17.06.2010
Marktanreizprogramm: Verpasste Chancen
Nach wie vor ist es unklar, ob von Seiten der Bundesregierung Fördergelder für das Marktanreizprogramms (MAP) wieder freigegeben werden. Es gibt zwar mittlerweile Hinweise, dass eine Entsperrung der MAP-Fördermittel bis Anfang Juli wahrscheinlicher wird, aber sicher ist hier nach wie vor nichts. Auf dem Internetportal EnBauSa (www.enbausa.de) kann man lesen, dass es eine Einigung zwischen Finanzministerium und Bundesumweltministerium über die Aufhebung der Haushaltssperre gibt. So hätte mittleweile auch die FDP zugestimmt. Am 7. Juli soll das Kabinett angeblich den Entwurf des Haushalts 2011 beschließen und damit die Mittel wieder freigegeben.
Wie groß der Markteinbruch der Solarbranche sein wird, darüber kann man sich trefflich streiten. Dass bereits ein großer Schaden entstanden ist, da sind sich Verbände, Handwerker wie auch interessanterweise die meisten Politiker einig. Die ersten Auswirkungen ermittelte der Solarverband BSW bereits. Allein für den im Mai ging die Nachfrage nach Solarkollektoren um 33 Prozent zurück. Von Seiten des Bundesumweltministeriums heißt es zudem: „Wir sind immer noch der Auffassung, dass man durch die Kürzung beim MAP überhaupt kein Geld sparen kann“. Im Gegenteil, sagte ein Sprecher. Aus einer aktuellen Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien geht vielmehr hervor, dass durch die Sperrung dem Fördergeber vielmehr in diesem Jahr bereits 150 Millionen an Steuereinnahmen verloren gegangen sind.
Die Solarwärmebranche rechnet damit, dass ein kompletter Förderstopp bis zu 10.000 Arbeitsplätze kosten kann. Die Tragik: Es geht es um mehr als die bereits bestehenden Jobs. Es geht auch um die vielen Arbeitsstellen, die nun nicht geschaffen werden können, sei es in der Industrie, sei es im Handwerk. Dass das MAP als eine Art Investitionskatalysator fungiert, das kann man an den Zahlen der letzten Jahre sehr gut erkennen. Über die Jahre 2000 bis 2010 wurden insgesamt (Stand April 2010) 1.143.368.926 Euro an Zuschüssen ausgezahlt. Dem steht ein Investitionsvolumen von 8.063.916.395 gegenüber. Das MAP löste somit bislang auf allen Stufen der Wertschöpfungskette von der Fertigung über Vertrieb und Installation ein Vielfaches an Investitionen aus.
17.06.2010
Intersolar: DGS-Vorträge online verfügbar
Am 11. Juni, dem letzten Tag der Intersolar, informierte die DGS in einer Vortragsreihe über die verschiedenen Aspekte des neuen EEG.
Die Vorträge waren außerordentlich gut besucht. Referenten waren DGS-Präsident Jörg Sutter sowie Ralf Haselhuhn, dem Leiter des Fachausschuss Photovoltaik der DGS.
Im ersten Vortrag informierte DGS-Präsident Jörg Sutter über den aktuellen Stand der EEG-Änderung, die zum 1. Juli 2010 geplant sind. Anschließend referierte Ralf Haselhuhn zu den Möglichkeiten des Eigenverbrauches von Solarstrom im neuen EEG, bei dem der Anlagenbetreiber zusätzlich eine Grundvergütung nach EEG erhält. Die Details zur Ermittlung der Vergütung für den Solarstromeigenverbrauch, die rechtlichen, steuerlichen und abrechnungstechnischen Aspekte erklärte er mit gewohnt unterhaltsamen Schwung. Beim abschließenden Vortrag gab es zudem noch weitergehende Hinweise zu den technischen Anforderungen des neuen EEG, über die Regelungsanforderungen für den Netzbetrieb, den Aufbau der Zählerschränke und weitere technische Details.
Die Vorträge sind hier abgelegt:
17.06.2010
Seminartipp: C.A.R.M.E.N.-Seminar Solartechnik am 6. Juli
Am 6. Juli findet in Würzburg im Rahmen des 18. C.A.R.M.E.N.-Symposium „Businessplan Nachwachsende Rohstoffe“ ein Seminar zum Thema Solartechnik statt. Veranstaltungsort ist das Tagungszentrum Festung Marienberg, das Seminar wird in in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie durchgeführt.
Können Photovoltaikanlagen auch zukünftig profitabel betrieben werden? Ist die Wärme aus Solarthermieanlagen konkurrenzfähig? Zu folgenden Aspekten der Nutzung von Solarenergie gibt das C.A.R.M.E.N.-Seminar „SOLARTECHNIK“, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie durchgeführt wird, einen aktuellen Überblick:
- Aktueller Stand der Technik bei Photovoltaikanlagen
- Einspeisevergütung ab Sommer 2010 (Vorteile der Eigenstromnutzung)
- Qualitätssicherung bei Photovoltaikanlagen
- Angebote einholen und auswerten
- Neue Trends bei Solarthermieanlagen
- Rechnet sich Solarthermie?
- Gütezeichen für Solarthermieanlagen
Nutzen Sie die Chance, den aktuellen Stand der Dinge von Experten aus der Praxis zu erfahren. Auch für Ihre spezifischen Fragen ist innerhalb des Seminars ausreichend Zeit vorgesehen. Das Programm und die Details zur Anmeldung finden Sie hier: http://www.carmen-ev.de/dt/portrait/symposien/symp_10/index.html
17.06.2010
Karte „Solarprojekte in Berlin und Brandenburg“ ist online
Im Jahr 2008 hat der Landesverband Berlin Brandenburg der DGS im Auftrag der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Berlin einen Stadtplan „Intelligente Energie Berlin“ erstellt. In dem Stadtplan sind 37 Gebäude und Anlagen gekennzeichnet, die mit den Themen Photovoltaik, Solarthermie, Windkraft, Biomasse und Energieeffizienz verknüpft sind.
Darüber hinaus sind die Objekte auf der Rückseite des Planes beschrieben. Je 3000 Exemplare in deutscher und englischer Sprache wurden gedruckt. Darauf aufbauend hat der Landesverband im Herbst vergangenen Jahres einen ähnlichen Plan für das Land Brandenburg erstellt. Auftraggeber war die Zukunftsagentur Brandenburg. Der Plan ist ein Projekt im Zukunftsfeld Energietechnik des Landes Brandenburg und wurde von der Europäischen Union gefördert.
Er liegt seit einigen Monaten in gedruckter Form vor und wurde in der vergangenen Woche von der ZAB ins Netz gestellt (siehe www.zab-energie.de). In dem Plan sind 20 solarthermische und photovoltaische Anlagen in Brandenburg dargestellt. Auch sind 4 Anlagen in Berlin enthalten. Durch Anklicken auf die entsprechenden Markierungen öffnen sich Fenster, in denen die Objekte beschrieben und Ansprechpartner genannt werden.
Ein Beispiel ist eine große solarthermische Anlage in Hennigsdorf nördlich von Berlin, mit einer Fläche von 856 m² die größte in Brandenburg. Auch darf natürlich nicht das bis vor kurzem größte PV-Kraftwerk in Deutschland fehlen. Es wurde in Lieberose bei Cottbus auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz gebaut und hat eine Leistung von ca. 53 MWp. Vor dem Bau wurde das Gelände von Kampfmitteln geräumt. Die Kosten hierfür trug der Investor.
17.06.2010
SONNENENERGIE 4/2010
Seit gut einem Monat ist die SONNENENERGIE nun online. Die im Heft erschienenen Artikel werden dadurch einem größeren Kreis bekannt gemacht. Dabei kann man feststellen, dass unsere Seite sehr gut angenommen wird. Die Internetadresse www.sonnenenergie.de weißt bereits jetzt schon gute Werte bei der durchschnittlichen Verweildauer, der neu hinzukommenden Besucher und den eindeutigen Seitenzugriffen auf. Nach einem Monat ist es zwar noch alles andere als aussagekräftig, aber es zeichnet sich bereits jetzt ab, das alle unsere Artikel gelesen werden.
Die neueste Ausgabe der SONNENENERGIE gibt es zunächst nur in der gedruckten Version. Nach dem Versenden an die Mitglieder werden dann über die nächsten Wochen hinweg jeweils einige Artikel online gestellt. Dabei gibt es eine Einschränkung: Die meist sehr informativen Tabellen, Bilder und Grafiken gibt es nur im Heft. Erst bei Erscheinen einer neuen SONNENENERGIE taucht die Vorgängernummer im Onlinearchiv auf. Möchte man aktuell informiert sein kommt man somit eigentlich nicht umhin sich der DGS anzuschließen.
In Kürze gibt es dort auch neue Inhalte, die Ausgabe Juli/August der SONNENENERGIE ist bereits im Druck. Am 1. Juli können Sie im offiziellen Fachorgan der DGS folgende Artikel lesen:
- Der Schatz des Drachen: Chinas expansive Energie- und Rohstoffpolitik
- Wachstumszwickmühle: Teil 3: Vom Monopoly der Ökonomie und Ökologie
- Vom Überfluss zur Knappheit: Teil 3: Erneuerbare wachsen schneller
- Energischer Ausbau notwendig
- Der Unmut von Banz: 20. Symposium Thermische Solarenergie in Kloster Banz
- Wärmepumpen und Solaranlagen: Teil 1: Grundlagen
- Solar Decathlon Europe 2010: Teil 3: Heizen-Kühlen-Lüften
- Feiern mit der Sonne: Rolf Dischs Solarsiedlung in Freiburg wird zehn Jahre alt
- Auslegung von Solarstromanlagen: Lohnt sich ein größerer Wechselrichter?
- Mobiltec: Elektromobilität spielte 2010 auf der Hannovermesse eine wichtige Rolle
- Der E-Auto Gipfel: Gründung der nationalen Plattform Elektromobilität
- Die Energy for Life Kampagne: Erneuerbaren Energie als Werkzeug zur Armutsbekämpfung
- Chancen für Erneuerbare Energien in Costa Rica und Panama, Teil 2: Das Potential der Sonnenenergie