Gebäude-Energiegesetz GEG: Stellungnahme der DGS
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS) hat eine Stellungnahme zum aktuellen Gesetzesentwurf des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) erstellt und wird diesen am heutigen Freitag an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie weiterleiten. Das Ministerium hatte bereits von etlichen Verbänden Kritik an dem Entwurf einstecken müssen; auch die DGS kritisiert den Entwurfstext.
Die DGS erachtet die Zusammenführung der drei Vorschriften zu einem gemeinsamen Gesetz als sinnvoll, doch muss sich das Ziel eines nahezu klimaneutralen Gebäudebestandes, das auch die Bundesregierung bis 2050 erreichen möchte, dort niederschlagen. Das ist im aktuellen Entwurf nicht der Fall, der außerdem hinsichtlich den europäischen Randbedingungen (EU-Richtlinie von 2010) auch viel zu spät kommt. Auch Sicht der DGS muss das Gesetz:
a) kompatibel mit den Zielen der Pariser Klimaschutzvereinbarung sein
b) dazu sinnvolle Anforderungsgrößen bezüglich Gebäude, Wärme-/ Kälteversorgung und die Klimaschutzwirkung setzen,
c) eine stringente und möglichst schlanke Nachweisführung zulassen und
d) eine Vereinfachung im Vollzug ermöglichen
Die DGS fordert daher eine Priorisierung angemessener, gesamtenergetisch ausreichender Verbesserungen des Wärmeschutzstandards, das Verwenden ökologisch nachhaltiger Baumaterialien sowie generell das Bauen mit nachhaltigen Baustoffen und das CO2-freie Errichten, Betreiben und Rückbauen von flexibleren und rückbaufähigen Gebäuden ('Triple Zero') als oberstes Ziel des Gebäudeenergiegesetzes zu definieren.
Neben den inhaltlichen Kritikpunkten am GEG sollte das Gesetz durch eine Vereinfachung der Förderpraxis bzw. durch die Möglichkeit einer steuerlichen Abschreibung von energetischen Gebäudesanierungsmaßnahmen flankiert werden. Die Förderung von fossiler Heizungstechnik muss ebenfalls rasch beendet werden.
28.06.2019
Es fährt kein Brennstoffzellenzug nach Kiel
Es klingt ja erst einmal positiv: Ab Dezember 2022 sollen 55 Akku-Triebzüge des Typs Stadler Flirt Akku die heutigen Diesel-Züge auf einer ganzen Reihe Regionalbahnstrecken in Schleswig-Holstein (SH) ersetzen. Mit der Lieferung hat der Nahverkehrsverbund SH den Schienenfahrzeug-Hersteller Stadler beauftragt. Doch was für die Batterie-Fraktion ein Erfolg, ist für den Wasserstoff-Brennstoffzellen- Antrieb „ein herber Dämpfer“, kommentiert der H2-Branchendienst Hydrogeit. Denn eigentlich hatte sich der auf genau diesem Sektor sehr aktive Stadler-Konkurrent Alstom gute Chancen ausgerechnet, bei der Ausschreibung für „emissionsfreie Triebwagen“ zum Zug zu kommen.
Doch schon im Februar dieses Jahres zeichnete sich ab: „Der Wasserstoff mit der Brennstoffzelle als Antriebsart ist raus“, wie die Lübecker Nachrichten damals berichteten. Aber durch die Art der Ausschreibung hatte sich Alstom benachteiligt gefühlt. Einen Grund nennt das Bahnmagazin Rail Business: Der Hersteller hätte für „die gesamte Infrastruktur der Energieversorgung“ sorgen müssen, also auch für Wasserstofftankstellen und deren Versorgung. Die Anbieter von Batterie-Antrieben „könnten hingegen auf die vorhandene Strom-Infrastruktur zurückgreifen. Diese Ungleichbehandlung sehe Alstom durch entsprechende Aufschläge bei der Bewertung nicht hinreichend kompensiert“, so das Bahn-Fachmagazin im Februar.
Und nun also Batterie- statt Wasserstoffzüge in SH. Deren „Batterien werden vor allem in den Bahnhöfen Kiel, Neumünster, Flensburg, Lübeck, Lüneburg aufgeladen“, heißt es aus dem des SH-Wirtschafts- und Verkehrsministerium. Unterwegs sein sollen die Züge auf den Strecken Kiel-Lübeck-Lüneburg, Bad Oldesloe-Neumünster-Heide-Büsum, Kiel-Husum, Husum-Bad St. Peter Ording, Kiel-Rendsburg und Kiel-Eckernförde-Flensburg. Für jeweils 150 km soll eine Stromladung reichen, heißt es vom Ministerium zur Auftragsvergabe an Stadler.
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28.06.2019
Start für 14.800 Quadratmeter Solarthermie in Ludwigsburg
Jetzt geht es los: Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (Baden-Württemberg) haben in der vergangenen Woche die Baugenehmigung von der Stadt erhalten, um Deutschlands größte Solarthermieanlage zu errichten. Am Stadtrand, auf dem Römerhügel, wird nun ab Juli auf zwei Flächen eine Solarwärmeanlage mit 14.800 Quadratmetern Kollektorfläche errichtet, die zukünftig jährlich 5.500 MWh Sonnenwärme liefern soll. Das Kollektorfeld ist Teil des kommunalen Klima-Modellprojektes „Errichtung und Anbindung der größten Solarthermieanlage in Deutschland an ein optimiertes Wärmeverbundnetz“ (SolarHeatGrid). Derzeit werden im Stadtgebiet insgesamt drei Nahwärmenetze zu einem größeren Fernwärmenetz verknüpft, im März dieses Jahres wurde außerdem mit der Errichtung eines großen Wärmespeichers begonnen. Dieser Speicher mit 2.000 m3 Fassungsvermögen soll zum einen für den Ausgleich der schwankenden Solarerträge eingesetzt werden, zum anderen erhöht er durch Pufferung auch die Effizienz des Biomasse-Heizwerkes, das im Winter die Wärme zur Verfügung stellt. Diese Anlage kann durch den großen Speicher kontinuierlicher und damit effizienter als auch CO2-ärmer betrieben werden. Das Holzheizkraftwerk wird im zukünftig verbundenen Wärmenetz dann auch meist die „Führung“ übernehmen, die weiteren – zum Teil fossilen – Wärmeerzeuger werden nur bei zusätzlichem Bedarf zugeschaltet. Um den fossil-Anteil weiter zu reduzieren, gibt es bereits die Idee, zukünftig an den Standorten der anderen Heizwerke weitere KWK-Erzeuger zu errichten.
Erstaunlich ist auch die Realisierung des Projektes in der verdichteten Region Stuttgart, wo eigentlich ein hoher Druck auf alle verfügbaren Flächen besteht. Die große Fläche für das Kollektorfeld kam auf der Seite Ludwigsburgs vor allem deshalb in Frage, weil auf dem Areal durch Altlasten keine Bebauung in den kommenden Jahrzehnten möglich ist. Auf der Gemarkung von Kornwestheim, dem kleineren Flächenanteil, wurden dagegen landwirtschaftliche Flächen in Anspruch genommen.
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28.06.2019
Das BEE-Szenario Energiewende 2030
Nachdem bereits im Februar diesen Jahres in Berlin drei für die Energiewende wichtige gesellschaftliche Institutionen eine Vergleichsstudie ihrer innerhalb der letzten zwei Jahre publizierten Grundsatzstudien vorgestellt hatten – die DGS-News berichteten – trat nun im Mai der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) mit einem eigenen „BEE-Szenario 2030“ in die Diskussion um den weiteren Weg der Energiewende ein. Der Untertitel heißt zwar „65% Erneuerbare Energien bis 2030“. Doch die Studie bezieht sich auf den Stromsektor, für den im Koalitionsvertrag der derzeitigen, von Union und SPD getragenen Bundesregierung für 2030 ein Anteil Erneuerbarer Energien (EE) von 65 % festgeschrieben ist. Dabei hängt natürlich die insgesamt anzusetzende Menge der EE (in Terrawattstunden/TWh) von der angenommenen Höhe des Gesamtstromverbrauchs ab.
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28.06.2019
Verband kritisiert Subventionen für US-Fracking-Gas
Für den Import von Flüssiggas (LNG) aus den USA werden die Steuerzahler zur Kasse gebeten. Mit dieser klaren Aussage kritisiert der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) die Politik der Koalitionsparteien und die darin festgeschriebenen Subventionen für eine Fracking-Gas-Infrastruktur. Sogar der Bundesrat hatte am 7. Juni 2019 der von der Bundesregierung eingebrachten "Verordnung zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Aufbau der LNG-Infrastruktur in Deutschland “ zugestimmt, mit Unterstützung einiger grüner Landespolitiker aus grünmitregierten Bundesländern. Der Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft (VSHEW) „hat keinerlei Verständnis dafür, dass Schleswig-Holsteins Verbraucher und Steuerzahler ausgerechnet die Verwertung klimaschädlicher fossiler Energieträger fördern sollen“, sagt Helge Spehr, Vorstandsvorsitzender des VSHEW und Geschäftsführer der Stadtwerke Rendsburg.
Mit der neuen Verordnung werden die Fernleitungs-Netzbetreiber künftig verpflichtet, LNG-Anlagen (Liquefied Natural Gas) an ihre Netze anzuschließen und die Anschlussleitungen zu betreiben. 90 Prozent der Kosten wird später der Netzbetreiber zahlen – und damit über die Netzentgelte der Verbraucher. „Wenn es zur Umsetzung dieses Vorhabens kommt, wird der Verbraucher den Einsatz fossiler Energien subventionieren – was genau das Gegenteil von dem ist, was Schleswig-Holstein mit seinen Energiewendezielen verfolgt“, sagt Spehr. Schätzungsweise 100 Millionen Euro soll allein eine 60 Kilometer lange Gastrasse zwischen dem geplanten LNG-Terminal in Brunsbüttel und dem schleswig-holsteinischen Hetlingen kosten, kritisiert der Verband. In dem Terminal soll zu einem Großteil flüssiges Fracking-Gas aus den USA gelagert und dann weitergeleitet werden. Weitere Millionenzahlungen kommen auf den Steuerzahler aufgrund einer geplanten Förderung von 50 Millionen Euro durch die schleswig-holsteinische Landesregierung zu.
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28.06.2019
Solarthermie – Eine treibende Kraft für den Klimaschutz
Auf den Märkten für Solarwärme und solare Kühlung zeichnet sich eine Trendwende ab. Erstmals seit 2015 stieg die Nachfrage in den meisten größeren Märkten außerhalb Chinas. Diese Trendumkehr lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen: eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit von Solarthermieanlagen, steigendes Interesse bei gewerblichen und industriellen Kunden sowie eine verstärkte Luftreinhaltepolitik. Dies sind einige der wichtigsten Ergebnisse des Berichts Solar Heat Worldwide 2019, der Anfang Juni vom Solar Heating and Cooling Program (IEA SHC) der Internationalen Energieagentur veröffentlicht wurde.
„Der Bericht hebt den signifikanten Einfluss der solaren Wärme- und Kältetechnologien auf den Klimaschutz hervor“, sagt Daniel Mugnier, Vorsitzender des IEA SHC-Programms. SHC-Systeme mit einer Gesamtleistung von 480 GWth (686 Mio. m²), die 2018 weltweit in Betrieb waren, sparten 43 Millionen Tonnen Ölequivalent und vermieden 138 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen. „Solares Heizen und Kühlen ist ein globales Geschäft mit 672.000 Beschäftigten in diesem Sektor und einem Umsatz von rund 16,9 Milliarden USD im Jahr 2017“, ergänzt Mugnier.
Starke Wachstumsraten in 2018
Während der chinesische Markt im Jahr 2018 weiter schrumpfte, erzielten zehn der Top-20-Länder steigende Umsätze (siehe Grafik). Polen verzeichnete aufgrund der Luftreinhaltepolitik in vielen Städten ein Plus von 179 % bei der Installation von Solarthermieanlagen und brach damit alle Rekorde. Dänemark ist nach wie vor das führende Land für solare Fernwärme und verbuchte 2018 ei-nen deutlichen Anstieg der installierten Leistung (128 %). Indien belegte mit einer Wachstumsrate von 17 % Platz 3. Setzen sich diese positiven Trends fort, ist auch für 2019 mit einem globalen Marktwachs-tum zu rechnen.
Solare Fernwärme
Megawattanlagen sind auf dem Vormarsch. Mindestens 37 neue Großanlagen (> 350 kWth) wurden 2018 in Betrieb genommen, um Fernwärmenetze und große Gebäude mit solarer Wärme zu versorgen – eine deutliche Steigerung gegenüber 17 Anlagen im Vorjahr. Insgesamt waren Ende 2018 mindestens 339 große Solarthermieanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,35 GWth (1,93 Mio. m² einschließlich konzentrierender Systeme) in Betrieb.
Mehr als eine Million PVT-Einheiten
Die kombinierte Erzeugung von Solarstrom und Solarwärme mit demselben Kollektor - kurz PVT - wird immer beliebter. Der Bericht Solar Heat Worldwide bezieht diese Technologie erstmals mit Daten von zunächst 26 Herstellern in elf Ländern mit ein. Ihr Absatz belief sich auf mehr als eine Million Quadrat-meter PVT-Kollektorfläche. Frankreich ist Marktführer im Bereich der installierten PVT-Fläche, gefolgt von Südkorea, China und Deutschland. Der Umfrage zufolge sind unverglaste wasserbasierte Kollektoren (57 %) und Luftkollektoren (41 %) die dominierenden Hybridkollektortechnologien auf dem Markt.
Der Solar Heat Worldwide 2019 zum kostenlosen Download
28.06.2019
Kleiner Medienspiegel
EU-Kompromiss zur Treibhausgas-Neutralität bis 2050 gescheitert, Deutschland muss bei Umsetzung der EU-Klimaziele nachbessern: Die EU-Mitgliedsstaaten konnten sich auf keinen einstimmigen Beschluss zur Treibhausgas-Neutralität bis 2050 einigen. Deutschland wurde kritisiert: Mit dem gegenwärtigen Kurs könne Deutschland das Klimaziel nicht, so die EU-Kommission. Im vorgelegten Planentwurf fehle es auch an Klarheit über den deutschen Beitrag zum EU-Ziel, die Energieeffizienz bis 2030 um 32,5 Prozent zu verbessern. Besser sehe es bei den Erneuerbaren Energien aus: Hier könnte Deutschland seine Ziele für 2022, 2025 und 2027 erreichen oder sogar übertreffen. Die EU hatte als erste große Volkswirtschaft einen rechtsverbindlichen Rahmen geschaffen, um ihren Zusagen beim Pariser Weltklimaabkommens von Paris nachzukommen: https://www.energiejobs.de/news/nachrichten/artikel-36116-eu-kompromiss-zur-treibhausgas-neutralitaet-bis-2050-gescheitert
Beim Heizungsmarkt im Neubau sind EE auf Platz 1: Heizungssysteme auf der Basis Erneuerbarer Energien (EE) gewinnen bei Wohnungsneubauten in Deutschland an Bedeutung. In fast der Hälfte (47,2 Prozent) der insgesamt 107.200 neuen Wohngebäude waren Erneuerbare Energien die primäre Energiequelle. 2018 haben EE damit erstmals Gas von Platz 1 bei den primären Energiequellen für das Heizen verdrängt. Die übrigen Energiequellen (u.a. Fernwärme, Öl und Strom) erreichten 2018 zusammen 9,8 Prozent (2017: 9,3 Prozent). Den größten Anteil an regenerativen Energiesystemen haben Wärmepumpensysteme, die dem Wasser, der Luft oder dem Boden Wärme entziehen. Der Schwerpunkt dabei liegt auf Anlagen zur Nutzung von Wärme aus der Luft oder dem Wasser (71,1 Prozent). Anlagen, die ihre Wärme aus dem Erdreich ziehen, haben einen Marktanteil von 16,1 Prozent. Wird in neuen Wohngebäuden eine sekundäre Energiequelle eingesetzt, werden bevorzugt die erneuerbaren Energieträger Solarthermie (15,1 Prozent) und Holz (14,7 Prozent) genutzt: https://www.iwr.de/ticker/heizungsmarkt-im-neubau-erneuerbare-energien-2018-erstmals-auf-platz-1-artikel1611
Vulkanstein-Speicher in Betrieb genommen: Der Windkraftanlagen-Hersteller Siemens Gamesa hat Mitte des Monats in Hamburg-Altenwerder einen elektrothermischen Energiespeicher (ETES) mit Vulkangestein als Speichermedium in Betrieb genommen. Der Wärmespeicher fasst rund 1.000 Tonnen Vulkangestein als Speichermedium. Es wird mit elektrischer Energie gespeist, die mittels einer Widerstandsheizung und eines Gebläses in einen Heißluftstrom umgewandelt wird, der wiederum das Gestein auf 750°C aufheizt. Bei Nachfragespitzen kann ETES die gespeicherte Energie mithilfe einer Dampfturbine rückverstromen. Der ETES Demonstrator kann so bis zu 130 MWh thermische Energie für rund eine Woche speichern. Ziel der Pilotanlage ist die Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch fluktuierender erneuerbarer Energien über Speicher zu realisieren: https://www.golem.de/news/energiespeicher-heisse-steine-sind-effizienter-als-brennstoffzellen-1906-142012.html
Windbranche in Deutschland unter starkem Druck: Das langsamere Wachstum bzw. Marktrückgänge wie z.B. in Deutschland bei der Windenergie im Jahr 2018 bzw. aktuell in 2019 wirken sich unmittelbar auf die Beschäftigung der Erneuerbare-Energien-Industrie aus. So ähnelt etwa der aktuelle Markteinbruch in der Windbranche auf dem deutschen Markt dem bekannten Verlaufsmuster in der Solarbranche der Jahre 2012 bis 2014. Nach einem Hoch im Jahr 2012 ist der Solarmarkt in Deutschland aufgrund von Änderungen der politischen Rahmenbedingungen innerhalb von zwei Jahren um 90 Prozent eingebrochen, mit fatalen wirtschaftlichen Folgen für die heimische Solarindustrie und dem Verlust zehntausender Arbeitsplätze. Aktuell könnte das planwirtschaftliche Ausschreibungsverfahren in der jetzigen Form im Windenergiesektor im Ergebnis auch zu einem industriepolitischen Desaster in der mittelständisch geprägten Windbranche führen, so die Einschätzung von IWR-Direktor Norbert Allnoch: https://www.iwr.de/news.php?id=36103
Mit Sonne lange Strecken fahren: Das niederländische Startup Lightyear hat in Eindhoven den Prototypen seiner Solar-Langstrecken-Limousine vorgestellt. Das fünfsitzige, äußerst stromlinienförmige und leichte Fahrzeug wird von 4 Radnaben-Motoren angetrieben. Seine Sonnenenergie tankt der Wagen durch PV auf Dach und Motorhaube; bei Sonneneinstrahlung wird allein so eine Reichweite von 12 km pro Stunde gewonnen. Die Gesamtreichweite liegt bei 725 km (nach Reichweitentest WLTP); das Fahrzeug kann mit einem 60kW-Schnelllader in einer Stunde wieder für 570 km Laufleistung aufgeladen werden. Das Fahrzeug soll bereits im nächsten Jahr auf den Markt kommen: https://www.youtube.com/watch?v=Eu6bTrZEreA&feature=youtu.be (ab Min 33:45)
Stromspeicher-Inspektion 2019: In dieser Woche hat die HTW Berlin die 2019er Ausgabe der Marktübersicht „Stromspeicher-Inspektion“ veröffentlicht. Im Gegensatz zur ersten Veröffentlichung im vergangenen Jahr haben fast alle Anbieter Ihrer Namensnennung mit den Ergebnissen zugestimmt. Die Mehrzahl der 16 getesteten Heimspeicher-Systeme zeigt sehr gute Effizienz und einen System Performance Index (SPI) von über 88 Prozent. Neue Produkte wie der im März vorgestellte Junelight-Speicher von Siemens sind im Test jetzt ebenfalls dabei. Das Fazit: „Wer beim Speicherkauf auf eine hohe Effizienz achtet, spart später nicht nur bares Geld, sondern tut auch dem Klima etwas Gutes“, so Prof. Volker Quaschning, Mitautor der Untersuchung: https://pvspeicher.htw-berlin.de/speicher-inspektion-2019/
Vergessene Welt: Man wähnt sich im vergangenen Jahrhundert, wenn man diesen Testfahrtbericht des neuen Mercedes GLS liest. „Der König fährt auf seinen Thron zurück“ – so eine Aussage zu Beginn. Über 5 Meter Gesamtlänge, 1,83 m Höhe, 3,14 m Radstand, 7 Sitze, der Kofferraum kann zum Beladen um 5 (!) Zentimeter abgesenkt werden. WLAN, Massagefunktion, Beduftung und gekühlter Becherhalter sind Komfort, aber die V8-Version mit 330 PS und 700 Nm braucht dann laut Bericht auch 12,5 Liter auf 100 Kilometern, um die über 2,5 Tonnen im Normbetrieb zu bewegen. Die Fahrzeugbeschreibung liest sich, als hätte es enge Parkhäuser, Luftschadstoffe, Klimawandel und die Fridays-for-future-Bewegung nie gegeben. Gut, dass es noch andere Medienberichte gibt, die die Käufer zumindest aufklären, dass der Wagen seine Räder einige Zentimeter „einziehen“ kann, da er sonst nicht einmal in die Führungsschienen der europäischen Waschanlagen passt: https://www.n-tv.de/auto/Mercedes-GLS-der-Koenig-fuers-Grobe-article21092270.html
Den „Gordischen Knoten der Elektromobilität“ durchschlagen: … will Gotthard Schulte-Tigges. Ein „Trilemma“ behindere die massenhafte Nutzung von E-Fahrzeugen, so der promovierte Ingenieur aus Berlin: Die Nutzer wünschten sich bezahlbare Elektro-PKW mit hohen Reichweiten; die Autokonzerne wollten zwar preisgünstige Autos, jedoch mit wenig Reichweite verkaufen; die Stromwirtschaft wolle Kontinuität im Netz. Doch sein „B-E-W-A-R-E Konzept“ könne diesen „Gordischen Knoten“ durchschlagen, ist Schulte-Tigges sicher. Das Kürzel steht für Batterie-Elektrofahrzeug plus Wechsel-Akku zwecks Ressourcen-Effizienz. Das Konzept sei systemübergreifend, weil es „Kostenoptimierung, Energieeffizienz, Ressourceneinsparung und Netzstabilisierung ermöglicht und integriert“. Auch wenn der DGS-News-Redaktion bewusst ist, dass gerade der qualitative Zustand der jeweiligen Wechsel-Akkus ein ganz wichtiger Aspekt ist, stellen wir das Projekt hier zur Diskussion. Denn B-E-W-A-R-E empfinden wir besser als vieles, was bisher an e-mobilen Wechsel-Akku-Ideen bekannt ist: http://www.b-e-w-a-r-e.de/
Das Redaktionsteam der DGS-News