13.07.2018
(Braun)Kohle stellt sich dem marktgetriebenen Ausstieg in den Weg
Am 10. Juli veröffentlichte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDW) eine Pressemeldung mit dem Untertitel: „Anteil der Erneuerbaren steigt um 10 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum“. Darin ist zu lesen, dass die Erneuerbaren Energien im ersten Halbjahr 2018 bei der Stromerzeugung erstmals vor der Braun- und Steinkohle lagen. So haben nach ersten Schätzungen die Erneuerbaren mit fast 118 Mrd. kWh (=118 TWh) zur Bruttostromerzeugung beigetragen, was einem Anstieg von über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag demnach im ersten Halbjahr 2018 bei rund 36 Prozent. Dagegen ist die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle mit etwa 114 TWh deutlich zurückgegangen, auch bei Erdgas ist ein Rückgang auf unter 40 Mrd. kWh im ersten Halbjahr 2018 zu beobachten. Die Kernenergie lieferte rund 37 TWh Das Fazit des BDEW, welches er auch bei Twitter verkündete: „Marktgetriebener und schrittweiser Kohleausstieg ist in vollem Gange!"
Aber stimmt das denn so auch?
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13.07.2018
Lieber 2 Prozent für Rüstung als 2 Grad fürs Klima
US-Präsident Donald Trump hat auf dem NATO-Gipfel Mitte der Woche eine scharfe Attacke gegen Deutschland geritten. Mit der geplanten Pipeline Nord Stream 2 mache Berlin sich noch abhängiger von Moskau. Deutschland sei ein „Gefangener Russlands“. Zugleich kritisierte er, dass Berlin die Verteidigungsausgaben nicht erhöht habe. Die USA geben vier Prozent ihres Bruttosozialprodukts für Verteidigung aus, Deutschland erreicht bei Weitem nicht die abgemachte 2-Prozent-Hürde, liegt stattdessen bei 1,25 Prozent. Es ist nicht das erste Mal, dass Trump massiv gegen Nord Stream 2 schießt. Schon Mitte Mai berichtete das Wall Street Journal, der Präsident habe als eine der Bedingungen für ein Handelsabkommen mit Europa – das keine höheren Zölle auf Stahl und Aluminium beinhaltet hätte – gefordert, dass Deutschland Nord Stream 2 fallen lasse. Schon seit Beginn seiner Amtszeit versucht er, den führenden Politikern der EU den Import von amerikanischem Flüssigerdgas (LNG) nach Europa schmackhaft zu machen.
Auch wenn es für jeden offensichtlich ist, der US-Präsident will amerikanisches Fracking-Gas anstelle von russischem Erdgas in den deutschen und westeuropäischen Markt drücken, macht der Vorgang doch deutlich, mit welchen Problemen die „Brückentechnologie Erdgas“ der Merkel-Regierung behaftet ist. Nicht nur die Energieeffizienzstrategie mit Gas-Brennwertkesseln im Wärmesektor und den großen GuD-Kraftwerken als Nachfolger der Kohlekraftwerke sind klimafeindlich, auch die politischen Friktionen im postglobalen Westen sorgen für ungeahnte Spannungen. Hinter der These von der „Brückentechnologie Erdgas“ steht eine strategische Ausrichtung der deutschen Politik insgesamt, die sich in der Energiepolitik nicht mal von einer Äquidistanz leiten lässt. Diese Nähe zu Russland wird auch von Teilen der Energiewendebewegung übersehen oder verdrängt. Die großflächige Versorgung Westeuropas, die seit Kanzler Schröder von den großen Energie- und Gasimporteuren mit großzügiger Regierungshilfe aufgebaut wurde, erfordert natürlich ein strategisches Bündnis mit den russischen Energiekonzernen und der Putin-Regierung. Sie war von Anfang an ein Ritt auf des Messers Schneide. Ob Krim-Annexion oder der Krieg in Syrien, die Merkel Union konnte diesen Kurs nur mithilfe der SPD, die bis heute Schröder Erbe verpflichtet ist, durchziehen. Inzwischen gehen die Bücklinge deutscher VIPs schon bis zu Olympia und der Fifa-WM.
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13.07.2018
Hat Biomasse wirklich den guten Ruf verloren?
„Holzenergie wurde lange Zeit als eine der beliebtesten und nächsten Lösungen für den Klimawandel gehypt. Doch heute wird Biomasse zunehmend als Teil des Problems betrachtet.“ Das sagt Sabine Froning, Geschäftsführende Gesellschafterin der Hamburger Agentur Communication Works.
Im Forum „Holzenergie im gesellschaftlichen Dialog“ des diesjährigen Carmen-Symposiums hatte Froning offenbar die Aufgabe, zu provozieren. Zwar stimmen alle Zuhörer mit ihr überein, dass Holzenergie ihren guten, unbefleckten Ruf verloren hat. Selbst Moderator Herbert Borchert von der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft bemerkt „den Wind, der uns aus allen Richtungen entgegen bläst“. Doch warum ist das so? Vielleicht, weil „Biomasse Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden“ ist? Oder „weil Sie im digitalen Raum nicht präsent sind. Dann überlassen Sie die Diskussion den Kritikern. Die Auseinandersetzung findet nicht hier im Konferenzsaal statt“, macht Froning klar. Es gehe heute nicht mehr an, nur in Insider-Zirkeln oder mit der Politik zu reden: „Man kommt an den Bürgern nicht mehr vorbei. Die Bürger müssen beteiligt werden.“
Dass sie einen wunden Punkt trifft, zeigt die Reaktion von Thomas Siegmund. Der Geschäftsführer des Fachverbands Holzenergie, auch in Europa lobbymäßig aktiv, widerspricht der Kommunikations-Fachfrau vehement. Zur Rechtfertigung drischt er auf die „Tagesmedien als Trendfolger des Internet“ ein: „Ein einziger Skandal wird ausgelutscht.“ Aber irgendwann erkennt selbst Siegmund an: „Ein großes Defizit der Holzbranche ist die positive Kommunikation“; stattdessen würde man „sich gegenseitig das Leben schwer machen“.
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13.07.2018
Europas größte Redox-Flow-Batterie
Die Vögel zwitschern, der Himmel ist klar auf einem Berghügel der badischen Gemeinde Pfinztal in der Nähe von Karlsruhe. Naturidylle pur, nur ein Wegweiser leitet weiter auf den Berg hinauf, hin zum Fraunhofer Institut für Chemische Technik (ICT). Dort entsteht derzeit nichts weniger als Europas größte Redox-Flow-Batterie. Das Institutsgelände ist groß, rund 550 Mitarbeiter sind hier tätig. Hier werden Leichtbau-Konzepte für die Automobilindustrie erstellt, chemische Verfahren entwickelt, Treibstoffe für die Raketen getestet und Sprengstoffe erforscht. Ein Teil des ICT beschäftigt sich mit Energieforschung; Chemikaliengewinnung und Rohstoffeffizienz sowie Speichertechnik sind die wichtigsten Schwerpunkte. Ein Windrad mit 2 MW und 100 m Nabenhöhe demonstriert das Thema Energie weithin sichtbar.
Im Projekt „RedoxWid“ wird derzeit eine riesige Redox-Flow-Batterie aufgebaut, die mit dem Windrad gekoppelt wird. Ein ganzes Gebäude wurde dafür errichtet, der Keller ist derzeit zum Teil mit riesigen Tanks aus doppelwandigem Gfk gefüllt. Darüber liegt eine Etage, in der sich die Umformer und weitere Technik befinden. Die Redox-Flow-Technologie ist im Prinzip simpel: Im Gegensatz zu üblichen Li-Ionen-Batterien wird die Energie hier in einer Flüssigkeit chemisch gespeichert, dazu stehen mehrere Elemente als Möglichkeiten zur Verfügung. In Pfinztal wird dazu Vanadium (in verschiedenen Ionisierungen verwendet. Die unterschiedlichen Ionisierungen äußern sich dann auch in unterschiedlichen Farben der Flüssigkeiten.
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13.07.2018
Praxis-Leitfaden Batteriespeicher in Gewerbe & Industrie: 100 € Rabatt bis zum 31.07.
Ihr persönliches Geschenk zur Markteinführung: Die Nachfrage nach Gewerbespeichern steigt enorm. Doch bei potentiellen Anwendern wie Planungsbüros, Projektentwicklern, Wohnungswirtschaft, Kommunen, Energieversorgungsunternehmen und Elektroinstallationsbetrieben, gibt es noch viel Unsicherheit über technische Lösungen, Kosten und Anbieter. Deshalb erstellt die denersol Strategieberatung aus Berlin einen Praxis-Leitfaden Batteriespeicher in Gewerbe und Industrie und sorgt damit für höhere Transparenz im Markt. Zusätzlich wird der Leitfaden gewerblichen und industriellen Nutzern eine Orientierungshilfe für den Einsatz von Speichern bieten und damit bei der Optimierung der Energieversorgung helfen.
Die DGS Franken unterstützt das Vorhaben als Kooperationspartner. Der Leitfaden wird ab September zum Preis von 395.- € erhältlich sein. Gemeinsam mit denersol bietet die DGS Franken Ihnen im Rahmen der Markteinführung einen Rabatt im Wert von 100 €. Um sich diesen zu sichern gehen Sie einfach bis zum 31.07.2018 auf folgende Webseite und geben Ihre Kontaktdaten ein: www.leitfaden-batteriespeicher.de
Nach Bestätigung Ihrer Registrierung senden wir Ihnen einen Gutschein-Code im Wert von 100 € zu, den Sie bei späterem Kauf des Leitfadens dann einlösen können. Die Registrierung für den Rabatt ist unverbindlich und verpflichtet Sie nicht zum Kauf des Leitfadens.
Hintergrund: Durch den rapiden Preisverfall bei stationären Batteriespeichern von über 50 % in den letzten vier Jahren, werden auch Anwendungen in Gewerbe und Industrie wirtschaftlich oder stehen zumindest an der Schwelle. Auch die Anzahl der Anbieter und der angebotenen Systeme sowie die Variantenvielfalt steigt, was die Auswahl der richtigen Lösung nicht gerade einfacher macht. Auch ist oft nicht klar, welcher Anbieter tatsächlich Komplett-Lösungen und welcher nur einzelne Komponenten anbietet. Hier setzt der Leitfaden an. Durch Berücksichtigung der für den deutschsprachigen Markt relevanten Anbieter, deren Kernkompetenzen, Wertschöpfung, Einsatzbereiche und Unterschiede in den Lösungen, werden die konkreten Anwender gezielt bei Auswahl der für Sie passendsten Lösungen unterstützt. Indikationen zu realen Markt-Preisen in Abhängigkeit von der jeweiligen Systemgröße runden das Bild ab.
Ein weiterer Schwerpunkt des praxisorientierten Leitfadens sind die verschiedenen Anwendungsbeispiele sowie mögliche Kombinationen dieser, um den Einsatz der Batteriespeicher noch besser zu nutzen. Hier steckt der Teufel oft im Detail und mögliche Kombinationen scheitern heute teilweise (noch) an den rechtlichen Randbedingungen. Neben einer Beschreibung der Anwendungsfälle wird zusätzlich eine wirtschaftliche Bewertung und Einschätzung der Anwendungen vorgenommen. Die drei großen Bereiche sind dabei
- die Optimierung der Eigenversorgung (durch z.B. Erhöhung des Selbstverbrauchs)
- die Einsparung von Netzentgelten (z.B. durch Spitzenlastkappung, atypische Netznutzung, u.a.)
- die energiewirtschaftlichen Systemdienstleistungen (z.B. Primärregelleistungsbereitstellung) und Energiehandel
Als weiterer wichtiger Themenbereich wird im Praxis-Leitfaden auf Fördermöglichkeiten auf Landes- und Bundesebene eingegangen sowie den Anforderungen der Netzbetreiber in Bezug auf Anschluss und Inbetriebnahme von Gewerbe- und Industriespeichern.
13.07.2018
Mit Sommer-Frühbucher-Rabatt: DGS Photovoltaik Eigenstrommanager
4-tägiger Kurs vom 18. bis 21.09.2018 in Nürnberg: Der Kurs DGS Photovoltaik Eigenstrommanager vermittelt Ihnen die Kenntnisse, um Kunden kompetent zu photovoltaischen Eigenverbrauchsanlagen in Gewerbe, Industrie und Kommune zu beraten. Sie erwerben grundlegendes Wissen, um PV-Anlagen- und Speichersysteme auch im Rahmen integrierter Energiekonzepte (Sektorenkopplung!) technisch optimiert zu planen und wirtschaftlich vorteilhaft zu gestalten.
Sommer-Frühbucher-Rabatt: Bei einer Buchung bis zum 15. August erhalten Sie eine Ermäßigung in Höhe von 111 Euro. Der Kurspreis beträgt dann 689 statt 800 Euro.
Den Schwerpunkt des Kurses bilden die Photovoltaik-Betreiberkonzepte zur Direktversorgung und -vermarktung in typischen Anwendungsfällen z.B. in Gewerbebetrieben und Mietsgebäuden, aber auch in Quartieren und Arealen. Damit ermöglicht Ihnen die Qualifizierung zum DGS Photovoltaik Eigenstrommanager von neuen Marktchancen zu profitieren, indem Sie Projekte zur Eigenversorgung, PV-Miete, Stromlieferung, Mieterstrom in unterschiedlichen Leistungsgrößen konzipieren und realisieren.
Inhalte:
Energieanlagen und Gebäudetechnik / Sektorenkopplung
- Energieverbräuche und Lastprofile in Wohn- und Nicht-Wohngebäuden
- Energie(daten)managment, Mess- und Regeltechnik
- Photovoltaik, Speicher, BHKW, Wärmepumpe, E-Mobilität
Auslegung und Planung von PV-Anlagen zur Eigen- und Fremdversorgung
- Konzeption von PV-Direktversorgung im Systemverbund
- Anlagen- und Speicherdimensionierung, zusätzliche Erzeuger und Verbraucher
- Software als Planungshilfe, Berechnungsbeispiele
Anforderungen an Photovoltaik und integrierte Energiekonzepte
- Rechtsrahmen, Förderstruktur, Vergütungsmodelle, Meldepflichten
- Vermarktungsformen, Versorgungsarten, Quartiers- und Areallösungen
- Mess- und Zählerkonzepte, Abrechnungswesen
Geschäftsmodelle und Wirtschaftlichkeit für eigen-/ fremdgenutzte Anlagen
- Betreiberkonzepte, Verträge, steuerliche Aspekte
- Berechnungen zur Finanzierung und Wirtschaftlichkeit
- Typische Anwendungsfälle / Praxisfragen
Referenten: Michael Vogtmann, Björn Hemmann, Bernhard Wüst, Peter Nümann, Erich Maurer
Zielgruppe: Planer, Ingenieure, Projektentwickler in Solarfachfirmen und Energiegenossenschaften, erfahrene Solateure
Methodik: Vortrag mit Diskussion, Erfahrungsaustausch, Berechnungen, Demonstration von Software, praktische Übungen, Exkursion
Jetzt buchen: https://www.solarakademie-franken.de/termine/KP02-2018-09-18
13.07.2018
Zum Tod von Hans Ulrich Kirchner
Wir gedenken eines echten, aber bescheidenen und verborgenen Leistungsträgers: Hans Ulrich Kirchner, Sektion München, ist am 17. Juni im Alter von 94 Jahren verstorben.
„Ulli“ gehörte zu den Menschen, die die Notwendigkeit einer nachhaltigen Energieversorgung frühzeitig erkannte und dieses Ziel mit starkem, persönlichem Einsatz innerhalb der DGS verfolgte. Dem Präsidium gehörte er von 1987 bis 1989 als Schriftführer an. Bis vor einigen Jahren leistete er unermüdlich Beratungsdienste auf Messen, bei Veranstaltungen der Sektion und der Stadt München. Ulli Kirchner war der den Teilnehmern schon vertraute und seriöse Wegweiser in allen Fragen der solaren Energienutzung. Als Diplom-Ingenieur verstand er es, technisch-physikalische Zusammenhänge eingängig zu erklären und darüber hinaus das nötige Verständnis für die langfristige Bedeutung einer veränderten Energieversorgung bei seinen Zuhörern zu wecken. Die freundliche Verbindlichkeit seines Wesens begeisterte seine Zuhörer.
Hans Ulrich Kirchner hat sich um den energiewirtschaftlichen Fortschritt verdient gemacht. Wir gedenken eines weitsichtigen Mitglieds von besonderer Tatkraft und Einsatzbereitschaft.
13.07.2018
Countdown für Heat Changer: Noch 6 Tage!
Die Initiative Sonnenheizung hat ein Crowdfunding-Projekt gestartet, um Menschen zu motivieren, die Entwicklung einer Kampagne zur Förderung von Solarwärme auf internationaler Ebene zu unterstützen. Auf der Kickstarter-Website können Unterstützer der Initiative Sonnenheizung helfen, ihr Finanzierungsziel von 35.000 EUR zu erreichen, indem sie bis zum 19. Juli 2018 einen bestimmten Geldbetrag beisteuern. Jeder Unterstützer erhält dementsprechend ein Belohnung. Mit diesen Mitteln wird eine Online-Community und eine Kommunikationskampagne für sechs Monate eingerichtet.
Die Heat Changers Kampagne wird die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf die Solarwärme lenken, indem sie Inhalte, die in dieser frühen Phase des Entscheidungsprozesses relevant sind, sorgfältig auswählt und diese über Online-Tools und soziale Medien international verbreitet.
Die Kampagne spricht die Verbraucher aus drei verschiedenen Perspektiven an: Emotionen, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. "Wir, als Heat Changers, sind von er Sonnenwärme begeistert. Daher werden die Emotionen eine Schlüsselkomponente der Kampagne sein. Es reicht nicht, die technischen Aspekte einer Solaranlage zu erklären und sie mit anderen Heiztechnologien zu vergleichen. Wir wissen, dass alle Entscheidungen emotional getroffen werden. Außerdem sind die Menschen motivierter, mehr über die Solarthermie zu erfahren, wenn sie sehen, dass sie funktioniert und profitabel ist ", erklärt Stefan Abrecht, verantwortlich für die technische Beratung und Lobbyarbeit der Initiative Sonnenheizung und unabhängiger Solarthermie-Experte.
Lesen Sie hier weiter und untersützen Sie die Kampagne! Die DGS tut das bereits aktiv!
13.07.2018
Kleiner Medienspiegel
Subventionen für fossile Energien belasten Haushalt und Handelsbilanz: Der Juli und August sind in Deutschland nicht nur die Ernte- und Urlaubsmonate, sondern auch die Zeit der Erdölsubventionen. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) berichtet in einer Meldung aus dem Subventionsbericht der Bundesregierung. Darin wird aufgeführt, dass für Flugbenzin und Agrardiesel Subventionen mit einem Gesamtumfang von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr anfallen und somit zu den 20 größten Subventionen des Bundes gehören. So wird die Ernte fast komplett mit fossilen Brennstoffen eingebracht: Rund 1,6 Millionen Tonnen Dieselkraftstoff verbrauchen Deutschlands Landwirte pro Jahr. Dessen Einsatz schlägt mit 450 Millionen Euro pro Jahr an Steuerausfällen zu Buche. Die Flugbenzin-Steuergeschenke erreichen 2018 in Deutschland rund 570 Millionen Euro. Die AEE betont, dass neben dem Klimaschutz auch die Handelsbilanz vom Einsatz Erneuerbarer Energien profitieren würde: https://unendlich-viel-energie.de/auf-den-feldern-und-in-den-fliegern-erdoel-heizt-den-sommer-an
Daten aus der Vergangenheit zeigen, wie eine wärmere Welt künftig aussehen wird: Daten zu einzelnen Wärmeperioden aus der Vergangenheit liefern Hinweise darauf, wie die Erde künftig aufgrund der globalen Klimaerwärmung aussehen könnte. Eine internationale Gruppe von 59 Forschenden aus 17 Ländern hat nun Daten zu vergangenen Wärmeperioden ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass sich Ökosysteme und Klimazonen wegen der Erwärmung verschieben und die polaren Eismassen im Verlauf der nächsten Jahrtausende stark schmelzen werden. Die darin zusammengetragenen Daten zu vergangenen Klimaerwärmungen zeigen, dass sich sogar bei einer Beschränkung der Klimaerwärmung um 2°C über vorindustriellem Niveau – wie im Pariser Abkommen vereinbart – Klimazonen und Ökosysteme verschieben werden. Zudem könnte eine rapide Erwärmung in hohen Breiten zusätzliche Treibhausgase freisetzen, und der Meeresspiegel wird im Verlauf der nächsten Jahrtausende um mehrere Meter ansteigen. All dies deutet laut den Forschenden darauf hin, dass viele aktuelle Klimamodelle, die Veränderungen innerhalb dieses Jahrhunderts voraussagen sollen, die längerfristigen Veränderungen voraussichtlich unterschätzen: https://idw-online.de/de/news698089
Erneuerbarer Kraftstoff aus der Kläranlage: Im katalonischen Sabadell geht die Ausgründung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) Ineratec und das spanische Energieunternehmen Gas Natural Fenosa einen wichtigen Schritt zu einem geschlossenen Kohlendioxid-Kreislauf. Dort wurde eine Anlage errichtet, die aus klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) und erneuerbarem Wasserstoff synthetisches Erdgas erzeugt. Das Verfahren basiert auf der Herstellung von Wasserstoff durch Elektrolyse und deren Reaktion mit CO2 aus biogenen Quellen, zum Beispiel aus Klärschlamm. Ziel ist, erneuerbare Gase zu produzieren, die mit der bestehenden Erdgasversorgung in Spanien kompatibel sind. Der große Vorteil: Das erneuerbare Gas kann in der bestehenden Gasinfrastruktur gespeichert und in Gebiete in ganz Spanien transportiert werden. Die Gasspeicherkapazität in Spanien beträgt etwa 30 TWh, was bedeutet, dass der in dortigen Windkraftanlagen erzeugte Strom ein halbes Jahr lang gespeichert werden kann: http://www.kit.edu/kit/pi_2018_082_erneuerbarer-kraftstoff-aus-der-klaeranlage.php
Bund förderte Photovoltaik-Forschungsprojekte 2017 mit knapp 85 Mio. Euro: Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr mehr als eine Milliarde Euro für die Forschung, Entwicklung und Demonstration moderner Technologien für die Energiewende aufgewendet. Dies gab das Bundeswirtschaftsministerium am Mittwoch nach der Verabschiedung seines „Bundesberichts Energieforschung 2018“ durch das Kabinett bekannt. Das Fördervolumen, dass zu 80 Prozent in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz fließe, wird damit erneut steigen. Die Aufschlüsselung zeigt aber auch, dass mehr als 200 Millionen Euro in die Fusion- und Forschung zur Nuklearen Sicherheit und Entsorgung geflossen sind (siehe Grafik oben). In dem Bericht werden demnach die Fördermittel der Bundesländer und der EU im Energiebereich zusammengefasst, wie es weiter heißt. Im Schwerpunkt Photovoltaik haben Bundeswirtschafts- und -forschungsministerium im Jahr 2017 dem Bericht zufolge 449 laufende Vorhaben mit rund 84,46 Millionen Euro gefördert. Zudem seien 104 Forschungsprojekte mit einem Fördermittelan¬satz von rund 90,71 Millionen Euro im vergangenen Jahr neu bewilligt worden: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/bundesbericht-energieforschung-2018.html
Gemeinsame Untersuchung von Agora Energiewende und Öko-Institut analysiert aktuelle ETS-Reform: Der Europäische Emissionshandel (ETS) hat sich nach der jüngsten Reform, die im April 2018 in Kraft trat, erholt. Nachdem die Verschmutzungsrechte je Tonne CO2 lange Zeit nur wenige Euro kosteten, hat sich der Preis seit Mai bei etwa 15 Euro stabilisiert. „Das zeigt, dass dem ETS allmählich wieder ein gewisses Grundvertrauen entgegengebracht wird“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Der Thinktank hat gemeinsam mit dem Öko-Institut eine Analyse erstellt, die sich mit der Wirkung der jüngsten Reform auseinandersetzt und diese nun veröffentlicht. Die Analyse beschreibt detailliert die Änderungen am Emissionshandelssystem und skizziert anhand konkreter Szenarien mögliche Entwicklungspfade. Überdies zeigt es Ansätze für mögliche Weiterentwicklungen auf: www.agora-energiewende.de/vom-wasserbett-zur-badewanne und https://www.oeko.de/aktuelles/2018/vom-wasserbett-zur-badewanne/
Seltene Erden gar nicht so selten: So selten, wie ihr Name sagt, sind seltene Erden nicht: Als Nebengemengteil kommen sie in vielen Gesteinen vor – auch in Deutschland. Mindestens bis 2020 werde es aber dauern, bis die neuen Lagerstätten erschlossen sind und die begehrten Metalle liefern können, so der Geologe und Lagerstätten-Experte Jochen Kolb vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Für ihn ist klar: Wir haben uns in Europa zu lange auf die internationale Arbeitsteilung verlassen und zu wenig in das Erschließen neuer Lagerstätten Seltener-Erden-Elemente investiert. Selbst Thulium, das seltenste aller 17 Elemente der Seltenen Erden, komme auf der Erde häufiger vor als Gold, Silber oder Platin. Der 2010 durch die chinesischen Exportrestriktionen eingetretene Engpass sei vor allem auf das Monopol Chinas zurückzuführen. „Mehr als 90 Prozent der geförderten Seltenen-Erden-Elemente kommen aus chinesischen Minen. Die langen Zeithorizonte – von der Erkundung der Lagerstätten bis zur Produktion in Minen vergehen zehn bis zwanzig Jahre – machen es nahezu unmöglich, sich kurzfristig aus der jetzigen Abhängigkeit zu befreien: https://www.sek.kit.edu/kit_magazin.php
Beihilfe-Irrsinn für Hinkley Point C bestätigt: Zur Entscheidung des europäischen Gerichtshof im österreichischen Klageverfahren gegen die Beihilfe-Entscheidung der EU-Kommission erklärt Sylvia Kotting-Uhl MdB. Mit diesem Urteil wurde die Atomhörigkeit in der Europäischen Union zementiert. Ein schwarzer für Tag für die Energiewende in Europa. Atomwillige Länder können nun beruhigt nachziehen und sich auf wohlwollende Entscheidungen für horrende und völlig absurde AKW-Beihilfen verlassen. Die heute schon tatsächlich viel günstigeren Erneuerbaren Energien geraten durch dieses Urteil ins Hintertreffen. Die Bundesregierung hat Österreich und Luxemburg im Regen stehen gelassen. Das mindeste, was sie jetzt tun muss, ist vehement gegen die Sonderstellung von Atomkraft zu kämpfen: Die Privilegierung von Atomkraft durch den Euratom-Vertrag muss endlich beendet werden. Die Bundesregierung muss auf die Neuausrichtung des Vertrags drängen: https://www.gruene-bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2018/juli/beihilfe-irrsinn-fuer-hinkley-point-c-bestaetigt.html
Matthias Hüttmann