29.11.2010
Nachbericht Bioenergy Decentral
Pünktlich zur Messe Bioenergy Decentral (16. bis 19.11.10), ging auch die Internetseite der Portaferm Gülle-Kleinbiogasanlage: www.portaferm-biogas.de online. Die Seite informiert über die Anlage, eingesetzte Komponenten und Preise. Der Gemeinschaftsstand des LV Thüringen der DGS und des Portaferm Konsortiums: BioVAG GBR und ENGENIOS AG erfreute sich regen Zuspruchs.
Die Portaferm Anlage mit Ihren 10 oder 20 KW elektrischer Leistung spielt in einer Liga, die alle anderen Biogas-Anlagenanbieter wohl eher belächeln. Doch das Konzept die Gülle, die ohnehin auf den vielen kleinen Bauernhöfen in Deutschland da ist, energetisch zu nutzen, sprach die Messebesucher an. Der Ansatz der Entwickler war es, kleinen Betrieben, für die der Bau einer konventionellen Biogasanlage unwirtschaftlich ist, zu ermöglichen, ihre Gülle kostengünstig in Strom und Wärme umzuwandeln. Noch werden die großen Biogasanlagen gebaut, doch zu welchem Preis? Viele Messebesucher beklagten sich über die durch den Energiepflanzenanbau in die Höhe gestiegenen Pachtpreise von bis zu 1200 EUR pro Hektar und Jahr. Diese Preise können sich die Milchbauern nach eigener Aussage nicht leisten.
Dass für den Betrieb der kleinen Portaferm Anlagen kein Material zugekauft werden muss, bzw. neue Flächen gepachtet oder zusätzliche Tiere angeschafft werden müssen, stieß bei der Messebesuchern auf großes Interesse. Der Strom aus einer Portaferm Anlage mit Umweltgutachten und Wärmenutzung kann bei einer Inbetriebnahme 2011 mit bis zu 24 Cent pro kWh vergütet werden. Eine 20 KW Anlage kann bis zu 200.000 kWh Wärme produzieren, die direkt auf dem Hof oder für die Beheizung von bis zu 10 Haushalten genutzt werden kann.
Das dezentrale, geschlossene Konzept gefiel nicht nur den deutschen Kleinbauern, sonder auch den Besuchern aus England, der Schweiz und Griechenland. Diese Länder haben eine Vielzahl an kleinen Höfen und es gibt die Möglichkeit Biogasanlagen entweder über Einspeisevergütungen oder Investitionsförderungen zu unterstützen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass 2011 weitere Portaferm Gülle-Kleinbiogasanlagen gebaut werden. Die erste Anlage kann in Thüringen in Kaiserhagen auf Anfrage besichtigt werden. Kontakt: info(at)portaferm-biogas.de
29.11.2010
Tipp: Artikel in der Sonne Wind & Wärme
Am 23. November erschien in der Ausgabe 17/2010 der Zeitschrift "Sonne Wind & Wärme" ein Interview mit Oskar Wolf. Er ist Solarwärme-Experte und Mitarbeiter im Landesverband Franken der der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie. Neben dem Interview ist dieser Ausgabe ein weiterer Artikel erscheinen, der in Zusammenarbeit mit der DGS entstanden ist. Der Titel lautet "Gründlichkeit spart Zeit".
Inhalt: Die tägliche Hektik ist der größte Feind einer sauber installierten Solaranlage. Doch wer überlegt vorgeht, vermeidet aufwendige Fehlersuche und teure Nachbesserungen. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie gibt SW&W-Lesern Tipps, wofür man sich auf jeden Fall Zeit nehmen sollte - und was man davon hat.
Muss selber planen heute wirklich noch sein? Systempakete, wie sie viele Hersteller für solarthermische Anlagen zusammenstellen, haben einen hohen Standard und machen vieles einfacher. Doch sie alleine schützen nicht vor Fehlern bei der Montage. Um diese zu vermeiden braucht man Fachwissen- also einen guten Ausbildungsstandard - und vor allem genügend Zeit auf der Baustelle.
Auch ein Qualitätsmanagementsystem wie das RAL GZ 966 kann helfen Fehler zu vermeiden. Es beinhaltet alle relevanten Punkte für den Bau einer solarthermischen Anlage. Über die allgemeinen und besonderen Güte- und Prüfbestimmungen hinaus gibt es einen Gesamtkatalog mit Arbeitsunterlagen für den Anwender. Diese helfen, im gesamten Prozess vom Erstgespräch über den Servicevertrag bis zu den Lieferbedingungen Klarheit zu schaffen. Die Arbeitsunterlagen sind unter www.ralsolar.de frei zugänglich.
29.11.2010
RAL Gütegemeinschaft e.V. sorgt für Markthygiene
Einstweilige Verfügung wegen irreführender Nutzung des RAL-Gütezeichens erlassen: Der Vorstand der RAL Gütegemeinschaft Solerenergieanlagen e.V. hat am 15. November 2010 am Landgericht München I eine einstweilige Verfügung (Az. 11 HK O 20184/10) erwirkt. Unter Androhung eines Ordnungsgeldes von bis zu 250.000 € beziehungsweise einer Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten, zu vollziehen am Geschäftsführer, wurde einem chinesischen Anbieter von Photovoltaik-Montagesystemen untersagt, weiter unberechtigt das RAL-Gütezeichen in der Öffentlichkeit zu nutzen.
Hintergrund: Der betreffende Anbieter von Photovoltaik Montagesystemen hat auf seinen deutschsprachigen Internetseiten massiv mit der RAL-Solar-Zertifizierung, aber auch andere Zertifizierungen geworben ohne offensichtlich über die notwendigen Prüfungen zu verfügen. Mit eintreffen des Beschlusses wurde von Seiten des Herstellers reagiert und die betreffenden Kennzeichnungen und Siegel aus dem Verkehr genommen.
Der Vorstand der RAL Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen e.V. wird weiterhin den Markt beobachten und auf derartige Verstöße im Sinne der Markttransparenz reagieren.
29.11.2010
SONNENENERGIE 6/2010: Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien
Institute des FVEE erarbeiteten Energiekonzept 2050: Sieben Institute des ForschungsVerbunds Erneuerbare Energien (FVEE) haben ein „Energiekonzept 2050“ erarbeitet, in dem die Technologien dargestellt werden, welche es erlauben, die Energieversorgung bis 2050 auf „erneuerbare Füße“ zu stellen. In diesem Artikel werden zudem die dazu gehörigen Infrastruktur- bzw. Randbedingungen vorgestellt. Wenn die Energiepolitik Energieeffizienz- und Speichertechnologien fördert, die Stromnetze ausbaut, das EEG und die Innovationsdynamik aufrecht erhält, kann das Energiesystem 2050 sogar um mehr als 700 Mrd. Euro preiswerter sein als das heutige.
Erneuerbare Energien haben das größte energetische und technische Potenzial aller bekannten Energiequellen. Sie sind umwelt- und klimafreundlich, global einsetzbar, in wenigen Jahren die kostengünstigsten Energiequellen und sie genießen eine außerordentlich hohe gesellschaftliche Akzeptanz. Die Erneuerbaren Energien können die Nutzung von Kohle, Erdöl, Erdgas und nuklearen Energien im Strom- und Wärmemarkt schrittweise reduzieren und langfristig vollständig ersetzen. Sie reduzieren damit die Abhängigkeit von Energieimporten, erhöhen die Energiewertschöpfung im Land und schaffen Arbeitsplätze.
Das Energiekonzept 2050 „Eine Vision für ein nachhaltiges Energiekonzept auf Basis von Energieeffizienz und 100% Erneuerbaren Energien“ zeigt, dass sich die Energietechnologien der Erneuerbaren in den letzten Jahren mit einer nicht vorhersehbaren Rasanz entwickelt haben und dass sie das energetische Rückgrad bilden können für eine nachhaltige Energieversorgung. In dem Konzept werden auch die wichtigsten Randbedingungen für eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien behandelt, diese sind:
- Erhöhung der Energieeffizienz von Bereitstellungs- und Nutzungstechnologien,
- Entwicklung von Energiespeichertechnologien,
- Ausbau des Stromnetzes,
- Priorität für Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energietechnologien,
- Erhalt der Vorrangregelung für Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien.
29.11.2010
SONNENENERGIE 6/2010: Solares Forschungsschulschiff für Werbellinsee
Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin soll das Solarschiff Schülern Lehrstunden in Sachen Nachhaltigkeit geben. Innovativ, einzigartig in Deutschland, Pioniervorhaben! Mit diesen Worten lässt sich das Projekt um das Solarschiff „Sonnenschein“ (zurzeit noch ein Arbeitstitel) am Werbellinsee wohl am besten beschreiben.
Nach langer Vorbereitung stand das Konzept des Schiffes zu Beginn 2009 fest. Ideengeber waren Uwe Graumann vom Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und Wolfram Appel, Ingenieur für Solare Antriebstechnik in Berlin. Fast zeitgleich entwickelten beide Ende 2006 die Idee eines effizienten, solarbetriebenen Schulschiffes sowie dessen Einsatz im Biosphärenreservat. Dr. Uwe Hartmann kam im Laufe des Jahres 2007 mit ins Boot, um bei der Akquise der nötigen Mittel zu helfen. Dies gelang 2009 mit der Bereitstellung von Geldern aus dem Konjunkturpaket II, wobei ein nicht geringer Teil der Kosten über Sponsoren eingeworben wurden bzw. noch eingeworben werden müssen. Als Projektträger fungiert der Verein „Kulturlandschaft Uckermark“ (KLU) mit Martin Krassuski als Vorstand und Sitz in Angermünde. Felix Fliege vom Schiffbauinstitut der TU Berlin leistete wesentliche Planungsarbeit.
Es ist den Verantwortlichen des Projektes gelungen, ein 100 Prozent solarbetriebenes Schulungsschiff im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zu konzipieren, bei dessen Einsatz „Learning by doing“ nicht neu erfunden, aber auf eine innovative und interessante Weise neu umgesetzt wird.