Elektrische Fahrzeuge
Der elektrische Antrieb ist nicht nur besonders effizient sondern auch sein "Treibstoff" – der elektrische Strom - kann in einer solaren Energiewirtschaft besonders einfach und effizient erzeugt werden. Wind-, Wasser- und Solarstromanlagen erzeugen nur Strom. Doch auch die Umwandlung von Biomasse in elektrische Energie ist meist deutlich effizienter als die aufwändige Verflüssigung und Umwandlung in genormte Biotreibstoffe.
Durch die Wahl des richtigen Stromversorgers wird aus jedem Elektroauto sofort ein Solarauto!
Obwohl Elektrofahrzeuge schon im Jahr 1900 gebaut wurden ist diese Form des Antriebs fast komplett in Vergessenheit geraten. Dies lag sicherlich auch daran, dass lange Zeit nur die Bleibatterie als Stromspeicher zur Verfügung stand und aufgrund ihres Gewichts hierfür nicht besonders gut geeignet war. Doch heute, mehr als 100 Jahre später, gibt es viele neue Stromspeicher-Technologien und gerade die Entwicklung der Lithium-Batterien hat neue Möglichkeiten eröffnet.
CO2-Emissionen
Anders als bei einem normalen Auto kann man bei einem Elektroauto den CO2-Ausstoss durch die Wahl des Stromversorgers selber entscheidend beeinflussen. Wir haben versucht die Zusammenhänge in einer Grafik zu veranschaulichen.
Die obige Grafik ist dabei wie folgt zu lesen. Auf der linken Seite ist entlang der Y-Achse der CO2-Emissionswert je Kilometer aufgetragen. Die Zielvorgabe der EU für das Jahr 2012 liegt bei 130 Gramm CO2 pro Kilometer.
Für konventionelle Fahrzeuge, wie etwa einen VW Golf, ergibt sich je nach Treibstoff ein unterschiedlicher Ausstoss. Mit Erdgas kommt der Golf auf ca. 150 Gramm. Sobald wir mit verflüssigter Kohle fahren werden (CTL) beträgt die CO2-Emission für exakt den gleichen Golf bereits über 370 Gramm. Auch hier hat die Energiequelle also einen Einfluss.
Bei Elektrofahrzeugen hängt der Ausstoss einerseits vom Stromverbrauch ab. Dies sind die roten Linien im Diagramm. Heutige Elektrofahrzeuge verbrauchen zwischen 10 und 20 kWh pro 100 Kilometer. Auf der anderen Seite spielt das jeweilige Kraftwerke eine entscheidende Rolle. Deren CO2-Ausstoss bezogen auf eine kWh Strom ist entlang der X-Achse abzulesen.
Wenn man nun ein Fahrzeug mit 15 kWh Stromverbrauch annimmt, so kann man aus der Grafik entnehmen, dass der EU Granzwert von 130 Gramm bereits mit Steinkohlestrom unterschritten werden kann. Mit Wärme-Kraft-Kopplungs-Strom aus Erdgaskraftwerken kann das gleiche Fahrzeug sogar mit lediglich 40 Gramm CO2 je Kilometer fahren.
40 Gramm CO2 halten Automobilhersteller für technisch unmöglich. Dies trifft aber nur zu, wenn man darauf beharrt, dass der Verbrennungsmotor im Auto sitzten muss. Sobald man den Motor ins Kraftwerk verlagert und dann die Abwärme sinnvoll nutzt ergeben sich ganz andere Möglichkeiten.
Steckbriefe
Um Ihnen einen kleinen Überblick zu geben, welche Fahrzeuge in der Vergangenheit bereits gebaut wurden und welche Konstruktionen derzeit erprobt werden, soll an dieser Stelle eine kleine Auswahl von Elektromobilen vorgestellen werden.
Zusätzlich zu ein paar Bildern und den wichtigsten technischen Kenndaten enthält jeder Steckbrief eine CO2-Emissions-Tabelle. Dort können Sie entnehmen, wie viel CO2 dieses Fahrzeug bei einer bestimmten Stromversorgung ausstossen würde. Ausserdem haben wir angegeben, wie viele Quadratmeter Solarmodule man installieren müsste um ein Null-Emissions-Auto zu erhalten.
Obwohl wir bei der Zusammenstellung der Informationen auf Sorgfalt bedacht sind, können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Da es sich bei den meisten Fahrzeugen leider auch noch um Sonderanfertigungen und Kleinstserien handelt, sind die meisten Angaben nur schwer zu überprüfen und die meisten Fahrzeuge auch nicht "von der Stange" zu kaufen. Wir haben deshalb auch bewußt auf die Angabe von Preisen verzichtet.
Unsere Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit sondern vielmehr soll aufgezeigt werden wie vielfältig elektrische Mobilität ist.
Zusammenfassung
Was wir in Anbetracht unübersehbarer Probleme brauchen ist "Null-Emission" und nicht "Null-Innovation".
Heutige (Lithium-)Batterietechnologie macht elektrische Mobilität in fast allen Bereichen möglich. Wenn man Hybrid-Antriebskonzepte berücksichtigt, so sind mit den entsprechenden Fahrzeugen auch Langstrecken kein Problem.
Hätten wir die richtigen Rahmenbedingungen, so würde diese sinnvolle und effiziente Technologie nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch viele Vorteile bieten. Aus Sicht der solaren Energiewirtschaft geht an der elektrischen Mobilität langfristig sowieso kein Weg vorbei.
Mit einer Sammlung von Hintergrundinformationen zur Solaren Mobilität geht es weiter...
Nachfolgend noch einige Verweise auf Dokumente die diesen Themenkomplex behandeln:
Bundesverband Solare Mobilität e.V.
www.bsm-ev.de - Solare Mobilität in allen Formen
ExtraEnergy e.V.
www.extraenergy.org - Schwerpunkt auf elektische Ultraleichtfahrzeuge und Fahrräder
Planetary Engineering Group Earth
auto.pege.org - umfangreiche Infos zu Elektrozweirädern, Elektroautos und Plug-in Hybriden