25.01.2019
Weltwirtschaft und Klimaschutz
Die Bedeutung eines verbesserten Klimaschutzes für die Wirtschaft ist unbestritten. Einige Branchen haben das schon vor Jahren verstanden. So hat die Versicherungswirtschaft deutlich gemacht, dass zukünftig keine fossilen oder atomaren Kraftwerke mehr versichert werden sollen. In der Stiftung „2Grad – Deutsche Unternehmer für Klimaschutz“ mit Sitz in Berlin sind namhafte Unternehmer und Unternehmen vertreten, die für einen starken Klimaschutz eintreten. „Für die Wirtschaft hat der Klimaschutz eine große Bedeutung: Frühzeitig erkannt, ist er wichtiger Treiber von Innovationen und zukunftssicherer Dynamik, und er schafft neue, bedeutende, weltweite Märkte. Allein technologisch dürfen wir den Anschluss an die dynamischen Märkte vor allem in Asien nicht verlieren.“, so Michael Otto, der Vorsitzende der Otto-Group und seit 2016 Vorsitzer des Kuratoriums der Stiftung.
In dieser Woche findet im schweizerischen Davos das jährliche Weltwirtschaftsforum (WEF) statt, über 3.000 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diskutieren. Ist der Klimaschutz dort auch ein Thema? Das Renommee der Veranstaltung insgesamt hat schon im Vorfeld gelitten, als bekannt wurde, dass einige politischen Schwergewichte in diesem Jahr nicht nach Davos fahren werden. Darunter der amerikanische Präsident Trump, der französische Präsident Macron und die britische Premierministerin May. Alle drei sind derzeit mit Problemen in ihren eigenen Ländern beschäftigt. Im Mittelpunkt stehen daher vor allem die Wirtschaftsmächte China und Deutschland.
In der Vorberichterstattung zum WEF war von einer „Orientierung in einer gespaltenen Welt“ die Rede. Themen dazu gibt es genug: Der Brexit, die aktuellen Handelskonflikte und die Zunahme des Populismus weltweit. Aber auch gesellschaftliche Fragen wie den Umweltschutz-Technologien solle Platz sein. Das klingt nicht nach einem sehr wichtigen Thema, oder?
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25.01.2019
Nicht alle wollen vom Erdgas als Brückentechnologie abrücken
Die Diskussion um die Frage, ob Erdgas eine Brückentechnologie sei oder letztendlich auch nicht weniger klimaschädlich als Kohle oder Öl, ist inzwischen voll entbrannt. Sie ist von Bedeutung, weil in der Energiewendebewegung vielfach Unklarheit darüber besteht, was nach dem Kohleausstieg folgen soll. Der sogenannte Fuel Switch zum Erdgas, für den sich Energiekonzerne und Bundesregierung starkmachen, oder der direkte und massive Ausbau von Photovoltaik und Windstrom. Darüber müssen sich viele Menschen erst noch eine Meinung bilden. Die DGS News wollen deshalb in lockerer Reihenfolge Positionen von Organisationen aus der Energiewendebewegung in Interviewform dokumentieren, um den Diskurs voran zu bringen und Klarheit herzustellen.
Beginnen wollen wir mit dem „Verein für eine nationale CO2 Abgabe e.V.“, der für ein Umsteuern in der Klimapolitik mit marktkonformen Mitteln eintritt. Der Verein stellt sich selbst folgendermaßen vor: „Wir sind eine Gruppe von bislang rund 850 Unternehmen, Verbänden, Kommunen und Einzelpersonen, die für eine wirksame Lenkungsabgabe auf Treibhausgase (CO2 u.a.) eintreten, um die zahlreichen Umlagen und Steuern auf Energie in Deutschland am Klimaschutz neu auszurichten. Dazu setzen wir uns für eine verursachergerechte, sozialverträgliche und technologieoffene Umsetzung ein, die Bürokratie abbaut sowie Planungssicherheit und Innovation fördert. Machen sie mit! “
lesen Sie hier das Interview mit Ulf Sieberg vom Berliner Büro des „Vereins für eine nationale CO2 Abgabe e.V.“
25.01.2019
Messebericht Internationale Grüne Woche 2019
Die seit 1926 alljährlich in Berlin stattfindende Grüne Woche ist eine der wichtigsten Landwirtschafts- und Ernährungsmessen weltweit. Sie richtet sich vor allem an Land- und Forstwirte, Tierzüchter, Gartenbauer und Hersteller von Lebensmitteln – und nicht so sehr an Energie-Spezialisten. Doch seit einigen Jahren finden Fachbesucher und interessiertes Publikum in den Messehallen unter dem Funkturm immer wieder Innovationen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz, so auch auf der diesjährigen Grünen Woche (18.-27.01.):
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist gleich mehrfach auf der Messe vertreten. Während man sich in Halle 23/Stand 139 auf einem „Gemeinschaftsstand Wissenschaft“ hauptsächlich mit Biowerkstoffen für Verpackungen präsentiert – auf Maisbasis, als Graskartons oder aus Pilzmycel –, zeigt in Halle 4.2/Stand 304 das Fraunhofer WKI die neuesten Möglichkeiten des Einsatzes des Werkstoffes Holz im Bereich Mutimaterial- und Hybridleichtbau. Dabei geht es sowohl darum, mittels leichter Bauteile Energie einzusparen, als auch um den Ersatz konventioneller, meist Erdöl basierter Produkte. Vorgestellt werden z.B. extrem leichte, furnierbasierte Formteile aus fünf Lagen, jeweils 1,5mm starken, unidirektional zusammengefügtem Pappelfurnier, wobei als Klebemittel Polyurethan verwendet wird. Auch ein ähnliches, aus fünf Lagen 1,5mm Buchenfurnier aufgebautes Bauteil, welches allerdings mit 0,8mm verzinktem Stahlblech ummantelt ist, wird gezeigt. Letzteres dient als Halterung für Sitze – vorwiegend in Schienenfahrzeugen, denn die aktuellen Pendants für Kraftfahrzeuge werden zusammen mit den Autoherstellern entwickelt und können aus Gründen des Patentschutzes und der Vertraulichkeit nicht auf der Messe gezeigt werden.
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25.01.2019
Wenig Zinsen und viele offene Fragen
Viele negative Nachrichten, beispielsweise von Stiftung Warentest, erreichen zurzeit die Redaktion der DGS-News. Und auch Mails aufgeschreckter Anleger, die fragen: „Was ist los bei UDI?“ Heinz Wraneschitz hat versucht, zu beantworten, wie es um den einst hochgelobten Nürnberg-Rother Anlagevermittler UmweltDirektInvest UDI steht.
Vor gut fünf Jahren hat Georg Hetz ein Buch auf den Markt gebracht: „Chancen und Risiken von nachhaltigen Geldanlagen im (Bank)vertrieb“ heißt es. „Mit nunmehr 15 Jahren Markterfahrung sage ich: Vom beschmunzelten „Öko-Spinner“ zum tragfähigen und aussichtsreichen Geschäftsmodell und akzeptierten Gesprächspartner war es ein langer Weg. Genau deswegen kann ich auch sehr gut die Risiken und die Chancen einschätzen, die Banken im Vertrieb von nachhaltigen Geldanlagen eingehen“, lobte sich der UDI-Gründer im „Der-Bank-Blog“ damals selbst.
Im Spätherbst 2018, kurz nach dem 20. Geburtstag von UDI, gab Ex-Umwelt-Banker Georg Hetz die Geschäfte an Stefan Keller ab. Nur „UDI Bioenergie GmbH, ein Projektentwickler und Betreiber von Bioenergieanlagen mit einem Anlageportfolio von 18 Bioenergieanlagen in Deutschland und Italien“ blieb nach Firmenangaben teilweise in Hetz`schem Besitz. Doch wer denkt, wo UDI draufsteht, steckt genau dieses Unternehmen drin, liegt völlig schief. UDI beschreibt sich selbst „als Partner für Menschen, die ökologisch sinnvolle Kapitalanlagen und solide Renditen in verantwortungsvoller Form kombinieren wollen“ und vermittelt „Beteiligungsangebote in Erneuerbare Energien und ökologische Immobilien“. Als Anlagemöglichkeiten habe UDI nur „qualitativ hochwertige Windkraft-, Solar- und Bioenergie-Projekte sowie Green Buildings. Um diese Qualität zu erkennen, braucht es Experten mit langjähriger Erfahrung.“ Und genau zu solchen „Pionieren“, zu „seit vielen Jahren unter Deutschlands Marktführern im Bereich ökologische Kapitalanlagen“ zählt man sich.
Bislang jedenfalls. Denn nun ist Gründer und 20-Jahres-Geschäftsführer Hetz weg. Zudem hatten sich noch kurz vor dem Gesellschafterwechsel auch einige den Kunden bekannte Gesichter verabschiedet. Und plötzlich tun sich sichtbar Lücken in der Leistungsbilanz auf. Anleger hätten die zwar auch schon vorher erkennen können; womöglich wollten sie diese aber nicht wahrhaben.
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25.01.2019
Solnet 4.0: Roadshow zu solaren Wärmenetzen startet am 13. Februar
Mit dem Fachinformationstag „Solare Wärmenetze“ am 13. Februar 2019 in Simmern, Rheinland-Pfalz, startet das Projekt „Solnet 4.0“ seine Roadshow zu solaren Wärmenetzen. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe rund um die Planung, Entwicklung und Realisierung von solarthermisch unterstützten Wärmenetzen wird es in Kooperation mit lokalen Partnern deutschlandweit mehrere Informationstage geben. In Simmern ist die Energieagentur Rheinland-Pfalz der Veranstalter. Kooperationspartner sind der Landkreis Rhein-Hunsrück, die Verbandsgemeinden Rheinböllen und Simmern sowie die Partner des Projektes „Solnet 4.0“ zur Verbreitung von solaren Wärmenetzen.
„Wir stellen ein großes Interesse an solarthermisch unterstützten Wärmenetzen fest. Allein im vergangenen Jahr sind in fünf Kommunen in Deutschland große Solarthermieanlagen im Megawatt-Bereich in Betrieb gegangen. Circa 20 Prozent des Wärmebedarfs werden hier nun klimaschonend und emissionsfrei solar erzeugt“, sagt Thomas Pauschinger, Mitglied der Geschäftsleitung beim Steinbeis Forschungsinstitut Solites in Stuttgart und Leiter des Projektes Solnet 4.0. „Mit dem Fachinformationstag geben wir Entscheidern die Möglichkeit, sich in ihrer Region praxisnah über die Technologie und Anwenderkonzepte zu informieren, Anlagen zu besichtigen und offene Fragen zu klären.“ Neben Solites arbeiten der Fernwärmeverband AGFW, das Hamburg Institut und die Herausgeber der Fachzeitschrift Energiekommune in dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekt „Solnet 4.0“ mit. Im Jahr 2015 gründeten sie mit den acht führenden Hersteller- und Anbieterunternehmen solarthermischer Großanlagen – Bosch Thermotechnik, Viessmann, Solid, KBB Kollektorbau, GREENoneTEC, Arcon-Sunmark, Ritter XL Solar und Savosolar – die „Initiative Solare Wärmenetze“. Aus diesem Kreis heraus kam der Anstoß für die Veranstaltungsreihe.
2. Fachinformationstag „Solare Wärmenetze“ am 22. März 2019 in Husum
Der nächste Termin für die Roadshow steht auch schon fest: Am 22. März 2019 findet der zweite Fachinformationstag im Rahmen der Messe „New Energy“ in Husum statt. Kooperationspartner sind die Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB:SH) und der Verein watt 2.0 statt. Das Programm ist derzeit in Vorbereitung.
Programm und Anmeldung zum Fachinformationstag „Solare Wärmenetze“
Ankündigung weiterer Termine der Roadshow
25.01.2019
The smarter E AWARD: Einreichfrist endet am 28. Februar
Innovationspreise ehren herausragende Leistungen für Sektorenkopplung und Solartechnik: Unternehmen, die mit besonderem Esprit fortschrittliche Branchenlösungen entwickeln, bekommen einen. Auch Firmen, die anderen einen Schritt voraus sind, haben gute Chancen auf einen. Ebenso Wirtschaftsgesellschaften, die mit außerordentlichen Ideen bereits heute die Energieversorgung von Morgen prägen. Die Rede ist von den Innovationspreisen The smarter E AWARD, Intersolar AWARD und ees AWARD.
The smarter E AWARD zeichnet besondere Leistungen und Innovationen in den Kategorien „Outstanding Projects“ und „Smart Renewable Energy“ aus, die dezentral mit erneuerbaren Energien Strom, Wärme und Verkehr intelligent miteinander verbinden. Zukunftsweisende Technologien und viel versprechende Lösungen der Solartechnik und Energiespeichertechnologie ehren der Intersolar AWARD und der ees AWARD. Die Auszeichnungen spiegeln internationale Branchentrends wider und geben damit die Richtung für die weitere Entwicklung der Energiewirtschaft vor.
Für die Preisträger stellen sie eine besondere Würdigung ihrer Arbeit dar. Zum Beispiel für die australische Firma Unlimited Energy, die The smarter E AWARD im vergangenen Jahr für ein Off-Grid-Projekt im Outback bekommen hat. „Wir haben den Innovationspreis immer als größte Anerkennung in unserer Industrie betrachtet. Deshalb fühlen wir uns geehrt, dass die internationale Jury unsere Anstrengungen gewürdigt hat“, sagt Geschäftsführer George Zsolt Zombori. Die Verleihung helfe, sich an viel versprechenden Projekten beteiligen und Fachwissen teilen zu können.
Kommunikationsmanagerin Silvia Pieri von ABB erklärt, dass die Verleihung des Intersolar AWARDs dem Unternehmen eine zusätzliche Aufmerksamkeit bei den Kunden verliehen habe. ABB wurde 2018 für seinen smarten, vernetzten Dreiphasen-Hochleistungs-Wechselrichter ausgezeichnet. Wichtig findet Pieri vor allem das Vertrauen in die Technologie und die Innovation, das durch den Innovationspreis im Markt geschaffen werde.
Wen die Jury in diesem Jahr mit Scharfblick gefunden hat und für seinen Scharfsinn auszeichnet, erfahren Sie am 15. Mai 2019 bei der Preisverleihung auf The smarter E Europe Forum. Die Einreichfrist läuft vom 3. Dezember 2018 bis zum 28. Februar 2019.
www.thesmartere-award.com
25.01.2019
7.- 8. Februar in Freiburg: Kongress Energieautonome Kommunen
Unter dem Motto „Klimagerechte Stadtentwicklung in der Praxis“ findet der 8. Kongress Energieautonome Kommunen vom 7.- 8.2.2019 in Freiburg statt. In 12 Foren zeigen über 50 Referenten, wie die Energiewende auf kommunaler Ebene in den Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Effizienz bereits erfolgreich umgesetzt wird.
Programmschwerpunkt ist in diesem Jahr das Thema klimagerechte Stadtentwicklung. Vorgestellt werden unter anderem klimaneutrale Energiekonzepte für den neuen Freiburger Stadtteil Dietenbach mit rund 13.000 Einwohnern. Das Programmkonzept bietet viel Raum für Vernetzung und fachlichen Austausch. Erwartet werden rund 160 Teilnehmer aus den Bereichen kommunale Verwaltung, Immobilienwirtschaft, Energiewirtschaft, Gewerbe sowie Technologielieferanten und Energiedienstleister.
Link zu der Veranstaltung: www.energieautonome-kommunen.de
Die DGS ist Medienpartner, DGS-Mitglieder erhalten auf Anfrage 10 % Teilnehmerrabatt. Den entsprechenden Gutscheincode erhalten Sie auf Anfrage: gm(at)dgs-berlin.de, 030 293812 - 60.
25.01.2019
20. Februar: Cluster-Treff Erneuerbare Energie im innovativen Wärmenetz
Erneuerbare Energie im innovativen Wärmenetz - nachhaltige Energielösungen für Quartiere und Kommunen: Am 20. Februar findet bei der Naturstrom AG, im fränkischen Eggolsheim der Cluster-Treff Erneuerbare Energie im innovativen Wärmenetz statt.
Energetisch optimierte Quartiers- und Areallösungen sind der Schlüssel einer künftig nachhaltigen Gebäudeversorgung. Neue Entwicklungen im Bereich Wärmenetze, Speicher und Erneuerbare Energien haben dazu geführt, dass die Kombination aus erneuerbaren Energien und innovativen Wärmenetzlösungen dabei generell als Option in Betracht gezogen werden kann und sollte. Der aktuelle Bauboom ermöglicht erstmals in größerem Umfang, nachhaltige Wärmeversorgungskonzepte auf Basis von Nahwärmenetzen umzusetzen. Erfahrungen bei Konzeption, Planung und Umsetzung innovativer Wärmelösungen stehen im Mittelpunkt des Cluster-Treffs.
Die Schwerpunkthemen sind:
- Innovative Wärmenetztechnologien und -topologien
- Erneuerbare Energien im Wärmenetz – Technik und Wirtschaftlichkeit
- Konzeption, Planung und Betriebsoptimierung ganzheitlicher Wärmelösungen
- Praxiserfahrungen - Innerstädtische Quartiere und Siedlungsstrukturen
Der Cluster-Treff richtet sich an die Gebäudewirtschaft, Projektentwickler, Kommunen, Architekten, Bauingenieure, Immobilienentwickler, Systemanbieter und Komponentenhersteller sowie Energieberater und Energieverantwortliche.
Weitergehende Informationen und Anmeldung
25.01.2019
Video-Kurs: Windstarke Lagen für Kleinwindräder erkennen
Kleinwindanlagen zur Stromversorgung von Gewerbe- und Privatgebäuden erzeugen vor allem im Herbst und Winter viel Strom. Die perfekte Ergänzung zu Solaranlagen und Wärmepumpen. Doch in der Praxis zeigt sich, dass der erste und unverzichtbare Schritt bei der Realisierung einer Kleinwindkraftanlage oft vernachlässigt wird: die Vorabprüfung, ob sich der geplante Aufstellungsort der Windturbine in einer windstarken Lage befindet. Nur in windstarker Lage kann eine Kleinwindanlage ausreichend Strom produzieren. Der neue Video-Kurs von Kleinwind-Experte Patrick Jüttemann erläutert ein einfaches Verfahren, wie man windstarke Lagen für kleine Windkraftanlagen erkennt.
In der Praxis haben die meisten Kleinwindkraftanlagen eine Höhe bis maximal 30 m. In diesen bodennahen Luftschichten ist der Wind deutlich schwächer, als es bei Windparks der Fall ist, deren Megawattanlagen eine Gesamthöhe über 200 m erreichen. Kleinwindanlagen werden in der Nähe des Verbrauchers aufgestellt, wie z.B. einem Firmengebäude oder Privathaus. In der Nähe der Windanlage befinden sich somit oft Gebäude oder Bäume, die als Barrieren dem Wind die Energie nehmen. Deshalb gilt bei Kleinwindanlagen wie für Immobilien: die Lage ist das alles Entscheidende. Wer das Windangebot nicht kritisch prüft, riskiert eine Fehlinvestition. Allererster Schritt muss die Vorabprüfung des Windangebots sein.
Nicht nur potenzielle Betreiber von Kleinwindkraftanlagen müssen sich mit der Standortprüfung auseinandersetzen: ist das Windangebot auf meinem Grundstück stark genug? Auch neue Anbieter von Windanlagen und regionale Organisationen, die die Verbreitung der Kleinwindkraft vor Ort unterstützen wollen, müssen sich fragen: wo sind geeignete Aufstellungsorte für kleine Windanlagen in meinem Gebiet? Entscheidend ist die freie Anströmung des Windes aus Hauptwindrichtung. Aussichtsreiche Lagen befinden sich am Siedlungsrand und in Einzellagen. Dazu können Gewerbe- und Industriegebiete in westlicher Randlage gehören. Auch das Relief hat einen Einfluss: Hang- und Höhenlagen können geeignet sein. Es gibt in Deutschland noch viele windstarke Lagen, ein hohes ungenutztes Standortpotenzial für Kleinwindanlagen.
Der 40-minütige Video-Kurs vermittelt das notwendige Wissen, Standorte auf deren Windpotenzial zu prüfen. Das gilt für Einzelstandorte, als auch gebietsweite Analysen. Hauptteil des Kurses ist ein Schritt-für-Schritt-Verfahren, das man ohne Vorkenntnisse schnell durchführen kann. Videos eignen sich besonders gut, die Lage eines Grundstücks im Kontext zur Umgebung zu beschreiben. Für Einzelpersonen kostet der Kurs 79,99 € (inkl. MwSt.). Der Kurs kann auch per Gruppenlizenz angeboten werden (für Verbände, Abteilungen etc.). Preise für Gruppenlizenzen werden auf Anfrage mitgeteilt.
Weitere Infos zum Video-Kurs: Windpotenzial-Check für Kleinwindanlagen
25.01.2019
Kleiner Medienspiegel
Holzenergie – mehr als nur Feinstaub: Die Schweizerische Vereinigung für Holzenergie VHe (Holzenergie Schweiz) reagiert auf einen von verschiedenen Tageszeitungen veröffentlichten Blog des Meteorologen Jörg Kachelmann, mit dem Titel „Holzenergie - eine schlechte Idee“. Holzenergie Schweiz schreibt, dass besagter undifferenziert sei, da dort alle Holzheizungen in den gleichen Topf geworfen werden, und die Fortschritte in der Verbrennungs- und Filtertechnik und die Erkenntnisse der Toxikologie von Holzfeuerungs-Abgasen unerwähnt bleiben. Auch bemängelt Holzenergie Schweiz, dass die dort angegebenen Zahlenwerte dem Gesamtstaub im Abgas entsprechen und aus der Zeit stammen als Filter noch nicht obligatorisch waren. Moderne Holzfeuerungen mit Filter haben niedrigere Staubgehalte im Abgas. So enthielte der Staub im Abgas von automatisch betriebene Holzfeuerungen vor allem mineralische Bestandteile, welche im toxikologischen Zell-Test praktisch keine negativen Auswirkungen zeigen. Abgase von schlecht eingestellten Zimmeröfen und Cheminées sind im Zelltest etwa ähnlich toxisch wie Abgase von Dieselmotoren. Eine differenziertere Betrachtung, welche neben dem Feinstaubgehalt im Abgas auch die positiven Aspekte der Holzenergienutzung berücksichtigt, liefere eine Ökobilanz der verschiedenen Energieträger. Die heute installierten Holzenergieanlagen reduzieren die CO2-Emissionen deutlich: www.holzenergie.ch/aktuelles/presse/artikel/archive/News/article/holzenergie-mehr-als-nur-feinstaub/news/detail.html
250.000 Euro Preisgeld für „Klimaaktive Kommunen“: Der Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019“ läuft. Städte, Landkreise und Gemeinden sind deutschlandweit aufgerufen, sich mit ihren vorbildlichen Projekten zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu beteiligen. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2019. Für die Auszeichnung der Gewinner stehen insgesamt 250.000 Euro Preisgeld und damit 25.000 Euro je Preisträger zur Verfügung. Die gesuchten Klimaprojekte sollen andere Kommunen anregen, neue Ideen auf ihre eigenen Situationen zu übertragen und zu realisieren. Initiatoren sind das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Die Gewinner werden im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung auf der 12. Kommunalen Klimakonferenz voraussichtlich am 5. November 2019 in Berlin bekannt gegeben und ausgezeichnet: www.klimaschutz.de/kommunen
Schweden stoppt Verkauf von Fossil-Fahrzeugen ab 2030: Wie Ministerpräsident Stefan Löfven am Montag vor dem Schwedischen Reichstag in einer Regierungserklärung mitteilte, will Schweden ab 2030 den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren verbieten. Grund seien die Bemühungen um die Einhaltung des Pariser Klimavertrages. Zugleich soll das Ladenetz landesweit ausgebaut werden. Schweden ist nach Norwegen und Dänemark das dritte skandinavische und weltweit das 10. Land, das ein Ende des Neuwagenverkaufs von Fossil-Fahrzeugen einführt: www.heise.de/newsticker/meldung/Schweden-will-ab-2030-Verkauf-von-Benzinern-und-Diesel-verbieten-4284507.html
Größte Windkraftanlage der Welt in Rotterdam: Ein Exemplar der größten Windkraftanlage (WKA) der Welt wird in diesem Sommer auf Maasvlakte, einem vor Rotterdam künstlich aufgeschütteten Industrie und Hafengebiet errichtet, um dort getestet zu werden. Die Haliade-X von General Electric ist 245 Meter hoch, hat drei Rotorblätter von je 107 Meter Länge und eine Leistung von 12 MW. Damit soll das Windkraftpotential der Stadt, das Ende 2018 92 WKAs zur Versorgung von 150.000 Haushalten betrug, weiter ausgebaut werden. Zudem liefern 102.000 PV-Module Strom für 7.700 Haushalte, was ebenfalls ausgebaut werden soll auf 300.000 Haushalte im Jahr 2030: www.rijnmond.nl/nieuws/177301/Grootste-windmolen-ter-wereld-komt-definitief-op-Maasvlakte
Heizen 2019: Förderung Fosiler Heizkessel verlängert, alte Heizungen im Visier der Schornsteinfeger: Der Bundesverband Solarwirtschaft vermeldet, dass Heizkessel, die vor 1996 installiert wurden, seit Anfang des Jahres ein Energielabel tragen müssen. Mittels einer Farbskala von grün bis rot informiert dieses Etikett, das vom Schornsteinfeger angebracht wird, über die Effizienz der Anlage. Um den Austausch von Energieschleudern und den Klimaschutz zu fördern, hat die Bundesregierung das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) zum Jahreswechsel um zwei weitere Jahre verlängert. Neben dem Marktanreizprogramm für Erneuerbare Energien (MAP) ermöglicht es Verbrauchern den Umstieg auf deutlich sparsamere und klimafreundliche Heizsysteme. Nach wie vor werden jedoch fossile Heizkessel gefördert. Für den Einbau einer Solaranlage zur Heizungsunterstützung winken attraktive Zuschüsse. Weitere Informationen auch auf www.sonnigeheizung.de
Das bürokratische Gestrüpp blockiert gemeinsame Nutzung von PV-Anlagen: Die aktuelle Gesetzeslage macht es Privatleuten nahezu unmöglich, ihren Solarstrom mit anderen im selben Haus zu teilen, ohne Rechtsbruch zu begehen. Diesen Schluss zieht die Verbraucherzentrale NRW auf der Grundlage eines von ihr beauftragten Rechtsgutachtens. Darin wird die Rechtslage zur sogenannten Gemeinschaftlichen Eigenversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien als „offensichtlich weder verhältnismäßig noch sachgerecht“ eingestuft. Privatleute, die nur wenige Kilowattstunden aus ihrer Solaranlage in eine Einliegerwohnung leiten wollen, werden mit massiven Melde- und Zahlungspflichten überfordert, die eigentlich für große Versorger mit Tausenden von Kunden gedacht sind, so Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale NRW. Das Rechtsgutachten zeige im Detail, welche Folgen die rechtliche Einstufung als Energieversorger habe. Hinzu komme, dass Laien laufen private Prosumer angesichts der unübersichtlichen Gesetzeslage permanent Gefahr liefen, beim Teilen von Solarstrom aus Unkenntnis Rechtsbrüche zu begehen. Zwar würden diese Rechtsbrüche bislang offenbar nicht verfolgt. Doch theoretisch könnten sie auch nach Jahren noch Vergütungsrückforderungen und Strafen nach sich ziehen: Das Hintergrundpapier „Bürokratie bremst Prosumer aus: Hürden für die Gemeinschaftliche Eigenversorgung“ ist abrufbar auf der Webseite der Verbraucherzentrale NRW.
Solarstromanlagen müssen alle neu registriert werden: Mit Einführung des Marktstammdatenregisters – einem umfassenden behördliches Register des Strom- und Gasmarktes – müssen sich alle Betreiber dezentraler Stromerzeugungsanlagen in Deutschland neu eintragen. Sämtliche PV-Anlagen, Blockheizkraftwerke (BHKW) und Batteriespeicher sind davon betroffen. Das gilt auch für Anlagen, die bereits seit vielen Jahren laufen. Wer seine Anlage nicht online registriert, verliert den Anspruch auf die EEG-Vergütung. Das Marktstammdatenregister ist ab 31. Januar 2019 online. Die Frist zum Eintragen beträgt zwei Jahre. Die bisherigen Einträge bei der Bundesnetzagentur bzw. im Falle von BHKWs beim Netzbetreiber reichen nicht aus. Sie müssen trotzdem zusätzlich im Marktstammdatenregister eintragen werden. Für Neuanlagen ersetzt das neue Register das bisherige PV-Meldeportal der Bundesnetzagentur. Neuanlagen müssen innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme online im Marktstammdatenregister eintragen werden: www.marktstammdatenregister.de.
Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2018 deutlich zurückgegangen: Nach Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen sank der Verbrauch gegenüber dem Vorjahr um 5 Prozent auf 12.900 Petajoule (PJ) beziehungsweise 440,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Damit liegt der Energieverbrauch in Deutschland auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang der 1970er Jahre. Da die Verbrauchsrückgänge alle fossilen Energieträger betreffen, Zuwächse dagegen nur bei den Erneuerbaren Energien zu verzeichnen sind, geht die AG Energiebilanzen von einem Rückgang bei den energiebedingten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von reichlich 6 Prozent aus. Für den geringeren Energieverbrauch in Deutschland macht die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen vor allem die gestiegenen Preise, die milde Witterung sowie Verbesserungen bei der Energieeffizienz verantwortlich. Die verbrauchssteigernde Wirkung der Faktoren Konjunktur und Bevölkerungszuwachs traten dagegen 2018 in den Hintergrund. Ohne den verbrauchssenkenden Einfluss der milden Witterung hätte der Verbrauch um knapp 4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres gelegen: Energieverbrauch in Deutschland, Daten für das 1. - 4. Quartal 2018
Neuer Élysée-Vertrag ohne Bekenntnis zu CO2-Preisen: Frankreich und Deutschland wollen ihre Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Unterzeichnung eines neuen Élysée-Vertrags festigen. Der Vertrag erwähnt aber keine CO2-Bepreisung bei neuen bilateralen Initiativen mehr. Im höchsten Maße bedauerlich findet dies Claudia Kemfert, Wissenschaftlerin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). „Es wäre sinnvoll, dass Frankreich weiterhin für dieses Thema eintritt und somit auch Deutschland CO2-Preise stärker in die Regulierungen einfließen lassen könnte,“ argumentiert sie. In einer ersten Version dieses „neuen Élysée-Vertrags“ war noch von „gemeinsamen Initiativen“ zu CO2-Preisen die Rede gewesen. Stattdessen werden nun in zwei allgemeiner gehaltenen Artikeln Themen wie nachhaltige Entwicklung, Klimawandel, Umwelt und Wirtschaft behandelt. Der Grund liegt darin, dass die Bundesregierung Mindestpreise für CO2-Emissionen weiterhin verzögert. Während Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) sich offen für Mindestpreise ausgesprochen hat, lehnt Finanzminister Olaf Scholz es ab, einen nationalen Preis für CO2-Emissionen festzulegen. Dieser würde auch Bereiche wie Heizung und Verkehr umfassen, die derzeit nicht unter das europäische Emissionshandelssystem (ETS) fallen: Euractiv vom 21.Janus 2019.
Matthias Hüttmann / Götz Warnke / Klaus Oberzig