12.01.2018
Antworten auf die Abkehr von Klimazielen und Marginalisierung der Erneuerbaren
„Das Klimaproblem löst sich nicht wie das GroKo-Ziel in Luft auf“. Damit besteht die DGS, wie viele andere Umwelt- und Energieverbände auch, auf der Beibehaltung der Klimaziele 2020 und kritisiert die sondierenden GroKo-Parteien, die diese als „nicht erreichbar“ fallen lassen wollen. Ganz so, als ob sie das nicht selbst verursacht hätten. „Deutschland muss mit geeigneten konkreten Maßnahmen die 2020-Ziele weiterverfolgen“, fordert dagegen das DGS-Präsidium. Denn an ein Erreichen der Klimaziele im Jahr 2030 glaubt man in der DGS nicht. Mit welcher Politik soll das glaubwürdig erfolgen, wenn schon die nächsten Schritte in den kommenden Jahren in eine falsche Richtung gehen? Denn liest man die drei Seiten aus den Sondierungsergebnissen zu „Klimaschutz, Energie und Umwelt“, die inzwischen vorliegen, stellt sich die Sache so dar, dass es eben nicht nur ein formales Verschieben der Klimaziele ist. Hinter den altbekannten Bekenntnissen zur Energiewende werden die Klimaziele 2030 sogleich unter den Vorbehalt gestellt, dass sie das „Zieldreieck Sauberkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit ohne Strukturbrüche“ erreichen müssen. Bis Ende 2018 wird dazu ein „Aktionsprogramm“ angekündigt – besser sollte man sagen angedroht – das gemessen am Sondierungspapier, an Fallstricken nicht zu überbieten sein dürfte. Es wird in etwa die Qualität haben, mit die Kanzlerin im Wahlkampf Stein auf Bein geschworen hatte, die Klimaziele aufrechterhalten zu wollen.
Dafür mögen einfach die zentralen zehn Zeilen dieser Sondierungsergebnisse im O-Ton stehen: „Eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik ist ein weiterer zielstrebiger, effizienter, netzsynchroner und zunehmend marktorientierter Ausbau der Erneuerbaren Energien. Unter diesen Voraussetzungen streben wir einen Anteil von etwa 65 % Erneuerbarer Energien bis 2030 an. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss deutlich erhöht werden, auch um den zusätzlichen Strombedarf zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr, in Gebäuden und in der Industrie zu decken. Vorgesehen ist eine Sonderausschreibung, mit der 8 bis 10 Mio. t CO2 zum Klimaschutzziel 2020 beitragen sollen. Hier sollen je 4 GW onshore-Windenergie und PV sowie ein offshore-Windenergiebeitrag zugebaut werden, je zur Hälfte wirksam in 2019 und 2020“. 65 Prozent klingt beeindruckend, aber hier folgt im Text sogleich ein Vorbehalt: „Voraussetzung ist die Aufnahmefähigkeit der entsprechenden Netze.“ Hiermit kann die Ankündigungen mit einem Schlag gekippt werden.
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12.01.2018
Utopie ist vorn!
Die Empörung ist groß, zumindest soll es so wirken. Das vermeintlich unabsichtliche Durchsickern der Einigkeit innerhalb der illustren GroKo-Sondierungsrunde in Sachen Klimaschutz kam für viele überraschend. Nun ist es wohl offiziell, manche nennen es ein gebrochenes Wahlversprechen andere einen Rechtsbruch. Wer allerdings jetzt fassungslos und betroffen ist, sollte sich durchaus fragen, in welcher Blase er die letzten Jahre gelebt hat. Oder anders formuliert: Wer sich in der Angelegenheit auf unsere Regierung verlassen hatte, mag bereits ein Stück weit kapituliert und einen wesentlich Teil Eigenverantwortung schon abgegeben haben.
Das klingt jetzt für den einen oder die andere nicht sehr angenehm, aber wahrscheinlich liegt hier ein großer Teil des Hundes begraben, der uns hindert die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Denn wie sagt man oft überheblich "wenn ich mich auf andere verlasse, dann bin ich selbst verlassen". Das sollten wir zum Anlass nehmen, den "Beschluss zur Aufgabe der Klimaschutzziele" zu ignorieren und der Bundesregierung entgegen zu schleudern, dass sie die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Wir sind schlichtweg anderer Meinung und halten uns nicht an den in möglichen Koalitionsverträgen vereinbarten Klimaschutzausstieg. Koalitionsverträge erinnern im Übrigen immer mehr an Gute Vorsätze und auch ein Stück weit an Planwirtschaft. Ganz nach dem Motto, morgen wird alles besser und wir legen uns zu allen wichtigen Dingen fest. Mutmaßlich lässt sich damit besser agieren, letztendlich hilft es aber dabei, nicht reagieren zu müssen. Aber in der Regel klappt weder das eine noch das andere. Die Zukunft lässt sich nicht einfangen, aber wir glauben trotzdem fest daran. Wenn das Regierungsprogramm erst mal steht, ist alles geregelt.
Ob es nun Revolutionen oder Disruptionen sind, all dies wurde nie geplant oder festgelegt. Und so wird es auch nicht zu verhindern sein, dass es neben der offiziellen Linie der Politik, geprägt von sogenannten Volksparteien, zu Parallelentwicklungen kommen wird. Das werden die Groko-Parteien, die bekanntlich beide eine konservative Seele haben, sei es strukturkonservativ, sei es konservativ auf gesellschaftlicher Ebene, auch noch erleben. In einem Songtext des leider zu früh verstorbenen Grant McLennan heißt es "If you spend your life looking behind you, You don't see what's up front". Genau das ist es, was gerade passiert. Vor lauter Stärkung des Industriestandorts Deutschland sieht man nicht, auf welch tönernen Füßen alles steht. Was vielen abhanden gekommen ist, sind Utopien und Visionen, die nicht nur eine Variante des Bestehenden sind.
Einst war links ganz vorne, heute fehlt es bei politischen Entscheidungsträgern aller Couleur an Utopisten und Idealisten. Es fehlt an Menschen die eine Zukunft denken, die nötig ist, die den Blick nach vorne richten und sich im Bezug zur Gegenwart fragen, wie wir gewesen sind bzw. nicht gewesen sein wollen. Das heißt natürlich nicht, das auch in diesem Bundestag Fachpolitiker sitzen, die sich nicht an die oberste Direktiven halten werden und Verantwortung für die Zukunft übernehmen wollen. Unabhängig davon muss uns die prekäre Lage anspornen, selbst zu handeln und für ein überlebenstaugliches Naturverhältnis ohne rasant steigende Zerstörungswirkungen zu kämpfen und das Projekt der Moderne und der offenen Gesellschaft für das 21. Jahrhundert weiterzudenken, wie es Harald Welzer kürzlich formuliert hat.
Was kann ich selber tun?
Diese Frage stellen viele und erwarten Hilfestellung von Organisationen wie der DGS. Die Antwort kann da nur lauten: "Das kommt ganz darauf an, wobei". Um selbst erste Lösungswege zu finden, hilft es immer als Grundregel allen verantwortungsbewussten Handelns auf den eigenen Verstand zu setzen und sein Tun zu hinterfragen: Muss ich diese Regulierung akzeptieren, muss ich das jetzt konsumieren, gibt es einen anderen Weg der Energiebereitstellung, muss kurzfristige Ökonomie mein Handeln bestimmen, sind wir gemeinsam nicht ein wesentlicher Faktor oder muss alles so bleiben wie es ist?
Das soll uns als DGS keineswegs aus der Verantwortung nehmen, aber mit kritischen Akteuren vor Ort lässt sich mehr erreichen. Wir würden uns deshalb freuen, wenn Sie uns aktiv auf unserem Weg nach vorne begleiten würden. Und sollte Ihnen wieder mal ein nerviger "Klimaskeptiker" über den Weg laufen, dann richten Sie ihm von Stephen Hawking einen schönen Gruß aus. Erst kürzlich sagte er: "Next time you meet a climate change denier, tell them to take a trip to Venus. I will pay the fare."
Matthias Hüttmann
12.01.2018
Verteilernetzkomponenten: Hirnrissige Aufschläge bei Gemeinsamer Ausschreibung PV/Wind
Das Erneuerbare Energien-Gesetz EEG 2017 enthält eine auf den ersten Blick spannende, neue Art der Vergabe von Baukonzessionen für Ökokraftwerke: „Gemeinsame Ausschreibung“ heißt diese. Planer sollen Photovoltaik- und Windkraftwerke anbieten, und egal welche Technologie, egal wo im Land: Jeweils die preiswerteren Projekte kommen zum Zuge. So weit, so gut.
Die Grundlage ist – neben dem § 39i im EEG - die „Verordnung zu den gemeinsamen Ausschreibungen für Windenergieanlagen an Land und Solaranlagen (Verordnung zu den gemeinsamen Ausschreibungen – GemAV)“ . Diese Verordnung ist gerade mal zwölf Seiten lang – überschaubar also für eine Vorgabe, nach der immerhin zwei Mal pro Jahr von 2018 und 2020 je etwa 400 Megawatt (MW) Kraftwerksleistung vergeben werden sollen.
Im EEG 2017 sind bereits Höchstwerte festgelegt, die von den Anbietern nicht überschritten werden dürfen. Für Photovoltaikstrom (PV) stand als Start-Höchstpreis 8,91 C/kWh im EEG-§ 37 b. Und der „verringert oder erhöht sich ab dem 1. Februar 2017 monatlich entsprechend § 49 Abs. 1 bis 4“. Bekanntlich wurden bei den reinen technologie-Ausschreibungen im Jahr 2017 aber PV-Preise angeboten und erhielten Anlagenbauer den Zuschlag für um die 5 C/kWh. Für Windkraftwerke gelten regional unterschiedliche Extrempreise.
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12.01.2018
Im Gespräch mit Sabine Nallinger (Stiftung 2Grad)
Unternehmen für Klimaschutz – Fragen an die „Stiftung 2Grad“: In der „Stiftung 2°“ haben sich deutsche Unternehmen zusammengeschlossen, die die globale Erderwärmung unter 2 Grad halten wollen und sich dafür engagieren. Die Stiftung ist eine Plattform zur aktiven Zusammenarbeit beim unternehmerischen Klimaschutz. In einem Gastkommentar meinte Dr. Michael Otto vom gleichnamigen Handelskonzern: „Der Klimaschutz ist eine große Chance zur Modernisierung unserer Wirtschaft und unseres Landes.“ Herr Dr. Otto ist Vorsitzender des Präsidiums und des Kuratoriums der Stiftung 2°.
Wir hatten die Möglichkeit, einige Fragen an Sabine Nallinger zu stellen, die seit September 2014 Vorständin der Stiftung mit Sitz in Berlin ist.
Frau Nallinger, wie sehen Sie rückblickend die Weltklimakonferenz in Bonn? Sind Sie mit den Ergebnissen zufrieden?
Bei der COP 23 in Bonn wurde das diplomatische Pflichtprogramm erfüllt, lange jedoch noch keine Kür geleistet. Bei einem der wichtigsten Ziele der Weltklimakonferenz – der Erarbeitung der Umsetzungsregeln des Pariser Klimaabkommens, dem sog. Paris Rulebook – wurden wichtige Fortschritte erzielt. Damit ist wichtige Vorarbeit geleistet, um die Umsetzung des Pariser Abkommens transparent und vergleichbar zu machen. Mit 266 Seiten ist der Entwurf des Regelbuchs aber noch viel zu lang, sodass hier noch eine Menge Verhandlungsarbeit reinfließen muss. Wichtig ist auch, dass der sogenannte Talanoa-Dialog gestartet wurde, mit dem ambitionierte Klimaziele erreicht werden sollen. Alles in allem denke ich, dass man zufrieden mit den Bonner Ergebnissen sein kann, es ist aber noch lange keine Steilvorlage für eine erfolgreiche COP 24 im polnischen Katowice – hier liegt noch einiges an Arbeit vor uns.
Hat die Konferenz auch konkrete Auswirkungen auf Ihre Arbeit bei der Stiftung 2° gehabt?
Auf jeden Fall fühlen wir uns bestärkt in unserer Arbeit, da gerade Unternehmen – gemeinsam mit substaatlichen Akteuren wie Regionen, Städten und Kommunen – eine wichtige Rolle bei der COP 23 gespielt haben, nämlich als Treiber. Denn klar ist, dass es gerade auf Unternehmen ganz zentral ankommen wird bei der Erreichung der Pariser Klimaziele. Die Wirtschaft muss dabei als Partner ins Boot geholt werden, um ihre Innovationsfähigkeit für die Transformation zu einer treibhausgasneutralen Welt zu nutzen. Hierfür alle an einen Tisch zu bringen – gerade die Unternehmen – darin sehe ich einen wichtigen Auftrag für die Stiftung 2° und vergleichbare Akteure in anderen Ländern.
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12.01.2018
Einreichungen für den Intersolar, ees und The smarter E Award bis 23. März möglich
Die innovativsten Lösungen aus dem Solar- und Energiespeicherbereich werden alljährlich mit den bedeutendsten Awards der Branche gewürdigt – dem Intersolar AWARD und dem ees AWARD. 2018 kommt eine neue Auszeichnung hinzu: der The smarter E AWARD. Er prämiert Lösungen aus den Bereichen Geschäftsmodelle und Sektorkopplung sowie realisierte herausragende Projekte auf dem Gebiet Solar, Speicher, Energiemanagement und umweltfreundliche Mobilität.
Vom 2. Januar bis 23. März 2018 können sich Unternehmen und Projekteigentümer für die prestigeträchtigen Preise bewerben. Die feierliche Verleihung findet am 20. Juni 2018 im Rahmen der „The smarter E Europe“ in München statt.
Weitere Informationen finden Sie hier: www.TheSmarterE.de/award
Hintergrund: Unter dem Motto „The Innovation Hub for Empowering New Energy Solutions“ wird die neue Dachmarke „The smarter E Europe“ in Zukunft zahlreiche Messen rund um erneuerbare und intelligente Energielösungen vereinen – darunter auch die führende Fachmesse der Solarwirtschaft, die Intersolar Europe. Ab 2018 wird The smarter E damit eine neue Klammer für verschiedenste Veranstaltungen bilden und dabei die Themen regenerative Stromerzeugung, Verteilung, Speicherung und intelligente Nutzung von Energie abdecken. Als neue Events unter diesem Dach finden die Messen Power2Drive und EM-Power erstmals 2018 in München statt.
Die Intersolar Europe ist die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft und ihre Partner und findet jährlich auf der Messe München statt, dieses Jahr vom 20. bis zum 22. Juni 2018. Sowohl die Messe als auch die Konferenz konzentrieren sich auf die Bereiche Photovoltaik, Solarthermie, Solarkraftwerke sowie Netzinfrastruktur und Lösungen für die Integration Erneuerbarer Energien. Die Intersolar Europe hat sich seit ihrer Gründung vor 26 Jahren bei Herstellern, Zulieferern, Großhändlern und Dienstleistern als wichtigste Branchenplattform der Solarwirtschaft etabliert.
Die DGS ist Träger der Intersolar Europe
Die SONNENENERGIE ist Gold-Medienpartner der Intersolar Europe
12.01.2018
Helden der Energiewende gesucht
Die Energiewende kommt nicht von allein. Sie braucht Menschen, die sich Tag für Tag engagieren, Ideen entwickeln und den Mut haben, diese in die Tat umzusetzen. Oft brauchen diese Heldinnen und Helden der Energiewende im Alltag einen langen Atem und müssen Widerstände überwinden. Doch letztlich zählt für sie das Ziel einer zu 100 Prozent erneuerbaren Energieversorgung. Der Freiburger Solarpionier Georg Salvamoser (1950 – 2009) war ein Mensch, der zeitlebens diese Vision verfolgt hat. „Es braucht heute mehr denn je engagierte Menschen, die die Verbreitung der erneuerbaren Energien hin zu einer Hundert-Prozent-Versorgung vorantreiben. Die Hindernisse sind nicht kleiner geworden, im Gegenteil: Je weiter die Entwicklung voranschritt, desto mehr wurden die erneuerbaren Energien in den letzten Jahren durch eine restriktive Energiepolitik ausgebremst“, unterstreicht Maria Salvamoser die Aktualität des Themas.
Georg Salvamoser Preis
Der Georg Salvamoser Preis ist einer der höchstdotierten Umweltpreise in Deutschland und richtet sich sowohl an Einzelpersonen als auch an Gruppierungen, Vereine, Unternehmen, Institutionen und Kommunen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Die Auszeichnung wurde auf Anregung des Freiburger Oberbürgermeisters Dieter Salomon sowie des Wirtschaftsverbands 100 Prozent Erneuerbare Energien Regio Freiburg (WEE) ins Leben gerufen. Im Jahr 2018 wird der mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Georg Salvamoser Preis nun schon zum fünften Mal verliehen. Die Preisverleihung findet wie im vergangenen Jahr auf der Intersolar Europe in München statt, die von der Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe FWTM mitveranstaltet wird. Ein Sonderpreis richtet sich speziell an Schulklassen, Jugendgruppen oder junge Unternehmen. Vom Gesamtpreisgeld sind hierfür 5.000 Euro reserviert.
Ausgezeichnet werden Menschen und Institutionen, die sich in beispielhafter Weise für eine nachhaltige Energieversorgung stark machen. So vielfältig wie die Möglichkeiten, die in eine erneuerbare Zukunft führen, sind auch die Preisträgerinnen und Preisträger. Von der Schülergruppe „Scolaire“ aus Freiburg bis zum Schweizer Pionier der solaren Wärme Josef Jenni reicht das Spektrum, das sich auf www.georg-salvamoser-preis.de präsentiert. Auch Unternehmen oder Kommunen sind aufgerufen, sich mit ihren Projekten zu bewerben. Im Februar startet die Bewerbungsphase. Dann ist das Bewerbungsportal geöffnet.
12.01.2018
Solarinitiative Nürnberg hat E-Mobilitäts-Checks entwickelt
Mit den "E-Mobilitäts-Checks für Nürnberger Unternehmen" bieten das Wirtschaftsreferat und das Umweltreferat der Stadt Nürnberg ein neues Beratungsangebot zum Einsatz von Elektrofahrzeugen in Nürnberg an. Die Stadt möchte damit aufzeigen, dass neue Mobilitätsformen die Umwelt schonen und schon heute wirtschaftlich sein können. Durchgeführt wird dieser Schnell-Check von der Energieagentur Nordbayern. Interessierte Betriebe erhalten dadurch einen ersten Aufschluss zu den Potenzialen bei der Elektrifizierung des firmeneigenen Fuhrparks.
Allerdings sollte man sich nicht allzu lange Zeit lassen: In einem ersten Aufschlag können ab sofort fünfzehn Nürnberger Unternehmen in den Genuss der kostenfreien Beratung kommen. Die E-Mobilitäts-Checks wurden durch die Solarinitiative Nürnberg entwickelt und sollen Unternehmen Impulse für den Umstieg auf umweltschonende Mobilitätsformen geben."
Die Solarinitiative Nürnberg ist eine Initiative des Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg. Die Energieagentur Norbayern ist mit deren Durchführung beauftragt. Der Landesverband Franken der DGS ist in Kooperation mit der Energieagentur Nordbayern hier aktiv tätig.
Elektromobilität ist bereits heute eine Mobilitätsalternative für Unternehmen. Insbesondere in Kombination mit einer Photovoltaikanlage können Treibhausgasemissionen und Betriebskosten eingespart werden. Die E-Mobilitäts-Checks basieren auf den unternehmensspezifischen Angaben, sie berechnen das wirtschaftliche Potential und die eingesparten CO₂-Emissionen, die sich durch die Umstellung der Fahrzeugflotte auf elektrischen Antrieb ergeben. Dabei wird natürlich auch die notwendige Ladeinfrastruktur am Standort des Unternehmens berücksichtigt. Die Wirtschaftlichkeitsvorausschau, die den Interessenten hersteller- und produktneutral bereitstellt wird, soll Akzeptanz und Vertrauen schaffen. In diesem Ansinnen gestützt sieht sich die Stadt Nürnberg durch den regionalen Energieversorger N-Ergie, der in den letzten Jahren viele positive Erfahrungen mit Elektromobilität gesammelt und seinen E-Fuhrpark massiv erweitert hat. Dort werden bereits über 100 Elektrofahrzeuge im eigenen Fuhrpark für Dienstfahrten eingesetzt. Dafür wurde die betriebsinterne Ladeinfrastruktur auf rund 150 Ladepunkte erweitert und mit einem innovativen Lademanagementsystem ausgestattet.
Die E-Mobilitäts-Checks wenden sich an mittelständische und große Unternehmen aller Branchen, die einen eigenen Fuhrpark von mindestens fünf Fahrzeugen besitzen. Interessierte Unternehmen können sich direkt an die Wirtschaftsförderung Nürnberg wenden. Ansprechpartner ist Herr Haas (Tel.: 0911 231 85 28; e-mail: wirtschaftsservice(at)stadt.nuernberg.de, Stichwort "E-Mobilitäts-Check").
Aktuelle Marktuebersicht Elektroautos
Die Elektromobilität nimmt für den Erfolg der Energiewende in Deutschland einen wichtige Rolle ein. Stadt und Motropolregion Nürnberg gehen hierbei mit gutem Beispiel voran. Die Broschüre "Marktübersicht Elektroautos" leistet einen wichtigen Beitrag dazu.
Weitere Informationen sind erhältlich unter: www.wirtschaft.nuernberg.de
Und bei der Solarinitiative Nürnberg: www.solarinitiative.nuernberg.de
12.01.2018
Softwareentwicklung zur Wirtschaftlichkeit von Photovoltaikanlagen: Praktikant(in) gesucht
Die DGS-Franken entwickelt Online-Anwendungen zur Wirtschaftlichkeitsberechnung von Photovoltaikanlagen in verschiedenen Betreiberkonzepten. Für das Programm pv@now wurde sie bereits mit einem Innovationspreis ausgezeichnet. pv@now soll weiter optimiert werden. Es sollen vor allem neue internetbasierte Anwendungen für ein wirtschaftliches Monitoring entwickelt werden. In dem Zusammenhang sucht die DGS Franken eine(n) Praktikant(in) zur Begleitung bei der Softwareentwicklung. Das Praktikum ist in Nürnberg.
Die Aufgaben sind
- Unterstützung des Teams bei der Entwicklung des Gesamtkonzeptes und bei der Architektur verschiedener Einzelkomponenten unseres Wirtschaftlichkeitsprogramms.
- Begleitung des Prozesses der Programmierung auf strategischer, planerischer und gestalterischer Ebene.
- Test, Optimierung und Dokumentation für die allgemeinen Funktionalität und Anwendbarkeit der Software
- Beteiligung an der Entwicklung eines Vertriebskonzepts.
Profil
- Studium im Bereich Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen oder ein vergleichbares technisches oder wirtschaftliches Studium.
- Vertrautheit der grundlegenden Methoden der Investitionskostenrechnung.
- Technisches Grundverständnis der Solartechnik und interessieren sich für die Entwicklung von Photovoltaikprojekten aus betriebswirtschaftlicher Sicht.
- Gute Kenntnisse in den MS Office Anwendungen, insbesondere MS Excel und PowerPoint sowie gute IT-Kenntnisse.
- Kommunikationsstärke, Eigeninitiative und Teamplayerqualitäten.
- Sehr gute analytische Fähigkeiten.
Hintergrund: Die DGS ist ein technisch-wissenschaftlicher Verband. Sie vertritt die Interessen von Verbrauchern und Anwendern für die Bereiche Erneuerbare Energie und der rationellen Verwendung von Energie. Die DGS ist bundesweit aktiv. Ihre rund 3.000 individuellen Mitglieder und Mitgliedsunternehmen sind regional in 36 Sektionen und 5 Landesverbänden organisiert. Der Landesverband Franken e.V. der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS-Franken) ist ein eigenständiger, gemeinnütziger Verein. Der Landesverband stellt sich die Aufgabe, in eigener Initiative und Verantwortung den Vereinszweck der DGS in Franken zu fördern.
Bitte mailen Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, letztes Zeugnis) an: DGS, Landesverband Franken e.V., Fürther Straße 246c, 90429 Nürnberg
www.dgs-franken.de, info(at)dgs-franken.de
Erinnerung: Auch die DGS-Sektion Niederbayern benötigt Unterstützung (Link)
12.01.2018
Kleiner Medienspiegel
Klimawandel und Anpassung: Veränderte Regenfälle als Folge der globalen Erwärmung werden das Überschwemmungsrisiko an Flüssen vielerorts stark erhöhen. Schon heute gehören derartige Fluten zu den häufigsten und verheerendsten Naturkatastrophen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der Columbia University New York. Sie haben die bis in die 2040er Jahre nötige Erhöhung des Hochwasserschutzes in allen Teilen der Welt berechnet, bis hinunter zu einzelnen Regionen und Städten. Als Ergebnis stellen sie fest, dass der Anpassungsbedarf in den USA, in Teilen Indiens und Afrikas, in Indonesien und in Mitteleuropa einschließlich Deutschlands am größten ist. Ohne Gegenmaßnahmen wären viele Millionen Menschen von schweren Überschwemmungen bedroht. Daten über Veränderungen von Niederschlägen, Verdunstung und Wasserkreisläufen stammen aus dem weltweit größten Projekt zum Vergleich von Modellen zur Klimawirkung (ISIMIP), koordiniert von Katja Frieler am PIK. Die räumliche Auflösung der neuen Studie ist etwa zehnmal höher als bei gängigen Computersimulationen. „Wir waren überrascht, dass selbst in hoch entwickelten Ländern mit guter Infrastruktur der Anpassungsbedarf so groß ist", sagt Co-Autor Anders Levermann, Leiter der globalen Anpassungsforschung am PIK und Forscher am Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University in New York: PIK Potsdam: Klimawandel lässt Flüsse über die Ufer treten: Anpassung nötig.
Fukushima - Endlager-PR Veranstaltung nach Manipulationen abgesagt: In Japan werfen die Fukushima News wieder einmal ein bedenkliches Licht auf die Vertrauenswürdigkeit von Organisationen mit Bezug zur Atomindustrie. Nachdem ein Untersuchungsbericht von Experten den Verdacht einer gezielten Manipulationen bei Gesprächen über Atommüll-Endlager in 79 Fällen bestätigt hatte, kündigten die Verantwortlichen an, die landesweiten Veranstaltungen abzusagen. Die NUMO, eine japanische Organisation, die sich mit Fragen der Atommülls befasst, entschied sich zu diesem Schritt, nachdem in zwei Fällen die Bezahlung von Studenten für die Teilnahme bestätigt wurde. Sie erhielten jeweils 5.000 Yen. Außerdem wurde festgestellt, dass unter den vermeintlichen Bürgern auch 67 Vertreter von Energieunternehmen im Publikum der Informationsveranstaltungen und Diskussionsrunden anwesend waren. Der Präsident der NUMO, Shunsuke Kondo, entschuldigte sich und bedauerte, dass auf diese Weise das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Kernkraft Schaden genommen habe. Als disziplinarische Maßnahme werden dem Präsidenten und Vize-Präsidenten für zwei Monate zehn Prozent der Bezüge gestrichen: Spreadnews Japan-Ticker vom 28. Dezember 2017.
Nebenkosten bei der Wohnungssuche weniger wichtig: Vor fünf Jahren kostete der Liter Superbenzin im Jahresmittel 1,65 Euro, heute sind es mindestens 30 Cent weniger. Entsprechend ist die Sensibilität beim Energiepreis gesunken. 2012 achteten 99 Prozent der NRW-Bürger bei der Wohnungssuche auf den Energieverbrauch, aktuell sind es nur noch 85 Prozent. Das ergab die repräsentative Online-Umfrage "LBS Wohnwünsche". LBS-Sprecher Dr. Christian Schröder: "Neben den gesunkenen Energiekosten dürfte dabei auch die angespannte Lage am Wohnungsmarkt eine Rolle spielen. Die Verbraucher werden kompromissbereiter." Noch deutlicher ließ das Interesse an schadstoffarmen Baustoffen nach - von 87 Prozent (2012) auf aktuell 69 Prozent. Exakt gleich blieb der Zuspruch mit jeweils 48 Prozent zum Kriterium "barrierearm". Schröder: "Zwar steigt der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung, diese bleiben aber gleichzeitig länger fit." In der Regel sei es ohnehin die Generation der Kinder, die sich um die barrierearme Unterbringung ihrer Eltern kümmern müsse, wenn diese nicht mehr selbstbestimmt leben könnten: LBS Online-Umfrage "LBS Wohnwünsche".
Förderung für E-Autos floppt – neue Vorschläge für die Fördergelder: Hunderte Millionen Euro liegen bereit, doch niemand ruft sie ab: Der Umstieg auf Elektromobilität kommt trotz Zuschüssen für Neuwagen kaum in Gang. .Von den insgesamt 600 Millionen Euro seien bis heute nur rund 65 Millionen Euro abgerufen, so Andreas Obersteller, Präsident des zuständigen Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) der Zeitung „Welt“. Da so lange gezahlt werden soll, bis der Topf leer ist, dies aber bis maximal zum Jahr 2019 begrenzt ist, schlägt Obersteller nur vor, mit dem Geld anderweitig Elektromobilität zu fördern. „Die neue Bundesregierung könnte einen Teil des Budgets umwidmen und für die Förderung privater Ladeinfrastruktur bereitstellen. Diese Unterstützung könnte beispielsweise von Handwerkern, Hotelbetrieben oder Wohnanlagen genutzt werden“, sagte er der Zeitung. Der Marktanteil von Elektroautos in Deutschland verdoppelte sich laut „Welt“ zwar im Vergleich zum Vorjahr, lag aber in den ersten drei Quartalen 2017 noch immer bei nur 1,4 Prozent.
Hohe Netzstabilisierungskosten sind Ergebnis eines fehlenden dezentralen Ökostromausbaus: Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet bezifferte jüngst die Kosten für stabilisierende Eingriffe im eigenen Netzgebiet im vergangenen Jahr mit einer Milliarde Euro. Schuld an den steigenden Kosten seien vor allem die Erneuerbaren. Fabian Huneke, Experte der Firma Energy-Brainpool kommt allerdings zu einem ganz anderen Schluss, wie er gegenüber der taz erklärte. „Insbesondere in Nord- und Ostdeutschland verstopft Strom aus konventionellen Kraftwerken die Stromnetze in Richtung Süden“. Eigentlich müssten die Kohlekraftwerke bei hoher Einspeisung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen soweit wie technisch möglich in solchen Situationen heruntergefahren werden. Das gleiche gilt für die norddeutschen AKWs. Dennoch blieben nördlich des Engpasses starre fossile Erzeugungsbänder erhalten, die das Netz belasteten. „Ohne sie würde weniger Redispatch stattfinden“, so Huneke. Notwendig wären deshalb, so Hans-Josef Fell, ehemaliger Grüner MdB, neue dezentrale Modelle, die einen Schwankungsausgleich von Sonne und Wind mit Investitionen in 100% Vollversorgungsprojekte vor Ort ermöglichen. „Wir brauchen die Ökostromdirektvermarktung aber nicht nur mit direktem Stromverkauf von großen Windparks an Großkunden wie Amazon, sondern auch in der Region, um die Haushaltsstromkunden mehr in die Direktvermarktung einzubinden.“ Mit einer EEG-Kombikraftwerksvergütung zusammen mit einer wirklich funktionierenden Direktvermarktungs-Verordnung könne die Versorgungssicherheit mit Erneuerbaren Energien schnell und kostengünstig gelingen und die Netzkosten reduzieren: Eckpunktepapier Kombikraftwerksvergütung
Bundesnetzagentur bestätigt Netzentwicklungspläne 2017-2030: Damit soll der Ausbau der großen Stromautobahnen vorangetrieben werden. Die BNetzA hat insgesamt 96 der 165 von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen Maßnahmen bestätigt. Der Netzentwicklungsplan Strom 2017-2030 umfasst im Vergleich zum geltenden Bundesbedarfsplan knapp 1.000 zusätzliche Trassenkilometer, von denen der Großteil als Verstärkung bereits bestehender Überlandverbindungen geplant ist. Ebenfalls bestätigt wurden weitere schnell realisierbare Phasenschieber. Dabei handelt es sich um ortsfeste Anlagen, die eine gezieltere Steuerung des elektrischen Lastflusses im Übertragungsnetz erlauben und deren Netzengpässe verringern sollen. Desweiteren schlägt die BNetzA 16 neue Vorhaben zur Aufnahme in den Bundesbedarfsplan vor. Die bestätigten Netzentwicklungspläne können nach dem Energiewirtschaftsgesetz als Entwurf eines Bundesbedarfsplans dienen. Mit Erlass des Bundesbedarfsplans stellt der Gesetzgeber für die darin enthaltenen Vorhaben die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf verbindlich fest. Damit werden weitere Fakten gegen eine Dezentralisierung der Stromnetze geschaffen: Bundesnetzagentur treibt zentralen Netzausbau voran
Klaus Oberzig