18.01.2019
Bauen ist politisch
Im Rahmen der Messe „BAU 2019“ fand am Mittwoch, den 16. Januar, ein öffentlicher Workshop, der vierte seiner Art, zum Netzwerk »Effizienzhaus Plus« statt. Dabei wurde in Form eines öffentlichen Werkstattdiskurses diskutiert, ob das Effizienzhaus Plus die Marktreife erreicht hat oder noch weitere Forschung benötigt wird. Die Veranstalter des Workshops waren das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat BMI, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung BBSR und das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP. Die Initiative Effizienzhaus Plus beinhaltet ein Förderprogramm für Modellhäuser, die den sogenannten „Effizienzhaus Plus“ Standard erfüllen. Mit dem Programm werden Bauherren unterstützt, die Gebäude errichten, die deutlich mehr Erneuerbare Energie produzieren, als für deren Betrieb notwendig ist. Die Modellprojekte werden einzeln evaluiert und im Rahmen eines wissenschaftlichen Begleitprogramms vergleichend ausgewertet.
Eine interessante Aussage gab es gleich zu Beginn. Es wurde die These aufgestellt, dass, sollten wir künftig ausschließlich nach dem Standard Energieeffizienz Plus bauen, wir mehr für den Klimaschutz erreichen können, als wenn wir nicht bauen würden. Ein Redner drückte es so aus: Wenn wir nur noch klimagerecht bauen, verbrauchen wir keine Energie mehr. Dazu später mehr.
Hinter dem Begriff Effizienzhaus Plus verbirgt sich auch der geäußerte Anspruch, dass Deutschland die „World-Leadership baulicher Effizienztechnologien“ innehat. Damit nicht genug, Petra Alten vom Bundesinnenministerium war gar der Überzeugung, dass der Baustandard auch gleichbedeutend für wirtschaftlich-umweltfreundlich–sozial steht. Schließlich, so Alten, habe sich Energieeffizienz Plus als Standard etabliert und stelle einen Wandel zu klimagerechten und bezahlbaren Bauen dar. Mal abgesehen davon, dass dies eine durchaus gewagte Thesen ist, fiel die Schlussfolgerung, dass dieser Gebäudestandart den Klimawandel „vielleicht ein klein wenig zu verhindern könne“, dann eine Nummer kleiner aus.
Zurück zum Energiebedarf dieser „Zukunftshäuser“: Eine Studie des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hat ein Gutachten über erschließbare Umweltpotenziale von Effizienzhaus Plus Gebäuden erstellt . Darin findet sich auch eine Lebenszyklusanalyse von realisierten Wohngebäuden und deren Treibhauspotential (GWP=Global Warming Potential). Das Ergebnis: KfW-Effizienzhäuser 55/ 40 weisen GWP-Werte zwischen +1.600 bis -1.250 kg CO2-Äquivalent je Quadratmeter Wohnfläche für den Lebenszyklus auf. Effizienzhaus Plus Gebäude liegen zwischen rund +700 und -1.100 kg CO2-Äq/m², Passivhäuser meist bei kleiner 1.000 kg CO2-Äq./m². Am besten schnitten Sonnenhäuser bzw. Solaraktivhäuser ab, sie lagen alle in einer schmalen Bandbreite von rund 600 bis 1.090 kg CO2-Äq./m². Von einer möglichen CO2-Autarkie, wie sie Frank Junker von der ABG proagierte, ist man folglich noch ein ganzes Stück entfernt.
Bedenkt man, dass es sich bei allen vorgestellten Gebäuden um Neubauten handelt und sich die Politik, wie es Norbert Fisch vom Steinbeis-Transferzentrum Energie-, Gebäude- und Solartechnik formulierte, nicht mit dem Gebäudebestand abgeben möchte, sind solche Veranstaltungen ein deutliches Stück von aktuellen Notwendigkeiten entrückt. Wie schon die Gesetzgebung, verheddern sich Ministerien auch hier in ihrer Selbstdarstellung und wirken realitätsfremd. Das passt auch zu dem bereits in der letzten Legislaturperiode geplanten GEG (GebäudeEnergieGesetz), welches nach wie vor zwischen drei Bundesministerien in der Abstimmung umherirrt. Dieses keine Wirkung für das Klima (Fisch) und sei vielmehr alter Wein in neuen Schläuchen (Junker). Denn der Bereich der Gebäudesanierung spielt darin, wie auch in der Veranstaltung, nahezu keine Rolle. Dabei ist das die eigentliche Herausforderung!
Matthias Hüttmann
Passend zu dem Thema: Bauen ist politisch, Artikel aus der aktuellen SONNENENERGIE 4|18
18.01.2019
E-Auto-Ausblick 2019
Kaum hat das Jahr 2019 begonnen, sind die Listen mit den erwarteten E-Auto-Neuheiten schon wieder Makulatur: der Start des Honda Urban EV, bereits 2017 als Urban EV Concept erstmals in der Grundkonzeption gezeigt, wird auf 2020 verschoben. Damit verpasst Honda die Chance, sich nach Nissan und Mitsubishi als dritter japanischer Autokonzern mit einem vollelektrischen Fahrzeug zu präsentieren. Dafür überrascht Renault die Fachwelt mit der Ankündigung einer Nutzfahrzeugvariante „ZOE Cargo“. Wir zeigen Ihnen was die E-Mobilität 2019 sonst noch an Neuigkeiten zu bieten hat.
Bevor wohl 2020 die große China-Offensive in Europa beginnt, haben die europäischen E-Auto-Hersteller ihre Hausaufgaben so einigermaßen gemacht. Allein in der oberen Mittelklasse klafft bei den Premium-Herstellern wie Audi, BMW, und Mercedes eine E-Lücke, in die Tesla jetzt hineinstößt. Die Marken-Vorstände können dabei noch heilfroh sein, dass Tesla wegen anfänglicher Produktions-Schwierigkeiten und den vielen Vorbestellungen auf dem US-Markt – wo das Unternehmen mit seinen Absatzzahlen bereits vor entsprechenden deutschen Marken rangiert – nicht so große Stückzahlen nach Europa liefern kann. Dass man den Start in die E-Mobilität schneller und eleganter hätte hinlegen können als die hochbezahlten Manager der deutschen Autoindustrie, zeigen die Beispiele kleiner Konstruktions-Teams wie beim Streetscooter der Deutschen Post oder bei den o.a. Firmen e.Go und Micro Mobility. Viele andere Konzerne wie Bosch oder Siemens wären ebenso zu neuen E-Autos in der Lage. Aber die stehen in einer Geschäftsbeziehung zur Autoindustrie und wollen sich ihr Basisgeschäft nicht verderben – zum Glück für die Automanager!
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18.01.2019
Globalisierung grandios gescheitert
Helfen wirklich „Tauschgeschäfte gegen Globalisierungsangst“, wie sie die ABC All Business Company aus Wien schon seit 2007 propagiert? Diese Frage stellt sich Heiner Flassbeck gar nicht erst. Denn für ihn steht schon lange fest: „Die Globalisierung ist gescheitert.“ Auch wenn sie für ihn „eine wunderbare Idee war, nachdem die politische Spaltung in Ost und West überwunden war“. Mit diesem Zwiespalt leiten Flassbeck und sein Mit-Autor Paul Steinhardt in ihr 2018 erschienenes Buch „Gescheiterte Globalisierung“ ein. Darin fordern sie das Gegenteil der vom letzten und aktuellen Bundes-Finanzminister beschworenen „Schwarzen Null“, nämlich: „Wir müssen in Deutschland Schulden machen. Nur deshalb haben wir diese Spannungen in Europa.“
Denn "Wirtschaftliche Entwicklung besteht immer aus einem Zusammenspiel von Kräften wie denen der Globalisierung und Automatisierung auf der einen Seite. Und Gegenreaktionen, die aus menschlichem Handeln einschließlich der von den Menschen gemachten Wirtschaftspolitik bestehen, auf der anderen Seite." Doch: "Es gibt keine Modelle, die das einfangen, was wir wirtschaftliche Dynamik nennen." Diese Überzeugung geben die beiden in ihrem wirtschaftspolitischen Magazin Makroskop wie auch in ihren öffentlichen Auftritten weiter. So kürzlich am „Ohm“, der Technischen Hochschule Nürnberg. Aus Sicht von Flassbeck und Steinhardt haben bei der Bankenschuldenkrise 2009 die politisch Führenden der Welt „fundamental versagt“. Denn danach ging die Arbeitslosenquote nur in Deutschland, Japan und – für viele völlig neu – den USA nach unten. Dagegen ist besonders der Rest Europas von steigender Arbeitslosenzahl gezeichnet – Flassbeck zeigt aktuell nach Frankreich mit seinen Gelbwesten-Protesten. Noch schlimmer sei das Verhältnis der großen zu den kleineren Volkswirtschaften: „Angesichts der fortschreitenden Globalisierung, der immer stärkeren Integration der Weltwirtschaft, können kleinere Nationen – unabhängig vom Währungssystem – immer weniger eine eigenständige Wirtschaftspolitik betreiben“, wissen die Referenten.
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18.01.2019
Gas kommt nicht aus der Steckdose
Das Gasnetz in Deutschland, das üblicherweise kaum beachtet wird, wurde in den vergangenen Monaten zum öffentlichen Diskussionsthema. Politisch weitreichend ist derzeit der Konflikt zu North Stream II als neue Versorgungsleitung von russischem Erdgas sowie den geplanten LNG-Terminals zur Einspeisung von Flüssiggas direkt in das deutsche Gasnetz.
In Deutschland sind rund 40.000 km Fern-Gasleitung verlegt, dazu kommen rund 470.000 km Verteilnetze bis zu den Hausanschlüssen. In das Netz integriert sind 280 riesige unterirdische Gasspeicher, die rund ein Viertel (!) des Jahresverbrauches aufnehmen können. Die oft sichtbaren oberirdischen Gasspeicher dienen nur dem Ausgleich von Tagesschwankungen.
Haupterzeuger des wahrscheinlich auch bei Ihnen zu Hause heute verbrauchten Heizgases sind Russland (Gazprom), die Niederlande und Norwegen. Doch hier gibt es Bewegung: Die Niederlande reduziert - unter anderem aufgrund von Erdbeben und Schäden am Gasfeld Groningen - seine Gasförderung in den nächsten Jahren und wird sie 2030 einstellen. Daher versuchen deutsche Unternehmen wie Uniper und Wintershall, sich durch den Bau der umstrittenen Pipeline North Steam II eine größere Transportkapazität aus Russland zu sichern. Um ein Gegengewischt zur Abhängigkeit von Gazprom zu finden, soll an der deutschen Küste ein LNG-Terminal gebaut werden (wir berichteten), das die Entladung von Flüssiggas ermöglichen soll. Solches Flüssiggas wird derzeit verstärkt in den USA per Fracking erzeugt. Doch auch andere Länder produzieren LNG, derzeit ist Katar am Persischen Golf weltweit größter Lieferant. Vorteil des LNG: Es kann per Schiff flexibel transportiert werden und ist nicht auf Pipelines angewiesen. Deutschland hat im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern noch keine Möglichkeit der LNG-Entladung.
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18.01.2019
Solarakademie Franken bildet jetzt auch Energieberater/innen weiter
Die Solarakademie Franken, deutschlandweit bisher vor allem bekannt für die berufliche Weiterbildungen im Bereich Solarenergie, erweitert ihr Angebot um das Segment „Energieberatung und Energieeffizienz“: Die anerkannten Weiterbildungen für Energieberaterinnen und Energieberater, die bisher vom Nürnberger Unternehmen Q.Punkt, Jutta Deinbeck bereit gestellt wurden, finden sich seit 2019 unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., Landesverband Franken wieder.
Die Marke Q.Punkt und der hohe qualitative Anspruch der Q.Punkt-Veranstaltungen soll gewahrt bleiben. Die Seminarorganisation erfolgt nun allerdings formal durch die Solare Dienstleistungen GbR. Stefan Seufert, Leiter der Solarakademie Franken und DGS Solarschule Nürnberg, begründet den Schritt: „Wir haben uns von Anfang an der rationellen Energieverwendung unter besonderer Berücksichtigung der Sonnenenergie verschrieben. Energieeffizienz und Erneuerbare Energien sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir hoffen mit unserem erweiterten Angebot, zunehmend auch Energieberater zu erreichen und für die Solarenergie zu begeistern. Dies führt zu ganzheitlichen Lösungen!“
Die ausführliche Beschreibung des Seminar- und Kursangebotes speziell für die Tätigkeiten der dena Energie-Effizienz-Experten finden Sie bis auf weiteres noch unter www.qpunkt.de. Frau Ines Eichmüller steht Ihnen für Seminar- und Kurswünsche zur Energieberatung als kompetente und direkte Ansprechpartnerin zur Verfügung: qpunkt(at)dgs-franken.de.
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Das nächste Q.Punkt-Seminar in der Solarakademie Franken:
Wärmebrücken in Neubau und Bestand (8 UE)
Seminar am 08.02.2019, 10 -17 Uhr
Mit Software-Anwendung: Einführung in das Programm PSI THERM
Haben Sie die exakte Berechnung von Wärmebrücken drauf? Viele Energieberater/innen entwickeln in ihrer alltäglichen Praxis zu wenig Übung darin. Abhilfe schafft unser eintägiger Workshop Wärmebrücken in Neubau und Bestand (8 UE) mit dem Sie Ihre Fähigkeiten, Wärmebrücken zu berechnen, auffrischen und deutlich verbessern können. Zur Berechnung wird das Programm PSI THERM eingesetzt.
Zur Buchungen verwenden Sie bitte folgendes Anmeldeformular.
18.01.2019
Rabatt für DGS-Mitglieder: Batteriespeicher-Leitfaden für Industrie- und Gewerbe
Das Dienstleistungsunternehmen denersol von Dietmar Geckeler veröffentlicht in Kooperation mit der DGS Franken einen Leitfaden für Gewerbespeicher: Das Handbuch (digital) in pdf-Format bietet ca. 100 Inhaltsseiten zu Gewerbespeichern und zusätzlich ca. 25 Seiten Firmenprofile der einzelnen Anbieter, außerdem eine qualitative Analyse der Lösungen. Der Leitfaden ist ab heute für 395,00 € zzgl. MWSt erhältlich. Nachdem der Markteinführungs-Rabatt abgelaufen ist, gibt es nun einen Nachlass in Höhe von 10 % für DGS-Mitglieder.
Jetzt hier informieren und bestellen.
Die Anwendungsmöglichkeiten und daraus resultierende Geschäfts- und Erlösmodelle sind ein Schwerpunkt im vorliegenden Leitfaden. Außerdem beantworten wir praxisrelevante Fragestellungen für einen potentiellen Anwender:
- Welche relevanten Anbieter gibt es am Markt?
- Wie unterscheiden sich diese und deren Produkte?
- Welche zusätzlichen Services werden angeboten? Um nur einige davon zu nennen.
Der Fokus unserer Analyse sind dabei die Anbieter von Komplett-Lösungen. Diese unterscheiden sich oftmals gerade nicht in der verwendeten Batterietechnologie sondern vor allem durch die Leistungselektronik und die (oft proprietäre) Steuerungstechnik. Und die machen aus Anwender- und Systemsicht oft den
Unterschied.
Inhalte:
- Batteriespeicher in Gewerbe- und Industrieanwendungen - Definition und Abgrenzung
- Beschreibung und Bewertung der Anwendungsfälle
- Beschreibung und Bewertung der Geschäfts- und Erlösmodelle
- Marktübersicht und Typen verfügbarer Lösungen
- Unternehmen und Produkte
- Vergleich der Lösungen und Einschätzung bezogen auf Anwendungsfähigkeit bzgl. der Anwendungsfelder
Jetzt hier informieren und bestellen.
DGS-Mitglieder erhalten ihren Gutscheincode bei der DGS Franken (info(at)dgs-franken.de, 0911 / 37651630).
18.01.2019
Rechtsgutachten: Bürokratie bremst Solar-Prosumer aus
Zu hohe Hürden für Gemeinschaftliche Eigenversorgung: Die aktuelle Gesetzeslage macht es Privatleuten nahezu unmöglich, ihren Solarstrom mit anderen im selben Haus zu teilen, ohne Rechtsbruch zu begehen. Diesen Schluss zieht die Verbraucherzentrale NRW aus einem von ihr beauftragten Rechtsgutachten der Kanzlei von Bredow/Valentin/Herz. Darin wird die Rechtslage zur sogenannten Gemeinschaftlichen Eigenversorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien als „offensichtlich weder verhältnismäßig noch sachgerecht“ bezeichnet.
„Privatleute, die nur wenige Kilowattstunden aus ihrer Solaranlage in eine Einliegerwohnung leiten wollen, werden mit massiven Melde- und Zahlungspflichten überfordert, die eigentlich für große Versorger mit Tausenden von Kunden gedacht sind“, sagt Udo Sieverding, Bereichsleiter Energie der Verbraucherzentrale NRW. Das Rechtsgutachten zeige im Detail, welche Folgen die rechtliche Einstufung als Energieversorger habe. Hinzu komme: „Als Laien laufen private Prosumer angesichts der unübersichtlichen Gesetzeslage permanent Gefahr, beim Teilen von Solarstrom aus Unkenntnis Rechtsbrüche zu begehen.“ Zwar würden diese Rechtsbrüche bislang offenbar nicht verfolgt. Doch theoretisch könnten sie auch nach Jahren noch Vergütungsrückforderungen und Strafen nach sich ziehen.
„Das Kernproblem ist die Definition der Eigenversorgung anhand der Personenidentität“, erklärt Sieverding. Diese weniger strikt auszulegen, ist nach Auffassung der Verbraucherschützer der geeignete Ansatzpunkt für kurzfristig wirksame Verbesserungen. Langfristig müssten schlüssig konzipierte Definitionen, Ausnahmeregelungen und Bagatellgrenzen Abhilfe schaffen. Neben gewinnorientierten Mieterstrommodellen müsse ein zeitgemäßer Rechtsrahmen auch die kleineren Modelle der Gemeinschaftlichen Eigenversorgung und Lieferbeziehungen zum Beispiel zwischen benachbarten Häusern berücksichtigen. „Ziel muss es sein, die Gemeinschaftliche Eigenversorgung von Prosumern von untragbaren Pflichten und Risiken zu befreien und die energierechtlichen Auflagen für diese wichtigen Akteure der Energiewende auf das Sinnvolle zu reduzieren“, so Sieverding. Hoffnung machten vor diesem Hintergrund unter anderem die jüngsten Impulse der EU zur Stärkung der Eigenversorgung.
Das Hintergrundpapier „Bürokratie bremst Prosumer aus: Hürden für die Gemeinschaftliche Eigenversorgung“ steht online unter www.verbraucherzentrale.nrw/gemeinschaftliche-eigenversorgung. Das Rechtsgutachten ist abrufbar unter www.verbraucherzentrale.nrw/rechtsgutachten-gemeinschaftliche-eigenversorgung.
Quelle: Verbraucherzentrale NRW
18.01.2019
Waste Of Time & Energy 01 - Solar driven kinetic sculpture
Gebaut während der Teilnahme am Künstleraufenthaltsprogramm in Pécs (Ungarn), der Kulturstadt 2010. Materialien aus der Region - .Fortführung des Themas "Off the Grid". Würfelform beeinflusst von Victor Vasarely. Die Verwendung einer frei verfügbaren Ressource (Solarenergie), um einen Motor anzutreiben, um einen Ball im Kreis zu schlagen. Gute Absichten, saubere Energie zu erzeugen, wenn sie nicht sinnvoll für nützliche Arbeiten genutzt wird, sind sowohl Zeit- als auch Energieverschwendung. Kreisförmige Bewegung der Abschlussveranstaltung, die den kreisförmigen Charakter der Versuche zur Deckung des Energiebedarfs für die abhängige Konsumkultur hervorhebt. Skulptur, die an ein exekutives Spielzeug erinnert:
"Ein Führungsspielzeug ist ein nutzloses, aber stilvolles oder lustiges Neuheitselement, das normalerweise ein kleines mechanisches Gerät ist, das auf dem Schreibtisch einer Führungskraft platziert wird." Waste of Time and Energy 01 impliziert das nutzlose Spiel großer Energiekonzerne, die auf der aktuellen Welle des öffentlichen Interesses an Nachhaltigkeit reiten.
Link: www.plastic-electrics.org/html/carlo/WOT&E.htm
18.01.2019
OMV führt in Österreich vibroseismische Messungen zum Auffinden fossiler Rohstoffe durch
Die OMV fördert und vermarktet Öl und Gas. Mit einem Konzernumsatz von EUR 20 Mrd. und einem Mitarbeiterstand von rund 20.700 im Jahr 2017 ist die OMV Aktiengesellschaft eines der größten börsennotierten Industrieunternehmen Österreichs. Die IPIC/Abu Dhabi hält 24,9% der Aktien, die Österreichische Bundes- und Industriebeteiligungs GmbH halten 31,5%, 43,3% befinden sich im Streubesitz.
Die OMV deckt derzeit rund 10% des Erdgasverbrauchs in Österreich und will - mit weiteren fossilen Energieträgern - die Versorgungssicherheit der Zukunft mit vibroseismischen Untersuchungen und der Erschließung neuer Lagerstätten sichern. Ausgerechnet in Zeiten des Klimawandels und einer längst notwendigen Energiewende führt das Unternehmen als Erweiterung der bereits durchgeführten 3D Seismik, am Nordrand von Wien und Gemeinden im östlichen Weinviertel weitere seismische Messungen durch. Die Messungen dienen dazu den geologischen Untergrund bis in eine Tiefe von 4.000–6.000 m zu vermessen und sollen Aufschluss über mögliche erdgasführende Strukturen geben. Die Messung erfolgt im Wesentlichen durch das gleichzeitige Auslegen von rund 10.000 Messboxen auf einer Fläche von ca. 12 x 12 km (144 km²). Mit Hilfe künstlicher Quellen (Anm: sog. Vibro-Seismik-Schwer-LKWs) werden in den oberen Erdschichten Schwingungen angeregt. Die Schwingungen breiten sich dreidimensional im Boden aus und werden an Gesteinsschichten im Untergrund reflektiert.
Durch die auf den LKWs befestigten Vibrationseinheiten werden Schwingungen der Reaktionsmasse über eine absenkbare Platte auf die Erdoberfläche übertragen. Soweit bekannt, beträgt die Schwingmasse der Trucks ca. 10 t, das Gesamtgewicht solcher Trucks ca. 25 t. Im Auftrag von GeoTief Wien (gleiche vibroseismische Messtechnik) - so wurde es zumindest versprochen - sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma „Müller und Milchrahm KG – Permit und Geophysik“ das Einverständnis der betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie der Nutzungsberechtigten von Grundstücken einholen, auf denen gemessen werden soll.
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DGS Speicher-Stammtisch am 28.01. an einem anderen Veranstaltungsort
Der Veranstaltungsort für den kommenden DGS Speicher-Stammtisch hat sich geändert. Er wird nicht - wie zuerst geplant und in der aktuellen SONNENENERGIE publiziert - in Reisbach stattfinden, sondern als Betriebsbesichtigung beim Speicherhersteller FENECON GmbH in Deggendorf in der Brunnwiesenstraße 4. Außerdem beginnt der Stammtisch am 28. Januar bereits um 19:00 Uhr, statt um 19:30 Uhr.
Für den kommenden SpeicherStammtisch hat uns der Deggendorfer Speicherhersteller FENECON GmbH zu sich in den Betrieb eingeladen. Wir erhalten exklusive Einblicke hinter die Kulissen, Vorträge zu Stromspeichern und den aktuellen Trends der Energieszene.
Ablauf:
19:00: Eintreffen & Speicherbesichtigung
19:30: Stromspeicher 2019 - Produkte, Märkte, Speicherstromtarife, Förderungen
20:00: OpenEMS Association - offene Plattform für Energiemanagement rockt die Energieszene
20:30: Themenbeitrag Walter Danner, DGS Sektion Niederbayern
Für eventuelle Fahrgemeinschaften sammelt die DGS Sektion Niederbayern gerne Anfragen und stellt, falls gewünscht, Kontakte zu weiteren Mitfahrern her.
18.01.2019
Kleiner Medienspiegel
Bundesumweltministerium zu Pflanzen- und Artenschutz: Beim dritten BMU-Agrarkongress sprach Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Eröffnungsrede. Der Agrarkongress stand unter dem Motto „schützen.nutzen.leben – Gemeinsam für mehr Vielfalt“. Er fand im Vorfeld der Grünen Woche statt. Ein Satz in der Rede war besonders bemerkenswert, passt er doch zu gut in das Verständnis aktueller marktlastiger und wirtschaftsliberaler Politik. So sagte die Ministerin: „Wir brauchen insgesamt einen umweltverträglicheren Pflanzenschutz, damit Pflanzenschutz seinen Namen wieder verdient. Pflanzenschutzmittel sollen künftig nur dann zugelassen werden, wenn negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt mindestens ausgeglichen werden.“ Dabei stellt sich die Frage, wie man sich das praktisch vorstellen soll. Werden die durch Pflanzenschutzmittel vernichteten bzw. ausgestorbenen Spezies durch "neue Arten" ausgeglichen? Oder anders formuliert: Wenn etwas nicht umweltverträglich ist, sollte man es auch nicht Pflanzenschutz nennen und nicht ausüben: https://www.bmu.de/rede/eroeffnungsrede-von-svenja-schulze-beim-3-agrarkongress/
Land Thüringen übernimmt Kosten für Energieberatung: Um Modernisierungen und Sanierungen im Gebäudebestand zu erleichtern, kooperiert das Umweltministerium mit der Verbraucherzentrale. Die Thüringer müssen für die Energieberatung durch die Verbraucherzentrale künftig nichts mehr zahlen. Mit diesem Angebot sollen vor allem die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern im ländlichen Raum erreicht werden, sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) am Freitag in Erfurt. Ihr zufolge stellt das Land zunächst 40.000 Euro bereit, um die Eigenanteile der Verbraucher für entsprechende Beratungen zu übernehmen. Diese Gelder könnten aber noch aufgestockt werden, wenn es einen großen Zulauf zu den Energieberatungen gebe. "Ich wünsche mir den." Im vergangenen Jahr gab es laut Verbraucherzentrale etwa 3700 Beratungen. Zahlreiche Immobilien in Thüringen waren kurz nach der Wende zuletzt umfassend saniert worden. Sowohl bei privaten Hauseigentümern als auch vielen Wohnungsunternehmen müssen die Immobilien in den nächsten Jahren wieder angefasst werden: https://www.zfk.de/energie/strom/artikel/land-uebernimmt-kosten-fuer-energieberatung-2019-01-11/
USA bedrohen erneut deutsche Unternehmen: Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, hat am Bau beteiligten Unternehmen erneut mit Sanktionen seines Landes gedroht. Die Gaspipeline „Nord Stream II“ soll ab Ende 2019 Gas direkt von Russland über die Ostsee nach Deutschland transportieren. Die Zeitung „Bild am Sonntag“ zitiert aus einem Brief Grenells an mehrere an dem Projekt beteiligte Konzerne. Darin heißt es, Unternehmen, die den Bau der Pipeline unterstützten, trügen dazu bei, die EU abhängig von russischem Gas zu machen. US-Präsident Trump hatte sich mehrfach ähnlich. Bundesaußenminister Maas wies dies zurück und erklärte, Fragen der europäischen Energiepolitik würden in Europa entschieden und nicht in den USA. Die Firma Nord Stream II AG. Sie ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des russischen Gasmonopolisten Gazprom. Zur Finanzierung der Investitionen von 9,5 Milliarden Euro tragen fünf westeuropäische Gasunternehmen bei, nämlich ENGIE, OMV, Shell, Uniper und Wintershall. Präsident des Verwaltungsrates von Nord Stream II ist der ehemalige deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder: https://www.dw.com/de/kritik-an-pipeline-nord-stream-2-w%C3%A4chst/a-46797935
Spitzenjahr für Erdgas aus Norwegen: Der norwegische Staatskonzern Gassco presste vergangenes Jahr 114,2 Mrd. Kubikmeter Gas durch sein Pipelinenetz nach Europa. Hauptabnehmer waren Deutschland, Belgien und Frankreich. Besonders im Sommer stiegen die Exportmengen auf Spitzenniveau: 36,8 Mrd. Kubikmeter wurden in die Länder transportiert. Die Absätze von Mai bis August toppten damit den bisherigen Rekordexport aus dem Jahr 2017. In der Gesamtsumme schaffte es Gassco allerdings nicht, das Vorjahr zu übertreffen. 117,4 Mrd. Kubikmeter Gas schossen vor zwei Jahren durch die Leitungen und damit 3,2 Mrd. Kubikmeter mehr als der Wert der aktuellen Bilanz: https://www.zfk.de/energie/gas/artikel/spitzenjahr-fuer-erdgas-aus-norwegen-2019-01-10
Strompreise legen 2018 kräftig zu: Auch wenn an der Strombörse die Strompreise gegen das Jahresende 2018 nachgegeben haben, ergibt die Jahresbilanz ein völlig anderes Bild. Der Preis für Grund- und Spitzenlaststrom kletterte in Deutschland 2018 um 30 Prozent. In Deutschland hat der Preis im Jahr 2018 für Grundlaststrom im Day-Ahead-Handel im Vergleich zu 2017 um durchschnittlich 30 Prozent auf 4,45 Cent/kWh angezogen (2017: 3,42 Cent/kWh). In Frankreich ist der Preis für Grundlaststrom 2018 um 12 Prozent auf 5,04 Cent/kWh gestiegen (2017: 4,50 Cent/kWh). In der Schweiz verteuerte sich Grundlaststrom 2018 um 14 Prozent auf 5,22 Cent/kWh (2017: 4,60 Cent/kWh). Am stärksten ist der Preis mit einem Plus von 35 Prozent auf durchschnittlich 4,63 Cent/kWh in dem neu entstandenen Marktgebiet Österreich gestiegen. Spitzenlaststrom verteuert sich im DayAhead-Handel 2018 in Deutschland um 27 Prozent auf 4,82 Cent/kWh (2017: 3,81 Cent/kWh). In Frankreich steigt der Strompreis für Spitzenlaststrom um 11 Prozent von 4,89 Cent/kWh im Jahr 2017 auf durchschnittlich 5,45 Cent/kWh in 2018. In der Schweiz legt der Strompreis für Spitzenlaststrom im Jahresdurchschnitt um 12 Prozent zu, waren 2017 durchschnittlich 4,94 Cent/kWh zu zahlen, so beläuft sich der Preis 2018 auf 5,55 Cent/kWh. Dass der Strompreis in Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern günstig ist, erscheint eher sekundär. Entscheidend ist vielmehr die Erkenntnis, dass das gegenwärtige System der Vermarktung die Vorteile einer Solarstromerzeugung total auffrisst und die Zeche letztlich der Endverbraucher zu bezahlen hat. Den Reibach machen andere: https://www.iwr.de/news.php?id=35714
Weltgrößter Windpark genehmigt: Chinas staatliche Power Investment Corp (SPIC) meldet, dass nun die endgültigen Genehmigungen für einen Großwindpark in der autonomen Region "Innere Mongolei" vorliegen. Das Projekt "Ulanqab" hat ein Volumen von 6,2 Milliarden US-Dollar und soll den laut SPIC mit 6 GW installierter Leistung größten Windpark der Welt errichten. Ulanqab soll den Strom zum Preis von 41,26 USD/MWh erzeugen, der unsubventioniert mit dem Strom der Kohlekraftwerke in der Region konkurrieren kann. Für die Übertragung des Stroms hat die staatliche Netzgesellschaft Planungen für 12 neue Ultrahochspannungs-Übertragungsnetzen (UHV) vorgelegt: https://asian-power.com/project/news/china-gets-go-ahead-6gw-onshore-wind-farm-in-mongolia
250.000 Euro Preisgeld für „Klimaaktive Kommunen“: Der Bundeswettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019“ läuft. Städte, Landkreise und Gemeinden sind deutschlandweit aufgerufen, sich mit ihren vorbildlichen Projekten zum Klimaschutz und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu beteiligen. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2019. Für die Auszeichnung der Gewinner stehen insgesamt 250.000 Euro Preisgeld und damit 25.000 Euro je Preisträger zur Verfügung. Die gesuchten Klimaprojekte sollen andere Kommunen anregen, neue Ideen auf ihre eigenen Situationen zu übertragen und zu realisieren. Initiatoren sind das Bundesumweltministerium und das Deutsche Institut für Urbanistik. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund. Die Gewinner werden im Rahmen einer öffentlichen Preisverleihung auf der 12. Kommunalen Klimakonferenz voraussichtlich am 5. November 2019 in Berlin bekannt gegeben und ausgezeichnet: www.klimaschutz.de/kommunen
Schnell ist nicht gut: Bei der Verabschiedung des Energie-Sammelgesetz ist nach Auffassung der Juristen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) ein Fehler unterlaufen, der aktuell zu einer rechtlichen Unsicherheit der der PV-Vergütung von größeren Neuanlagen ab 40 kWp führt. Der Fehler soll vom BMWi schnellstmöglich korrigiert werden: https://www.solarwirtschaft.de/presse/pressemeldungen/pressemeldungen-im-detail/news/ensag-foerderkonditionen-fuer-inbetriebnahme-zwischen-21122018-und-ende-januar-2019-unstrittig.html
Klaus Oberzig / Jörg Sutter / Götz Warnke / Matthias Hüttmann