SONNENENERGIE Heft 1, Januar/Februar 1998
Solare Nahwärme ist machbar und finanzierbar
Ende 1996 waren in Hamburg und Friedrichshafen die ersten solaren Großanlagen mit Langzeit-Wärmespeicher in Deutschland in Betrieb gegangen. Damit wurde ein Ziel erreicht, das über viele Jahre hinweg utopisch erschienen war: mit der Sonnenwärme aus dem Sommer im Winter die Häuser zu beheizen. Möglich war dies geworden unter anderem durch die Entwicklung der Kollektortechnik zu Großmodulen, die in großen Feldern rationell und mit minimalem Verrohrungsaufwand zusammengeschaltet werden können; außerdem durch die Entwicklung von Konzepten für kostengünstige Langzeit-Wärmespeicher und ihre erfolgreiche Erprobung, durch die erfolgreiche Verbesserung des Wärmeschutzes bei Neubauten und schließlich durch die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Betreibern, kommunalen Entscheidungsträgern und Institutionen, Architekten, Fachplanern, Bauträgern und einer klugen Förderpolitik des BMBF. Die beschriebenen Beispiele zeigten, dass unter Kostengesichtspunkten Solarwärme aus großen Anlagen meist die günstigste Lösung ist, wenn der Brennstoffverbrauch für die Wärmeversorgung von Wohnsiedlungen weiter reduziert werden soll. Die ausgeführten Projekte ließen bereits 1998 den Schluss zu: Solare Nahwärme ist nicht nur machbar, sondern auch finanzierbar. Im Mittelpunkt einer weiteren Optimierung der Systemtechnik sollte eine problemlose Erweiterbarkeit der Solarsysteme stehen. Die gesammelten Erfahrungen gaben Hoffnung auf ein Energiekonzept für die Zukunft.
Inhalt:
- Leitartikel: Ziele der DGS für eine solare Zukunft
- Erfahrungen mit Solarkochern
- Energiekompetenz für das nächste Jahrtausend
- Eine geeignete Solarkreispumpe muss her!
- Von der Utopie zur Realisierung
- Solare Nahwärme: Was haben wir gelernt?
- Neckarsulm-Amorbach: Energiekonzept für die Zukunft
- Solare Nahwärme mit Langzeit-Wärmespeicher
- Saisonaler Kies-Wasser-Speicher
- Solare Strahlung auf geneigte Flächen