Das Freikaufen von Reduktionsverpflichtungen stößt auf Skepsis
Ende 1996 beleuchtete man den Joint-Implementation-Ansatz (JI) zur CO2-Minderung recht kritisch. Nach der genauen Definition sollte ein JI-Projekt zu tatsächlichen, messbaren und langfristigen Umweltvorteilen in Bezug auf die Abschwächung von Klimaveränderungen führen. Als Schwachpunkt dabei wurde allerdings gesehen, dass bei der Möglichkeit des „Freikaufens“ von inländischen Reduktionsverpflichtungen jede wirtschaftliche Begründung zur Weiterentwicklung neuer Verfahren fehlt, mit denen die damaligen Emissionen weiter hätten verringert werden können. Und man kam 1996 zu dem Schluss: Der JI-Ansatz ist ein mit widersprechenden Aufforderungen überfrachteter Spielball der Interessen.
Im technischen Bereich machte man sich bereits vor zehn Jahren Gedanken zum Heizen mit warmer Luft. Solarunterstützte Warmluftheizungen waren damals noch relativ unbekannt. Wohnungsgebäude mit Luftkollektoren waren in Deutschland eine Ausnahme, obwohl mit dieser Methode nicht nur konventionelle Energieträger eingespart, sondern auch das leidige Thema der Belüftung von Räumen gelöst wird. Im Rahmen einer Diplomarbeit wurden Luftkollektoren anhand eines Berechnungsprogramms simuliert. Es zeigte sich, dass ein Luftkollektor mit durchströmtem Absorber die höchsten Erträge erwarten lässt.
Auf der EuroSun 96 lag das Hauptaugenmerk der Vorträge insbesondere bei den Entwicklungstendenzen thermischer Speicher und den Warmwasserkollektoren zur solaren Brauchwassererwärmung, obwohl diese Technik bereits als ausgereift galt.