SONNENENERGIE Heft 1, Januar/Februar 1988
Architektur ursprünglich klimagerecht und energiebewusst
Regenerative Energiequellen müssten nicht nur wissenschaftliche, sondern vor allem auch wirtschaftliche Bedeutung erlangen. Dafür setzte sich nach Tschernobyl und unkontrollierten Plutonium-Transporten DGS-Präsident Dr. Horst Selzer in der Ausgabe 1 von 1988 ein. Es sei Zeit für eine „Solar-Dämmerung“. Insbesondere die Prinzipien einer ökologischen und klimagerechten Architektur standen im Fokus dieses Heftes. Dabei war die Konzeption für eine klimagerechte Architektur mit der Architektur selbst geboren worden. Denn einer der Gründe für die Entstehung der menschlichen Behausung war, die extremen klimatischen Bedingungen zu mildern, um das Leben außerhalb tropischer Regionen überhaupt möglich zu machen. Fast bis Mitte des 19. Jahrhunderts gehörten klimagerechte und energiebewusste Prinzipien zu den normalen allgemeinen Kenntnissen eines Architekten. Erst die beschleunigte Entwicklung der Klimatechnik hat es ermöglicht, dass sich die Architektur langsam von der Natur entfremdet hat. Diese unverantwortliche Nutzung von Energiequellen gilt es nun wieder umzukehren. Die bioklimatischen Konzepte müssen wieder entdeckt werden. Deshalb hat beispielsweise die Fakultät für Architektur an der Universidad Nacional de Tucumán, Argentinien das Wahlfach „Bioklimatische Architektur“ eingerichtet. Und in einem weiteren Beitrag wurde an einem deutschen Projekt versucht, das Wohnen und Arbeiten im „alten Dorf“ unter Einbeziehung ökologischer und soziologischer Aspekte neu zu formulieren.