SONNENENERGIE Heft 5, September/Oktober 1987
Klimawand für Wohnhäuser
Mit einer neuartigen Klimawand sollte für optimale Belüftung ohne Wärmeverlust gesorgt werden. Die durch die Wand nach außen ziehende Transmissionswärme wird dabei durch die Frischluft, die sonst über die Fenster hereinkommt, wieder in den Raum zurückgeführt. Es erfolgt eine Rückgewinnung der Raumluftwärme beim Lüften, wodurch die gefilterte, lebensnotwendige Frischluft fast zum Nulltarif ins Haus kommt. Bei hochsommerlichen Hitzeperioden können diese Klimawand und die dahinter liegenden Räume dagegen mit kühler Nachtluft wirksam abgekühlt werden.
Das Thema „Energiesparende Architektur“ stand auch im Fokus des nachfolgenden Beitrags. Eine Gruppe des Lehrstuhls für Gebäudelehre und Entwerfen der Technischen Universität München unternahm dazu eine Exkursion zu verschiedenen Solarhäusern und Versuchsbauten in Südwestdeutschland. Und auch in Großbritannien machte man sich Gedanken zur Solararchitektur. Bis 2025, so hatte man vor gut zwanzig Jahren errechnet, könnte die passive Solararchitektur in diesem Land den Heizmaterialverbrauch um 1,5 Mio. t Steinkohleeinheiten jährlich reduzieren.
Zum ersten Mal war die Bundesrepublik im September 1987 Gastgeberland für den ISES Solar World Congress, die bedeutendste internationale Veranstaltung zur Nutzung der Sonnenenergie. Der damalige Forschungsminister Riesenhuber formulierte in seinem Grußwort optimistisch, dass der „Solarzug weltweit an Fahrt gewinne“.