Preisverfall beim Erdöl dämpfte Entwicklung der erneuerbaren Energien

Eine Zeile in den Nachrichten des dritten Heftes 1987 springt dem Leser von heute sofort ins Auge: Der Ölpreis hemmte vor gut zwanzig Jahren den Fortschritt bei erneuerbaren Energien. So sah die Wirtschaftskommission für Europa die Nutzung „neuer“ Energien durch den Preisverfall (!) beim Erdöl gedämpft.

Trotzdem baute man in der DGS und auch von Seiten des Bundesministeriums für Forschung und Technologie langfristig auf alternative Energiequellen. Ein Langzeittest, durchgeführt vom TÜV Bayern, analysierte Solaranlagen im Vergleich. Dabei wurden 14 marktübliche Anlagen über einen längeren Zeitraum gemessen und die Ergebnisse ausgewertet. Die Anlagen stammten überwiegend von Firmen der mittelständischen Solarindustrie und sollten den täglichen Warmwasserbedarf eines 4-Personen-Haushalts (200 l, 45°C) während des ganzen Jahres decken. Man fand heraus, dass diese Anlagen im Durchschnitt ca. 49% Fremdenergie (Elektrizität) zur Deckung der Jahresnutzenergie benötigten, dass sie eine sehr geringe Störanfälligkeit aufwiesen und dass, im Vergleich zu einigen Jahren zuvor, eine höhere Leistungsfähigkeit und Haltbarkeit erreicht worden war.

Bei den Solarinnovationen arbeitete man am technologischen Fortschritt: Der Beitrag über photovoltaische Dünnfilmzellen zeigte das Wachstum und erwartete Potenzial in jenen Jahren. Von 1983 bis 1986 war der Anteil von Dünnfilmzellen auf dem Photovoltaikmarkt, gemessen an der von ihnen repräsentierten Leistung, von 14% auf 37% angewachsen.