Die SONNENENERGIE 3 / 1986
Tschernobyl veranlasst zum Umdenken (Heft 3, Juni 1986)
Der Reaktorunfall vom 26. April 1986 in Tschernobyl war Anlass, in der 3. Ausgabe der SONNENENERGIE von 1986 grundlegende Überlegungen zur Energieversorgung anzustellen. Tschernobyl solle alle zum Nachdenken, Überdenken und Vordenken veranlassen, meinte Dr. Horst Selzer, damaliger DGS-Präsident in seiner Stellungnahme. Kernenergiestrom sei zwar billig, so Selzer, allerdings würden dabei die Kosten für Störfälle, die daraus resultierende, notwendige Lebensüberwachung u.v.m. nicht berücksichtigt. Bereits vor gut 20 Jahren lautete deshalb die Forderung der DGS: mehr Förderung der regenerativen Energiequellen.
Nur wenige Seiten weiter gab dieses Heft einen Überblick des Energiesektors in der Europäischen Gemeinschaft. Dabei wagte man sich auch an Zukunftsprognosen: „Der Anteil der Alternativen Energien an der Deckung des Energiebedarfs der Gemeinschaft könnte sich bis zum Jahr 2000 auf rund 5 % des gesamten Energiebedarfs ausdehnen“, liest man auf Seite 16. Diese Zukunftsvision wurde jedoch, wie wir mittlerweile wissen, übertroffen.
Auf den weiteren Seiten beschäftigt sich die SE-Ausgabe 3/1986 mit innovativen Möglichkeiten der Nutzung Erneuerbaren Energien: vorgestellt wird dabei ein schwedischer Haushalt, der sich durch — mit Windenergie — selbst erzeugten Wasserstoff autark mit Energie versorgen kann.
Aus Kreta wird ein Versuchsprojekt beschrieben, bei dem die Sonne zur Trocknung von Früchten genutzt wird. Dass diese Thematik hochaktuell ist, zeigt auch der Artikel „Solare Biomasse-Trocknungsprozesse — ein Erfahrungsbericht aus Rumänien“ in Heft 6/2007.