SONNENENERGIE Heft 3, Mai/Juni 1977
Chancen der Windenergie in Deutschland
Im dritten Heft des Jahres 1977 beschäftigte man sich ausgiebig mit den Chancen der Windenergie. So gab der erste Fachbeitrag einen Überblick über die energetischen und technischen Möglichkeiten bei europäischen, aber insbesondere bei deutschen Wetterbedingungen. Für Deutschland allerdings stellte sich, im Vergleich zu anderen Ländern, das Verhältnis zwischen elektrischem Verbrauch und Windenergieangebot nicht ganz so vorteilhaft heraus, weil in Bezug auf die gesamte Fläche nur ein relativ kleiner Anteil hinreichend hohe Mittelwerte der Windgeschwindigkeit erreicht: im Wesentlichen nur an der Küste und in exponierten Lagen der Mittelgebirge. Trotzdem errechnete man damals: mit 5.500 Einzelanlagen der 3-MW-Größe können insgesamt 16% des Strombedarfs der Bundesrepublik im Jahre 1973 gedeckt werden. Dies entsprach dem Verbrauch der Länder Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Zum Thema Windenergie organisierte die DGS im Jahre 1977 auch eine große Tagung, bei der das Bundesministerium für Forschung und Technologie aktiv an der Programmgestaltung mitgewirkt hat.
Ein weiterer Fachbeitrag erörterte die Möglichkeit, einen Heizöltank als Solarspeicher zu nutzen. Die Untersuchung zeigte, dass es aus sicherheitstechnischer Sicht keine Schwierigkeiten für eine solche Nutzung gab. Ja dass sogar das Erwärmen des Heizöls zur Speicherung der Sonnenenergie den Wirkungsgrad des Ölbrenners erhöhen kann.