SE-2-1976
Die zweite Ausgabe der Zeitschrift „Sonnenenergie“ von März/April 1976
Der Erfolgskurs der DGS seit ihrer Gründung (wir berichteten) hielt weiter an: in der ersten Jahreshauptversammlung am 22.5.1976 zählte man bereits über 1.000 Mitglieder. Eigenheimbesitzer und Bauherren nutzten das Angebot der DGS sehr eifrig: in den ersten vier Monaten seit Gründung der DGS waren bereits über 1.000 Anfragen eingegangen. Auch die Veranstaltungen trafen auf das Interesse eines breiten Publikums: die erste deutsche Sonnenenergietagung in Göttingen, die eine erste umfassende Bestandsaufnahme in Deutschland über Stand und Aussichten der Solartechnik war, wurde von über 1.200 Teilnehmern besucht, der Tagungsbericht war bereits zum Ende der Tagung vergriffen. In dieser Aufbruchstimmung sah man die Lösung des Energieproblems als ähnlich große Aufgabe wie den Wiederaufbau nach dem Krieg, zumal dieser mittlerweile als abgeschlossen galt. Dieses Heft gibt eine kleine Zusammenfassung der Beiträge von damals wieder.
Der erste Fachbeitrag dieser Ausgabe beschäftigte sich intensiv damit, wie Sonnenkollektoren grundsätzlich funktionieren. Darin hat sich in 30 Jahren nichts Wesentliches geändert: schon damals ging man davon aus, dass ca. 60% des Warmwasserbedarfs eines normalen Einfamilienhauses mit ca. 160 m² Fläche durch Sonnenenergie gedeckt werden können. Notwendig seien dazu ca. 50 m² Kollektorfläche. Die Preise für Solaranlagen haben sich jedoch in diesem Zeitraum nach oben bewegt: während für 1976 die Kollektorkosten mit ca. 300 DM pro m² beziffert wurden, muss man heute mit 250-350 € pro m² rechnen, bekommt dafür aber auch eine bessere Glasqualität. Ein Teil des Preisanstiegs ist sicherlich auch auf die enorme Kostensteigerung von Kupfer und Aluminium auf dem Weltmarkt zurückzuführen.