14.09.2018
Kohleausstieg in Schritten
Neben der viel beachteten Diskussion zum Kohleausstieg durch die Strukturkommission sind derzeit auch etliche Schritte „im Kleinen“ in diese Richtung sichtbar.
So wird im sächsischen Kamenz, 40 km nordöstlich von Dresden, aktuell die Energieversorgung umgestellt. Dort werden vier erdgasbetriebene BHKW´s zukünftig Strom und Wärme für die Region liefern. Die Anlagen werden nach und nach aufgebaut und in Betrieb genommen, Ende 2019 soll die volle Leistung der Anlagen zur Verfügung stehen. Ein braunkohlebefeuerter Kraftwerksblock und zwei ölbefeuerte Kessel werden abgebaut. Nach fast 25 Jahren endet somit die Verwendung der regionalen Braunkohle, die aus Schwarze Pumpe bezogen wurde. Weitere CO2-Ersparnis erfolgt durch den Zubau eines 1,5 MW-Pelletskessel an einem der beiden Kraftwerksstandorte, der ebenfalls in die örtliche Fernwärme einspeist. Ein Volumen von 240 Kubikmeter stehen dort als Pufferspeicher zur Verfügung.
Schneller als bislang vorgesehen geht auch im Westen ein Kohlekraftwerk vom Netz: Im nordrheinwestfälischen Lünen (86.000 Einwohner) werden zwei Steinkohleblöcke des dortigen Großkraftwerkes zum 31.12. dieses Jahres endgültig abgeschaltet. Der Block 6 mit 157 MW liefert derzeit noch Strom an die Deutsche Bahn, der Bezugsvertrag endet jedoch zum 31.12. und wird nicht verlängert. Der Block 7 mit 350 MW kann trotz etlicher Nachrüstungen und Verbesserungen in den letzten Jahren nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Die Steag hatte beide Blöcke eigentlich zum Frühjahr 2019 zur Abschaltung angemeldet, da für beide Anlagen aber keine Systemrelevanz besteht, wird nun schon Ende 2018 abgeschaltet. Der Standort soll einer neuen Nutzung zugeführt werden, so die Geschäftsführung.