DGS-Herbstaktion: Spenden bildet
Herbstzeit ist Lesezeit:
Gemütlich eingekuschelt mit einem heißen Tee, wahlweise vorm Kaminfeuer spannende Schmöker verschlingen als Kontrastprogramm zu den ersten Herbststürmen draußen.
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Im DGS-Team war statt leichter Lektüre allerdings in letzter Zeit eher Paragraphen wälzen angesagt. Das Energiesammelgesetz kurz vor der Abstimmung kritisch durchzuforsten ist alles andere als Herbstromantik. Überhaupt häuft sich der Aufwand, immer chaotischere Energiepolitik erfordert unsere Wachsamkeit und schnelle Reaktionen. Bis jetzt können wir sagen: Wir halten mit und sehen Erfolge! Wir kämpfen für die Energiewende! Damit das auf lange Sicht so bleiben kann, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Daher unser Deal: Angenehme Herbstlektüre für Sie gegen Unterstützung für uns!
Hier geht es zu der Aktion: www.dgs.de/aktuell/herbst
Diese Aktion wird vom Herausgeber der Bücher unterstützt. Ihre Spende kommt bei der DGS an!
16.11.2018
World Energy Outlook 2018: Politik entscheidet über die langfristige Energiezukunft
Die internationale Energieagentur IEA hat ihren Jahresbericht, den World Energy Outlook (WEO), veröffentlicht. Dort wird unter anderem ein Anstieg des Weltenergiebedarfs von 25% bis 2040 bei steigenden CO2 Emissionen prognostiziert. Auch gilt bereits als sicher, dass die energiebezogenen CO2-Emissionen 2018 einen historischen Höchstwert erreichen werden. Die fünf Zukunftstrends im WEO sind: Ein global vernetzter Gasmarkt (dank LNG), Rückgang der Kohle, Boom des US-Schieferöls, Boom der Erneuerbaren (45% bis 2040) und eine steigende Energienachfrage. So rückt die Energie noch stärker in den Fokus der Geopolitik. Ein Fazit der Autoren: Die Politik entscheidet über die langfristige Energiezukunft.
Der WEO enthält aktualisierte Analysen, neueste Daten, Technologietrends und mögliche Folgen politischer Ankündigungen für den Energiesektor bis 2040. Darüber hinaus wird ein integrierter Weg zur Erreichung mehrerer Ziele der nachhaltigen Entwicklung aufgezeigt: Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs im Einklang mit dem Pariser Übereinkommen, Bekämpfung der Luftverschmutzung und Gewährleistung des allgemeinen Zugangs zu Energie. Diese Orientierungspunkte ermöglichen ein konsequentes Nachdenken über die Zukunft vor dem Hintergrund der Kostensenkungen bei wichtigen Technologien für saubere Energien, der anhaltenden Vitalität von Schiefer in den Vereinigten Staaten und der sich schnell verändernden Dynamik von Energieinvestitionen. Im diesjährigen Ausblick wird ein besonderer Fokus auf Strom gelegt. Die Zukunft ist elektrisierend, mit kohlenstoffarmen Technologien auf dem Vormarsch und einer Stromnachfrage, die doppelt so schnell wachsen wird wie der gesamte Energiebedarf. Aber wie wird der Stromsektor von morgen aussehen? Wie wird sie Investitionen fördern und eine zuverlässige Versorgung sicherstellen, und welcher Anteil unseres gesamten Energiebedarfs kann letztlich durch Strom gedeckt werden?
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16.11.2018
Aktuelles zum Energiesammelgesetz
Die Reaktionen waren quer durch die Solarbranche massiv und eindeutig ablehnend: Nachbesserungen seien bei den EEG-Themen im Energiesammelgesetz unbedingt notwendig. Neben der Stellungnahme der DGS (siehe DGS-News vom 9.11.) haben sich auch Eurosolar, der BSW, der BEE, der Solarförderverein Deutschland (SFV), Bündnis Bürgerenergie (BBEn) und viele andere zu Wort gemeldet und protestiert. Doch nicht nur die Solarbranche, sondern auch die Wohnungswirtschaft, die sich ja in den vergangenen Monaten mit vielen größeren Mieterstromprojekten beschäftigt hat, äussert Kritik: Der Dachverband GDW warnte u.a. gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund vor einem Aus bei Mieterstromprojekten.
Inhaltlich wird breit die geplante Absenkung der Vergütung (geplant für 1.1.2019) abgelehnt. Neben der Kurzfristigkeit, die laufende Projekte bedroht, wird vor allem bemängelt, dass damit die Planungssicherheit und der Vertrauensschutz von Investoren zerstört werde. Ein interessanter Aspekt ist, dass die Bundesnetzagentur bereits Ende Oktober die offiziellen EEG-Vergütungssätze und anzulegende Werte für die kommenden drei Monate – also inklusive dem Januar 2019 – verkündet hat. Damit würde eine Änderung zum 1.1.2019 eventuell rechtlich problematisch.
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16.11.2018
Campact Petition zu Förderkürzung
Auch über die Kampagnenplattform Campact wird aktuell der Protest gegen die Förderkürzung im EEG gebündelt: Eine Petition, die an Minister Altmaier gesendet werden soll, verlangt ein grundsätzliches Überdenken des Referentenentwurfs durch den Bundestag, mindestens jedoch dessen Anpassungen in zwei Punkten:
- Die Reduzierung einer möglichen Kürzung
- Eine Verschiebung des Zeitpunktes einer möglichen Kürzung
Hier geht es zur Petition.
Unterschreiben Sie diese Petition pro Energiewende und für nachfolgende Generationen! Campact organisiert verschiedene Kampagnen zu einer großen Bandbreite politischer Themen, erklärte Ziele der Organisation sind unter anderem die Stärkung des Sozialstaates, öffentlich finanzierte Kinderbetreuung, Ganztagsschulen, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und die Stärkung demokratischer Teilhabe.
Kommentar der DGS: Die geplante massive und kurzfristige Absenkung der Förderung ist auch der Hauptkritikpunkt der DGS am neuen Energie-Sammelgesetz. Wir begrüßen, dass der Protest auf möglichst vielen Wegen ins Ministerium und zu den Abgeordneten gebracht wird. Nur dann kann in der Kürze der Zeit bis zur vorgesehenen Verabschiedung des Gesetzes noch etwas bewegt werden. Wir freuen uns über eine hohe Zahl von Teilnehmern an der Petition.
16.11.2018
Keine Steuergelder für LNG-Fracking-Gas Terminals in Deutschland!
Mit dieser Petition fordert Campact die Bundesregierung auf, keine Subventionen, Kredite, Regulierungsfreistellungen oder andere Fördermittel für den Bau von Flüssiggas-Terminals in Deutschland bereit zu stellen. Der Hintergrund für diese Aktion hatte seinen Ausgangspunkt bereits in der Koalitionsvereinbarung zwischen CDU/CSU und SPD, in der beide den Aufbau einer LNG-Infrastruktur vereinbarten. Konkret geht es um den Ausbau von Hafenanlagen zum Anlanden von gefracktem und tiefgekühltem Erdgas, dem sogenannten LNG aus den USA. Im Gespräch sind Brunsbüttel, Stade oder Wilhelmshaven.
Beim Verbrennen von Erdgas entsteht zwar weniger CO2 als bei anderen fossilen Energieträgern. Doch zusammen mit den sogenannten Vorkettenemissionen, die in Form von Leckagen bei der Förderung und beim Transport des Methans, also des Erdgases, auftreten, wird es zur weitaus größeren Belastung für das Klima. So wirkt Methan in den ersten 20 Jahren seiner Verweildauer in der Atmosphäre fast 90 mal klimaschädlicher als CO2 .Betrachtet man alleine die Situation in Deutschland, wird dies nicht sofort deutlich. Vor allem in den USA, wo neben der konventionellen Erdgasförderung seit Jahren in großem Stil Schiefergas, sogenanntes Fracking-Gas gefördert wird, ist die Situation viel kritischer. Dort sind Studien zufolge die Vorkettenemissionen rund dreimal so hoch wie in Deutschland. Hinzu kommt, dass Fracking-Gas im Gegensatz zu konventionellem Erdgas, das als trocken bezeichnet wird, aus sogenanntem Nass-Gas besteht.
Gefracktes Nass-Gas enthält Ethan, welches als Grundstoff zur Herstellung von Ethylen dient. Ethylen wiederum ist die meistproduzierte Grundchemikalie für Plastik. Das ist auch der Grund, warum neben dem westeuropäischen Erdgas und dem aus den GUS-Staaten zusätzlich US-Fracking-Gas importiert werden soll. Neben der Energieversorgung bietet es für die petrochemische Industrie neue und profitable Marktperspektiven. Auch hier hat die Plastikindustrie in den USA, aber auch in England vorgemacht, wie sich von der klimafeindlichen und umweltzerstörenden Fracking-Technik profitieren lässt. „Fracking 4 plastik“ nannte sich denn auch eine erste Stellungnahme der Antifracking-Organisation „Food & Water Europe“, die von der DGS unterstützt wurde. Sie brachte gleichzeitig Licht ins Dunkeln des Plastikwahns, der z.B. bei der Verpackung unserer Lebensmittel anfängt und in der Müllverbrennung oder im den Meeres endet.
Deutschland hat sich im Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgas-Emissionen um mindestens 55 Prozent und bis 2050 um 80 - 95 Prozent zu mindern. Diese Ziele werden klar verfehlt, wenn vermehrt auf Gas als Energieträger und Kohle-Nachfolgergesetzt wird. Es dürfen keine Steuergelder für eine Technik bereit gestellt werden, welche das Klima weiter schädigen. Unterstützen Sie die Initiative von „Food & Water Europe“ und unterzeichnen Sie die Campact-Petition.
Klaus Oberzig
Link: https://weact.campact.de/petitions/keine-steuergelder-fur-lng-fracking-gas-terminals-in-deutschland
16.11.2018
Das Märchen von den klimaneutralen Kraftstoffen
In dieser Woche traf sich erstmals sich die Arbeitsgruppe 2 „Alternative Antriebe und Kraftstoffe für nachhaltige Mobilität“ der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“, die die technologischen Optionen für ein weitgehend treibhausgasneutrales und umweltfreundliches Verkehrssystem der Zukunft analysieren und abwägen, sowie die Bundesregierung entsprechend beraten soll.
Neben den reinen E-Fahrzeugen (BEVs) und Brennstoffzellen-Fahrzeugen (FCEVs) beschäftigt sich die Arbeitsgruppe auch mit regenerativen Kraftstoffen, die entweder aus dem Agrarsektor stammen („Biokraftstoffe“) oder aus Abfallprodukten der Industrie. Während das Potential der „Biokraftstoffe“ – die wegen des nötigen Kunstdüngers und der Pestizide auch nicht wirklich „Bio“ sind – auf Grund der fehlenden landwirtschaftlichen Flächen beschränkt bleibt, setzt man auf die Industrieabfälle große Hoffnungen. Als Schlüssel zur Lösung gilt CCU (Carbon Capture and Utilization): Hierbei wird das sonst in die Atmosphäre geblasene CO2 aus den Verbrennungs-Prozessen großer Kraft- Stahl- und Zement-Werke abgeschieden und in weiteren chemischen Prozessen unter hohem Energieeinsatz zu flüssigen Kraftstoffen (Power to Fuel/PtF) umgewandelt. Auf diesem Wege könnte die deutsche Autoindustrie an ihrer großen Stärke, dem Verbrennungsmotor, festhalten und die anderen Großindustrien könnten sich zugleich klimaneutral rechnen.
Geradezu pünktlich zum Start der Arbeitsgruppe 2 hat der WWF ein Positionspapier zu CCU und Erneuerbaren Kraftstoffen vorgelegt, das bezüglich des Verkehrs sehr kritisch ausfällt.
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16.11.2018
Wer ist das Wir in „Wir verursachen den Klimawandel?“
Am 10. Oktober diesen Jahres erschien im Magazin "Slate" der Artikel "Who Is the We in “We Are Causing Climate Change”? Everyone is not equally complicit here" von Dr. Genevieve Guenther. Guenther lehrt am Tishman Environment and Design Center der New School und ist Gründerin wie auch Direktorin von EndClimateSilence.org. Wir haben den Text für Sie frei übersetzt:
"In Schriften zum Klimawandel, wird gerne das Wort „wir“ verwendet. Zum Beispiel steht dort "Wir hätten die globale Erwärmung in den 80ern verhindern können", "Wir stoßen mehr Kohlendioxid aus als je zuvor" oder "Wir müssen Lösungen für die Klimakrise finden"
Diese sprachliche Marotte tauchte erst kürzlich wieder auf, als der Sonderbericht „Global Warming of 1.5°C“ des Weltklimarats (IPCC) veröffentlicht wurde. Der IPCC erklärte darin nachdrücklich den Unterschied zwischen einer Erderwärmung um 1,5 oder 2 °C. Auch machte der IPCC-Bericht deutlich, dass der Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten das Leben von Hunderten von Millionen Menschen bedrohen wird, sollten die Treibhausgasemissionen nicht in 10 Jahren halbiert und in 30 Jahren auf null heruntergefahren werden. Dazu schrieb ein prominenter Klimajournalist bei Twitter: "Wir hatten mehr als genug Zeit und es gab ausreichend Warnhinweise, um diesem Schicksal ohne übermäßige Unannehmlichkeiten zu entgehen, aber jetzt können wir uns ihm nur mit EXTREMEN Beeinträchtigungen entziehen. Angesichts der Tatsache, wie sehr wir es bisher vermasselt haben, sieht es ganz danach aus, dass wir auch weiterhin zu langsam dagegen vorgehen werden."
Da der Klimawandel ein globales Problem ist, ist die Versuchung groß, das Wort „wir“ zu verwenden. Aber es gibt ein echtes Problem damit: Das schuldige Kollektiv, auf das es sich beruft, existiert einfach nicht. Das „wir“, dass für den Klimawandel verantwortlich gemacht wird, ist ein fiktives Konstrukt, das sowohl verzerrend als auch gefährlich ist. Indem wir verschweigen, wer wirklich für unsere gegenwärtige, erschreckende Situation verantwortlich ist, bieten wir genau den Menschen politische Deckung, die bereit sind, Hunderte von Millionen Menschen für ihren eigenen Profit und ihr Vergnügen sterben zu lassen.
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16.11.2018
Energiepreis Bayern 2018: Bewährtes setzt sich durch
Im Projekt >ÜZ – Erneuerbarer Energie einen Wert geben!< „entwickelt die Überlandzentrale ÜZ Mainfranken gemeinsam mit Kommunen die wärmetechnische Erschließung von Neubaugebieten, die Nutzung der oberflächennahen Geothermie mit Erdsonden und den Einsatz von Wärmepumpen mit kombinierten Speichern. Das Gesamtkonzept verbindet Strom und Wärme. Dazu stellt die ÜZ die Wärmequelle schlüsselfertig bereit “ So begründete die Jury die Vergaben des Kategorien übergreifenden Bayerischen Energie-Hauptpreises an die Lülsfelder Energiegenossen.
„Neue Ideen für ein besseres Energiesystem“ nannte der neue bayerische Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) die im Bayerischen Energiepreis 2018 ausgezeichneten Projekte. Doch – wie schon bei der ÜZ-Auszeichnung zu erkennen: Die Jury hat diesmal nicht nur absolut neue, sondern bereits bewährte Konzepte und Unternehmen bedacht. 168 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Organisationen hatten zum 11. Energiepreis-Aufruf Bewerbungen eingereicht. Das beweise das starke Interesse der Branche, und dass gerade „die Preisträger hervorragend aufgestellt sind“, um „ein effizientes und nachhaltiges Energiesystem aus und für Bayern“ zu schaffen, lobte Aiwanger den Haupt- und die sieben Kategorie-Preisträger bei der Gala in Nürnberg.
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16.11.2018
Re: Altmaiers neue Energiewende-Logik: Ersetzung der fossilen Energie durch Erdgas
Auf die in letzter Zeit veröffentlichten Artikel zu der Erdgas-Problematik haben wir ungewöhnlich viel Rückmeldungen erhalten. Da wir diese schon aus Platzgründen nicht alle veröffentlichen können, hier eine etwas ausführlichere Antwort des Autors Christfried Lenz, auf eine Leser-Zuschrift zum Artikel „Altmaiers neue Energiewende-Logik: Ersetzung der fossilen Energie durch Erdgas.“ Der Leser verweist auf die Fraunhofer IEE – Studie zum Kohleausstieg bis 2030 (September 2018) und auf die Studie des Öko-Instituts „Die deutsche Braunkohlenwirtschaft“ (2017), worin das Erdgas gegenüber Kohle und Braunkohle als weniger klimaschädlich eingestuft wird und möchte wissen, auf welche Untersuchungen sich die im o.g. Artikel vertretene gegenteilige Auffassung stützt.
lesen Sie hier die ausführliche Antwort
Übrigens bezieht sich Hans-Josef Fell in seinem Artikel: "Bundesregierung will Klimakiller Erdgas mit hoher staatlicher Unterstützung ausbauen, als wenn es keine Erdüberhitzung und geopolitische Verwerfungen gäbe." auch auf den Text von Christfried Lenz:
"Erdgas ist wegen seines hohen Methanausstoßes mindestens so klimaschädlich wie Kohle und Erdöl. Außerdem wird die unmittelbare Umgebung der Erdgasförderung durch Schwermetalle, Schwefel und andere Giftstoffe hoch belastet. Der Beitrag von Christfried Lenz im PV Magazin gibt einen guten Überblick über die Thematik und rückt damit den Werbebetrug der Erdgaswirtschaft, von angeblich sauberem und klimafreundlichem Erdgas ins rechte Licht."
16.11.2018
Solarenergie in neue und bestehende Stadtgebiete oder Landschaften integrieren
Eine interaktive Karte zeigt 34 erfolgreiche Fallstudien und präsentiert gewonnene Erkenntnisse: Städte und Gemeinden wandeln sich rasant – neue Viertel werden entwickelt und bestehende Stadtteile modernisiert. Stadtplanung ist ein hochkomplexes Thema, vor allem wenn es um die Realisierung CO2-armer Wohnlösungen und die Umsetzung von Umweltvorschriften geht. Allerdings wissen Stadtplaner oft zu wenig über die Einsatzmöglichkeiten von Solarthermie und Photovoltaik. Fallstudien zu erfolgreich umgesetzten oder geplanten Solarprojekten können dazu beitragen, das Interesse der Planer für diese Technologien zu wecken. Aus diesem Grund hat die internationale Forschungsplattform Solar Energy in Urban Planning Daten aus 34 Fallstudien in zehn Ländern zusammengestellt und präsentiert diese auf einer interaktiven Karte. Für jedes Projekt kann ein mehrseitiger Flyer heruntergeladen werden.
Eines der deutschen Referenzprojekte auf der Karte ist der Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof, ein schnell wachsender Stadtteil, der Hochschulstandorte sowie Wohn- und Bürogebäude umfasst und den Fokus auf Energieeffizienz und CO2-Reduktion legt. In dem 20-seitigen Projektflyer werden einige sehr gut gelungene, gebäudeintegrierte PV-Anlagen beschrieben, die teilweise zwei Funktionen übernehmen – Verschattung des Gebäudes und Solarstromproduktion. Schlüsselfunktion nimmt dabei der Energiemanager ein, ein Fachmann bei der Projektentwicklungsgesellschaft Wista Management, der zentraler Ansprechpartner für alle Energiefragen der Bauherren ist. Die Wissenschaftler empfehlen, diesen Ansatz auch bei anderen Projekten zu übernehmen.
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16.11.2018
Atemlos durch die Energiewende?
19. Forum Neue Energiewelt 2018 – am 22./23. November 2018 in Berlin: Das Forum Neue Energiewelt ist mit über 650 Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Medien die größte Energiekonferenz der innovativen Energiewirtschaft. Oder anders gesagt: Hier treffen sich die Experten, die die Energiewende „ohne Wenn und Aber“ gestalten.
Hier erfahren Sie aus erster Hand, wie in den kommenden Jahren ein neues System aus billiger Solarenergie und immer billigerer Windenergie entsteht. Ein System, das nicht nur die heutige Strominfrastruktur, sondern auch die Sektoren Wärme und Verkehr mit Energie beliefert. Und das zuverlässiger, als das bisherige System – nämlich an 24 Stunden, 7 Tage die Woche! Noch dazu ohne giftige Abgase oder CO2-Emissionen! Und wie die letzten Ausschreibungen schon heute zeigen, sogar billiger als jede neue Anlage auf Basis fossiler oder nuklearer Energie.
Das Forum Neue Energiewelt gilt als Klassentreffen der Branche, wo Impulse direkt aus der Praxis des deutschen Marktes sowie anderen Vorreiterländern der erneuerbaren Energieerzeugung kommen. Nutzen Sie die Gelegenheit sich mit Experten und anderen Teilnehmern direkt auszutauschen, knüpfen Sie wertvolle Kontakte und nehmen Sie viele Anregungen mit.
Weitere Informationen und das aktuelle Programm finden Sie unter: www.forum-neue-energiewelt.de/
16.11.2018
Kleiner Medienspiegel
Noch mal World Energy Outlook - PV-Kapazitäten werden bis 2040 alle überholen – außer Gas: Im World Energy Outlook (WEO) geht die IEA für 2040 davon aus, dass er nicht die Zukunft prognostiziere, sondern eine Möglichkeit bietet, verschiedene Zukunftsperspektiven zu erkunden. Insgesamt sind vier Szenarien im World Energy Outlook 2018 enthalten, die eine sich verändernde Energielandschaft zeigen. Aber, so die IEA, es bleibe nicht aus, dass die politischen Entscheidungsträger auf der ganzen Welt auf diesen Bericht schauen werden, um ihre energiepolitischen Entscheidungen darauf auszurichten. In allen Szenarien spielen weiterhin Öl und Gas die führende Rolle. Gleichzeitig stellt IEA aber auch fest, dass die Kohlendioxidemissionen „nach drei flachen Jahren“ steigen – um 1,6 Prozent im Jahr 2017 – und voraussichtlich „mit langsamem Aufwärtstrend bis 2040“ weiter steigen werden. Das sei für das Weltklima problematisch. Selbst in ihrem pessimistischen Szenario geht die IEA davon aus, dass die installierte PV-Leistung bis 2040 alle anderen Energieformen außer Gas überholen wird. Die IEA prognostiziert einen „dramatischen“ Wandel im Stromsektor. Erneuerbare Energien sind dort zur bevorzugten Technologie geworden und machen bis 2040 aufgrund der sinkenden Kosten und politischen Rahmenbedingungen fast zwei Drittel der globalen Kapazitätserweiterungen aus. Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Erzeugung steige bis 2040 von heute 25 Prozent auf über 40 Prozent, obwohl Kohle vor Gas nach wie vor der wichtigste Energieträger auf dem Stromsektor sein werden, so die IEA: www.iwr.de/news.php?id=35606
Eigenverbrauch von PV-Strom zieht ab 2021 an: Mit dem Ende des 20-jährigen Vergütungszeitraumes stellt sich für viele Betreiber von PV-Anlagen bereits ab 2021 die Frage, in welcher Form ein Weiterbetrieb wirtschaftlich ist. Hoch im Kurs steht nach einer aktuellen Analyse der Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC) der Eigenverbrauch des erzeugten PV-Stroms. Dies sei für Betreiber von typischen PV-Dachanlagen lukrativer als die Vermarktung über die Strombörse. Werde zusätzlich ein Stromspeicher eingebunden, sei der Eigenverbrauch für die Betreiber von PV-Anlagen noch günstiger. PwC prognostiziert, dass Eigentümer von PV-Anlagen, die 2021 aus der EEG-Vergütung fallen, mit dem Stromverkauf an der Börse im Schnitt nur 163 Euro pro Jahr erlösen können. Wenn sie den Strom selbst verbrauchen, sparen sie dagegen unterm Strich 533 Euro pro Jahr – der finanzielle Vorteil sei also mehr als dreimal so hoch. Neben Energieversorgern betrifft das Thema aber auch Netzbetreiber und die Politik, da Selbstversorger keine Netzentgelte mehr zahlen. In der Folge, so jedenfalls PwC, dürften die Entgelte für die verbleibenden Stromverbraucher vermutlich steigen. www.iwr.de/news.php?id=35579
Batteriezellen-Offensive: Deutschland hinkt bei der Fertigung von Batteriezellen für E-Autos weit hinterher. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sieht nach eigenen Angaben jetzt doch große Fortschritte bei der geplanten Produktion von Batteriezellen für E-Autos in Deutschland und plant einen milliardenschweren Anschub. Für die Förderung einer Batteriezellenfertigung will der Bund bis 2021 eine Milliarde Euro zur Verfügung stellen, kündigte der Ressortchef nach einem Treffen mit EU-Energiekommissar Maros Sefcovic an. Altmaier begründet die Subventionen damit, dass der Staat die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen und für eine "zeitlich begrenzte" Anschubhilfe sorgen müsse. Im Frühjahr soll nun entschieden werden, wo die erste Batteriezellfabrik hierzulande gebaut werden soll bzw. ob dies in einer grenzüberschreitenden Kooperation etwa mit Frankreich, Polen oder Österreich nach dem Vorbild des "Airbus"-Modell geschehen könnte: www.zfk.de/politik/deutschland/artikel/altmaier-eine-mrd-euro-fuer-batteriezellen-2018-11-13/
Koalition lockert Grenzwerte zu Diesel: Das Bundeskabinett hat angesichts von drohenden Diesel-Fahrverboten beschlossen, das Immissionsschutzgesetz zu ändern. Konkret geht es darum, den Grenzwert zu lockern, bei dem Fahrverbote ausgesprochen werden müssen. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft. In Städten mit Höchstwerten bis zu 50 Mikrogramm soll es dem neuen Gesetz zufolge dennoch keine Fahrverbote geben. Begründet wird das damit, dass ein Fahrerbot bei einer solch relativ geringen Überschreitung des Grenzwerts in der Regel nicht verhältnismäßig sei. Um den Grenzwert einzuhalten, seien dann auch andere Maßnahmen ausreichend: www.zeit.de/politik/deutschland/2018-11/abgasskandal-bundesimmissionsschutzgesetz-diesel-fahrverbote-kabinett
Niedrigstand der Spree - Berlin steuert auf Wasserknappheit zu: Nach der anhaltenden Trockenheit führen Deutschlands Flüsse zu wenig Wasser. Das hat vor allem am Oberrhein Auswirkungen auf die Heizölpreise, die zuletzt stark gestiegen sind, obgleich zeitgleich am Weltmarkt der Preis für Rohöl einbrach. Aber die Trockenheit bringt auch andere Probleme mit sich. Die Spree sorgt in Berlin für einen Großteil der Wasserversorgung. "Der bisherige Niederschlag ist einfach zu gering als dass man davon ausgehen kann, dass sich das Wasser der Spree erholt", sagt Derk Ehlert von der Berliner Umweltverwaltung. Seit Juni dieses Jahres seien 86 Millionen Kubikmeter Wasser aus Speichern in Sachsen und Brandenburg in die Spree geflossen. Doch nun hätten beide Bundesländer selbst kaum noch Reserven. Sie könnten höchstens noch Wasser aus dem ehemaligen Tagebau abgeben – aber das sei stark mit Sulfat belastet. Und da es auch in den nächsten Wochen und Monaten erst einmal nicht nach großen Niederschlägen aussehe, so Ehlert, steuere die Hauptstadt "ganz eindeutig" auf eine baldige Wasserknappheit zu: www.rbb24.de/panorama/beitrag/2018/11/berlin-wasserknappheit-spree-niederschlaege-trockenheit.html
Perowskit-Solarzellen vor industriellem Durchbruch? Perowskit-Zellen sind der Schlüssel zu modernen Dünnschicht-Solarzellen. Sie sind effektive Sonnenlichtumwandler. Noch hapert es bei der industriellen Anwendung von Perowskit-Zellen in der Photovoltaik, weil das Material aktuell zu instabil ist und bisher kein Produktionsverfahren für Perowskite etabliert ist. Physiker der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) präsentieren in einer neuen Studie einen Ansatz, der das Problem lösen könnte. Sie untersuchten einen speziellen, anorganischen Perowskit, der aus Cäsium, Blei und Brom oder Jod besteht. Anstelle der gängigen nass-chemischen Verfahren zur Herstellung von Perowskiten setzten sie ein Verfahren ein, das in der Industrie bereits vielfach zur Herstellung dünner Schichten und verschiedener Bauelemente Verwendung findet. Dabei wird in einer Vakuumkammer ein Substrat aus mehreren heißen Quellen bedampft, auf dem dadurch dünne kristalline Schichten wachsen. "Der Vorteil dieser Methode ist, dass wir das Wachstum der Kristalle gezielt steuern können", erklärt Pistor. Seine Arbeitsgruppe konnte Perowskit-Schichten erzeugen, die sich erst bei Temperaturen von 360 Grad Celsius zersetzten. Die bisherigen Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse über die grundlegenden Eigenschaften der Perowskite und deuten auf ein Verfahren hin, das womöglich für die industrielle Umsetzung der modernen Perowskit-Solarzelltechnologie in Frage kommt, so die Forscher: www.iwr.de/news.php?id=35580
Wie Kommunen ohne Stadtwerke Strom anbieten können: Der Einstieg in eine eigene lokale Strommarke war bisher zumeist größeren Städten und Gemeinden mit eigenen Stadtwerken vorbehalten. Viele scheuen den kostspieligen Vertrieb, außerdem kann bei den aktuell hohen Börsenpreisen nur bestehen, wer professionell einkaufen kann. Für kleinere Kommunen zeigt der Stadtwerke Energie Verbund aus Kamen nun eine Lösung auf. Die bundesweite Energiemarke von acht kleineren Stadtwerken aus Nordrhein-Westfalen, bietet Kommunen eine einfache Möglichkeit, ihren Bürgern den Strom- oder Gasbezug über ihre eigene regionale Marke anzubieten. Die Kommune geht dazu eine Partnerschaft mit dem Stadtwerke Energie Verbund ein. Sie definiert ihre Marke und die Produkte, die angeboten werden sollen und legt Preise, Konditionen und ihre notwendige Rendite selbst fest. So kann sie beispielsweise ihren Bürgern besonders günstige Tarife anbieten. Den Wechselprozess und die gesamte Kundenkommunikation übernimmt der Stadtwerke Energie Verbund für die Kommune. Die Kommune trägt dabei keinerlei Risiko und braucht kein zusätzliches Personal: www.iwr.de/ticker/regionale-naehe-wie-kommunen-ohne-stadtwerke-strom-fuer-buerger-anbieten-koennen-artikel1033
Klaus Oberzig