26.02.2016
Aufholjagd von der Bundesregierung gefordert
„Die derzeitige Energiewendepolitik lässt noch keine kohärente Strategie erkennen, mit der die großen Herausforderungen eines Komplettumbaus aller Sektoren der Energieversorgung in der notwendigen Zeit bis 2050 wirksam bewältigt werden könnten.“ Zu diesem Schluss kommt eine Kurzstudie von Dr. Joachim Nitsch, ehemaliger Leiter der Abteilung Systemanalyse und Technikbewertung am Institut für Technische Thermodynamik des DLR in Stuttgart, die dieser im Auftrag des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) aktuell erstellt hat. Ziel der Kurzstudie mit dem Titel „Die Energiewende nach COP 21 – Aktuelle Szenarien der deutschen Energieversorgung“ war es, auf die Differenzen hinzuweisen, die zwischen dem bestehen, was die Bundesregierung auf der Pariser Klimakonferenz unterschrieben hat und dem, was sie in ihrer täglichen Politik tut.
Würde der gegenwärtige Kurs fortgesetzt, wie er sich z.B. in der Begrenzung des Ausbaus von Wind- und Solarstrom im EEG 2016 manifestiert (siehe auch unsere Meldung „EEG Novelle 2016: Vom Fördergesetz zur Ausbaubremse“ vom 5.2.2016), „würden die fossilen Energieträger auch noch zur Jahrhundertmitte mit 70 bis 75 Prozent das Energiesystem dominieren“. Auf seinem Neujahrsempfang am 24. Februar, der zugleich 25-Jahr-Feier des BEE war, forderte Verbandspräsident Fritz Brickwedde, die Bundesregierung müsse ihren Kurs ändern und den Ausbau der Erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr ernsthaft vorantreiben. In der Nitsch-Studie sei bewusst konservativ gerechnete worden. „Doch auch bei vorsichtiger Berechnung lautet die Botschaft: Wir haben keine Zeit zu verlieren“, so Brickwedde.
Vor allem in den Sektoren Wärme und Verkehr hinke Deutschland weit hinterher. Und ein Abbremsen beim Ausbau des Ökostrom-Bereichs könnten wir uns daher ebenso wenig erlauben. Im Stromsektor sei es unabdingbar, den Ausbaukorridor deutlich über jene 45 Prozent anzuheben, die im Koalitionsvertrag vereinbart worden sei. Bekanntlich stehen die Klima- und Energieziele der Bundesregierung unter Vorbehalt der Ergebnisse von Paris. „Diese sind anzupassen, wie es die Öffnungsklausel des Koalitionsvertrags vorsieht.“ Notwendig sei eine Aufholjagd, sonst könne Deutschland seine Treibhausgasemissionen bis 2020 nur um 32 Prozent gegenüber 1990 mindern und würde sein Reduktionsziel von 40 Prozent deutlich verfehlen. Bis zum Jahr 2050 würde die Treibhausgasminderung nur 58 Prozent erreichen. Statt der erforderlichen 95 Prozent.
Eine ebenfalls aktuell erschienene Studie von Greenpeace bezieht die Vorgaben der COP21-Ergebnisse von Paris bereits ein, und kommt zu dem Ergebnis, dass die weltweiten CO2-Emissionen bis zum Jahr 2035 null erreichen müssten. Nur so könne der globale Temperaturanstieg auf 1,5°C begrenzt werden. Industrieländer wie Deutschland, so Greenpeace, müssten dabei früher als der globale Durchschnitt ihre Emissionen auf Null senken. Für Deutschland bedeute dies, dass der gesamte Energiebedarf noch vor 2035 mit 100% regenerativen Energien gedeckt werden müsse; der Stromsektor, der am weitesten fortgeschritten sei, bereits vor 2030.
Download:
Dr. Joachim Nitsch: Die Energiewende nach COP21, BEE-Zusammenfassung der Nitsch-Studie, Infografiken: Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick
Kurzstudie von NewClimate Institute im Auftrag von Greenpeace: Was bedeutet das Pariser Abkommen für den Klimaschutz in Deutschland?
Klaus Oberzig
26.02.2016
PV-Batteriespeicherförderung der KfW startet am 1. März
Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) informiert, dass am 1. März das neue Programm zur Förderung von PV-Batteriespeichern startet: "Mit 30 Millionen Euro bis Ende 2018 werden so Investitionen in Batteriespeicher, die in Verbindung mit einer PV-Anlage installiert und an das elektrische Netz angeschlossen werden, gefördert. Ziel ist, die Systemdienlichkeit zu stärken..."
Förderfähig sind Speicher, die in Verbindung mit einer neu zu bauenden PV-Anlage angeschafft werden und Speicher, die bei einer nach dem 31.12.2012 errichteten Anlage frühestens 6 Monate nach deren Inbetriebnahme nachgerüstet werden, bis zu einer Leistung der PV-Anlage von maximal 30 Kilowatt. Die Fördersumme wird ausschließlich als Tilgungszuschuss in Kombination mit einem zinsgünstigen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt.
Über die Laufzeit des Programms wird der Fördersatz halbjährig von 25% bis 10% abgesenkt um damit die Kostenreduktionen bei den Speichertechnologien stärker abzubilden. Erhöhte Anforderungen stellt das BMWi an die Speichersysteme, um Netze zu entlasten und höhere Qualitätsstandards zu setzen. So dürfen geförderte Anlagen künftig 20 Jahre lang maximal die Hälfte der Spitzenleistung der PV-Anlage ins öffentliche Stromnetz speisen. Der Rest des Solarstroms kann in der Batterie zwischengespeichert oder selbst verbraucht werden. Eine Schnittstelle, mit der die künftigen Netzanforderungen wie die Wirk- und Blindleistungsregelung umgesetzt werden können, müssen die Anlagensysteme auch nachweisen. Neu ist auch, dass eine Zeitwertgarantie für die Batterien von 10 Jahren von den Herstellern gefordert wird. Es ist zu erwarten, dass der Markt der Energiespeicher in Deutschland zunehmend an Fahrt gewinnt. Der Energiespeichermarkt entwickelte sich, nicht zuletzt dank der staatlich unterstützten Markteinführung seit 2013 dynamisch. Im letzten Jahrwurden über 17.000 dezentrale Hausbatteriespeicher installiert. Deutsche Firmen können mit dem gewonnenen KnowHow auch international punkten. Zunehmend werden weltweit Speichersysteme insbesondere in Kombination mit PV-Anlagen realisiert.
Die DGS begrüßt sehr die Weiterführung der Speicherförderung und wird sich dafür einsetzen, dass bei einer Überzeichnung des Programms die eingestellten Mittel aufstockt werden.
Mehr Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier
26.02.2016
16. /17.03.: DGS/VDE-Seminar Energiespeicher in Offenbach
Starten Sie in ein neues Geschäftsfeld mit dem DGS/VDE-Seminar: Das neue bundesweite KfW-Speicherförderprogramm unterstützt die Installation von Energiespeichern in Kombination mit PV-Anlagen und lässt sich zudem mit anderen Förderungen, wie z.B. dem "10.000-Häuser Programm Bayern", kombinieren.
Das nötige KnowHow um Energiespeicher fachgerecht, sicher und wirtschaftlich zu planen und installieren wird im DGS/VDE-Seminar: "Energiespeicher - Planung und Installation am Niederspannungsnetz" vom 16. bis 17. März 2016 beim VDE-Verlag in Offenbach vermittelt. Der Vorsitzende des DGS-Fachauschusses Photovoltaik und Mitarbeiter im VDE/DKE-Normungskomitee Ralf Haselhuhn leitet das Seminar zur wirtschaftlichen und technischen Dimensionierung, fachgerechten Installation und sicheren Betrieb von Energiespeichern für PV-Anlagen und wird dabei explizit auch auf Konditionen, Anforderungen und Ablauf der neuen KfW-Förderung eingehen.
Dieses Seminar richtet sich an alle, die sich mit der Planung, dem Bau und der Installation von elektrischen Energiespeichern im Niederspannungsnetz (insbesondere zur Steigerung des Eigenverbrauchs an PV-Anlagen) beschäftigen. Inhalt sind Grundlagen und Anwendungs-Praxis von Energiespeichern unter Berücksichtigung des aktuellen Standes der Technik und der geltenden Normen, Bestimmungen und Sicherheitsanforderungen. Es wird die Dimensionierung und Installation von netzgekoppelten PV-Anlagen mit Batteriespeicher insbesondere unter dem Gesichtspunkt des Eigenverbrauchs im gewerblichen und häuslichen Bereich behandelt. Thematisiert wird zudem die Einbindung von Speichern in bestehende Systeme. Grundlagen und Zusammenhänge im Kontext von Lastmanagement und Energiespeicherung werden ausführlich erläutert.
Sie bekommen einen Überblick über die Möglichkeiten Solarstrom zu speichern oder die Lastkurve mit Hilfe von Energiemanagementsystemen an die Erzeugungskurve anzupassen. Darüber hinaus wird die Auslegung in Bezug auf die Optimierung des Eigenverbrauchs sowie Aspekte der Netzintegration beleuchtet (gemäß EEG-Einspeisemanagement, VDE AR 4105, FNN-Hinweispapier). Die normativen Anforderungen insbesondere der VDE 2510-2 sowie DIN EN 50272-2 an die Installation, den elektrischen Anschluss sowie an den Standort und die Sicherheit werden vermittelt. Dabei wird auf die speziellen Anforderungen von Blei- und Lithium-Ionen-Akkumulatoren eingegangen. Neben der Sicherheit steht die Wirtschaftlichkeit verschiedener Konzepte im Fokus.
Mit dem Seminar erhalten die Teilnehmer die Befähigung zur Planung und Installation von elektrischen Energiespeichern nach dem neuesten Stand der Technik. Es werden die Kenntnisse zur fach- und qualitätsgerechten Planung, Bau und Installation praxisnah vertieft.
Zur Seminar-Anmeldung und weiteren Informationen
26.02.2016
Neues vom 10.000 Strom Speicherprojekt der DGS Niederbayern
Die DGS Sektion Niederbayern will erreichen, dass in Niederbayern 10.000 Stromspeicher innerhalb von 3 Jahren (2016 – 2018) installiert werden. Innerhalb dieses Zeitraums möchte man dort so viele Interessenten, Handwerksbetriebe, Elektriker informiert und überzeugt haben, dass die Entwicklung von selbst weiter läuft. Man möchte damit einen Domino-Effekt auslösen und anderen Regionen in Deutschland ein Vorbild sein. Ganz nach dem Motto: Wenn die in Niederbayern das können, dann können wir das auch.
Die Aktion hat mittlerweile eine große Medienresonanz hervorgerufen. Zudem hat die DGS-Sektion Niederbayern eine eigene Website mit Blog zu dem Projekt erstellt als auch einen Video bei youtube veröffentlicht.
Warum gerade 10.000 Speicher?
Laut Berechnungen von Professor Quaschning, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, brauchen wir in Deutschland etwa 13 Millionen Stromspeicher in den Haushalten um die Energiewende zu schaffen. Mit den Speichern können wir die Spitzenproduktion der Photovoltaikanlagen zur Mittagszeit speichern und nachts verbrauchen. Dieses Konzept löst zum Großteil das Problem der inkonsistenten Verfügbarkeit von Erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Sonne. Wir fangen in Niederbayern mal mit den ersten 10.000 an. Einfach so. Irgendwo muss man ja anfangen.
Neu
26.02.2016
SolarContact-Index 2015: PV-Speicher beliebter als PV-Anlagen
Das zurückliegende Jahr 2015 begann vielversprechend. Deutlich mehr Hausbesitzer interessierten sich wieder für die Neuinstallation einer PV-Anlage. Nach dem ersten Quartal trat jedoch Ernüchterung ein und das PV-Interesse nahm stetig ab. Trotzdem gab es eine Überraschung: Das Interesse am Kauf eines PV-Stromspeichers stieg auf einen neuen Rekordwert.
Der SolarContact-Index startete zum Jahresbeginn mit 128 Indexpunkten auf einem überraschend hohen Niveau. Nur leichte Unterschiede zeigten sich innerhalb der einzelnen Anfragebereiche: Während die Nachfrage nach PV-Anlagen mit 132 Punkten im Februar leicht anstieg (Januar: 131 Indexpunkte), sank das Interesse an PV-Stromspeichern von 99 Punkten im Januar auf 91 Punkte im Februar. Im direkten Vergleich zu den Vorjahreswerten war dies ein stabiler Start, da in den Vorjahren 2013 und 2014 das Interesse bereits im Februar immer unter den Januar-Werten lag.
Bereits im zweiten Quartal drehte sich jedoch das Blatt zugunsten der PV-Speicher. Während das Interesse an der Neuinstallation einer Solaranlage für Privatkunden von April bis Juni nur um die 90 Punkte verharrte, stieg die Angebotsnachfrage von PV-Stromspeichern seit März konstant an und erreichte mit 109 Punkten den bisherigen Jahreshöchststand.
Während das Interesse an PV-Stromspeichern im Juli und August zunächst zurückging, folgte von September bis November eine Jahresendralley. Mit 124 Indexpunkten erreichte das Speicherinteresse im November sogar den höchsten Stand seit Erfassung des SolarContact-Indexes. Demgegenüber trübte sich das Online-Interesse an PV-Anlagen seit Jahresmitte deutlich ein und sank kontinuierlich auf einen Jahresendstand von 76 Punkten ab.
In dieser konträren Entwicklung zeigte sich wie bereits 2014, dass nicht nur bei der Neuinstallation einer PV-Anlage die Anschaffung eines Speichers vermehrt in Betracht gezogen wird, sondern PV-Stromspeicher auch zur Ergänzung bestehender Anlagen von Interesse sind. Grundsätzlich deutet die Nachfrageentwicklung darauf hin, dass gerade Stromspeicher für die Entscheidung Für oder Gegen die Investition in eine PV-Anlage 2016 an Bedeutung gewinnen.
Davon abgesehen muss dem PV-Markt jedoch ein sehr schweres Jahr 2015 konstatiert werden: 2015 lag die neu installierte Leistung lediglich bei 1,5 Gigawatt und damit rund 60% unter dem im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) angestrebten jährlichen Ausbaukorridor von 2,4 bis 2,6 Gigawatt. Mut macht hier nur, dass der Januar 2016 erwartungsgemäß ein hohes Interesse sowohl an Anlagen- als auch Speicherinstallationen zeigte. Hier bleibt abzuwarten, ob sich das Interesse zum Ende des ersten Quartals auch in Aufträgen bei den Solarteuren niederschlägt.
Der SolarContact-Index stützt sich auf die Nachfrage nach allen Gewerken rund um Solaranlagen im Internet und wird von der DAA Deutsche Auftragsagentur aus Hamburg erhoben. Die DAA ist einer der größten deutschen Internet-Anfragedienstleister für regenerative Energietechnik und ist u.a. auf die Projektvermittlung für Solaranlagen, Heiztechnik sowie Dämmungs- und Sanierungsarbeiten spezialisiert.
DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH, Hamburg
www.daa.net
26.02.2016
SONNENENERGIE 1|16: Große Stromspeicher sind im Kommen
Hilft dem Netz und dem Betreiber: Sie dürfte dem Thema „Energiespeicher“ weiteren Schub verleihen: Die Energy Storage Europe 2016 vom 15. bis 17. März auf der Messe Düsseldorf. Denn parallel zur Fachmesse werden gleich zwei Konferenzen stattfinden, die bislang eher konkurrierten: Die Energy Storage Conference (ESE) und die International Renewable Energy Storage Conference (IRES 2016). Dadurch kommt es nach Veranstalterangaben zum „weltgrößten Konferenzprogramm zu Energiespeichern“ mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Finanzen (auf der 5. Ausgabe der ESE) sowie Wissenschaft und Gesellschaftspolitik (auf der 10. IRES).
Dabei waren „Solarstromspeicher – Energiedienstleister für die regionale und private Energieversorgung“ noch zur Intersolar 2014 eine vage Zukunftshoffnung des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW Solar). Inzwischen werden jede Menge davon produziert, bieten viele Hersteller Ökostromspeicher an.
Ein Grund: „Stromspeichern ist so günstig wie nie“, verspricht beispielsweise Varta. Zumindest für Bayern: Dort senkt das seit letztem Herbst geltende „10.000-Häuser-Programm“ die Investitionskosten für Batteriespeicher „auf wenige 100 Euro“ ab, heißt es vom Hersteller. Und Jürgen Leppig, Energieberater und Vorsitzender des Gebäudeenergieberater-Ingenieure-Handwerker- Bundesverbands GIH e.V., ergänzt: „Jetzt zuschlagen! Noch nie war es so preiswert, selbst erzeugten Strom auch selbst zu verbrauchen.
“Doch Speicher gibt es nicht nur fürs Eigenheim, sondern speziell auch für Netzdienstleistungen: Dabei werden meist Einzelspeicher virtuell zusammengeschaltet.
26.02.2016
Veranstaltungstipp: Energy Storage Europe 2016
Rund 140 Aussteller präsentieren sich in diesem Jahr auf der Fachmesse Energy Storage Europe 2016. Das entspricht einem Zuwachs von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Spektrum der gezeigten Produkte, Technologien und Forschungsthemen umfasst Batteriespeicher, thermische und mechanische Speicher sowie Power2Gas. Darüber hinaus werden Fertigungstechnologien und Dienstleistungen rund um die Anwendung von Speichern vorgestellt. Parallel zur Messe finden die 5. Energy Storage Conference (ESE) und die 10. International Renewable Energy Storage Conference (IRES 2016) statt. Allein die IRES umfasst in diesem Jahr rund 20 hochkarätig besetzte Sessions, in denen zahlreiche Forschungsfelder und Anwendungsbeispiele thematisiert werden.
Technologievielfalt ist Schlüssel zum Erfolg
Für Thomas Speidel, Geschäftsführer des Speicheranbieters und Konferenz-Sponsors ads-tec, ist die Technologievielfalt in der Speicherbranche ein Schlüssel zu deren Erfolg: „Wir erleben eine disruptive Veränderung unserer Energiewirtschaft. Deswegen sind schnell skalierbare Speichertechnologien wie Batteriespeicher im Vorteil, die sich einfach in die Fläche bringen lassen.“ Andere Technologien, wie beispielsweise die Elektrolyse und Wasserstoffspeicherung, würden gebraucht, um größere Energiemengen über längere Zeiträume speichern zu können. Diese Energie könne dann in wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen oder stationären Brennstoffzellen verwendet werden.
Deutsche Forschungseinrichtungen und Speicheranbieter gehören in vielen Bereichen zur innovativen Weltspitze, so Speidel. Allerdings sieht er Deutschlands technologische Führungsposition unter den aktuellen Rahmenbedingungen in Gefahr: „Andere Länder agieren wesentlich konsequenter als Deutschland. Die dort ansässigen Hersteller von Speichertechnologien profitieren von belastbaren Randbedingungen und damit auch langfristig vom wachsenden Heimatmarkt. China hat eine klare Roadmap zur Elektromobilität, Korea hat bereits mehrere 100 MWh Batteriekapazität am Netz, um Regelenergie bereitzustellen. Hierzulande werden Speicher dagegen immer noch nicht als netzdienliche und wertvolle Technologie anerkannt und stattdessen mit Netzentgelten belastet.“
Die Netzentgelte führen aus Sicht von Speidel dazu, dass Speicher derzeit vor allem von Privathaushalten angeschafft werden, die ihre Unabhängigkeit von den Strompreisen steigern möchten. Er ergänzt: „Paradoxerweise sorgt die Politik selbst dafür, dass die Speicher primär auf privaten Grundstücken installiert werden. So trägt sie zur gefühlten Entsolidarisierung bei, die sie eigentlich vermeiden wollte“.
Seine Thesen wird Thomas Speidel in der Konferenz-Session „Energy Storage Systems for the Energy Turnaround in Industrial and Utility Markets“ vertiefen. Politik- und Markthemen werden im gesamten Programm der Energy Storage Conference sowie im „Finance Track“ unter Leitung des VDE Instituts am zweiten Konferenztag behandelt.
Direktlink zum Konferenzprogramm
Direktlink zur Anmeldung
Über die Fachmesse sowie die Konferenzen ESE und IRES
Die Energy Storage Europe 2016 ist die Fachmesse mit dem weltgrößten Konferenzprogramm zu Energiespeichern. Die Konferenz besteht aus der 5. Energy Storage Conference (ESE) und der 10. International Renewable Energy Storage Conference (IRES 2016). Schwerpunkte sind Wirtschaft und Finanzen (ESE) sowie Wissenschaft und Gesellschaftspolitik (IRES). Zeitgleich finden die Side-Events 5. OTTI-Conference Power-to-Gas und der 9. Storage Day auf dem Messegelände in Düsseldorf statt. Insgesamt werden vom 15. bis zum 17. März 2016 rund 140 Aussteller und 3.000 Teilnehmer aus über 45 Ländern erwartet.
www.energy-storage-online.com
Die SONNENENERGIE ist Mediapartner der Energy Storage Europe 2016
26.02.2016
Wie geht es weiter mit der DGS?
Ende letzten Jahres sorgte eine Pressemeldung des Deutschen Solarbetreiber-Club (DSC) für große Aufmerksamkeit: Sollten bis zur Mitgliederversammlung am 21. November 2015 nicht 1.000 neue Mitglieder eingetreten sein, würde der Versammlung vorgeschlagen werden den Verein aufzulösen. Es ist nicht bekannt welchen Erfolg dieser dramatische Apell hatte, jedoch ist die Lage aller Verbände und Unterstützer der Erneuerbaren Energien durchaus als prekär zu bezeichnen, auch die DGS kann ein Lied davon singen.
Als ältester Fachverband für Erneuerbarer Energien, Energieeffizienz und Energiewende (gegründet 1975) ist die DGS mittlerweile seit mehr als 40 Jahren als Deutschlands mitgliederstärkste, technisch-wissenschaftliche Fachorganisation aktiv. Nur durch Unterstützung ist es uns möglich auch in Zukunft unabhängig und kritisch arbeiten zu können. Ohne Zuwendungen ist unsere Arbeit jedoch immer stärker gefährdet.
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