19.09.2011
Veranstaltungstipp I: Bürgerwerkstatt „Energietechnologien für die Zukunft“ am 20.9. in Landshut
Einblick gewinnen. Mitreden: Am 20. September 2011 findet von 19.00 bis 21.30 Uhr im Bernlochner Stadtsaal in Landshut (Ländtorplatz 2-5) die Bürgerwerkstatt „Energietechnologien für die Zukunft“ statt. Das Schwerpunktthema sind Speicher und Netze.
Die Bundesregierung hat den Ausstieg aus der Kernenergie und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien beschlossen. Dieser Prozess ist mit grundlegenden Fragen verbunden: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Kernkraft und Kohle durch umweltfreundliche Energieträger ersetzt werden können? Unter welchen Bedingungen sind wir bereit, mit entsprechender technischer Infrastruktur wie Windrädern im Landschaftsbild oder Überlandleitungen vor der Haustür zu leben?
Veranstalter ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung zusammen mit den Experten vor Ort:
• der acatech – Akademie der Technikwissenschaften
• dem Verband der kommunalen Unternehmen e. V. Bayern
• der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e. V.
• der E.ON AG
• der Europäischen Metropolregion München
Die Ergebnisse der Bürgerwerkstatt fließen in den Bürgerdialog “Energietechnologien für die Zukunft ein”. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.buergerdialog-bmbf.de/zukunft-der-energie
19.09.2011
Veranstaltungstipp II: Energieeffizienz im Einzelhandel am 13.10. in München
Am Donnerstag, den 13. Oktober findet im Bauzentrum München das Fachforum "Energieeffizienz im Einzelhandel – Wie senke ich als Einzelhändler meine
Energiekosten?" statt. Die DGS ist Kooperationspartner der Veranstaltung und hatte die fachliche Leitung bei der Vorbereitung dieses Fachforums.
Mehr Geld verdienen ohne mehr Umsatz zu machen – das klingt nach einer unseriösen Werbung aus dem Briefkasten. Dieses Fachforum stellt dar, wie sie durch eine Vielzahl konkreter Energiespar-Maßnahmen tatsächlich eine höhere Rendite als in Ihren klassischen Produktwelten erreichen können.
Anhand zahlreicher Beispiele werden Ihnen praxisgerecht neue Technologien und deren Wirtschaftlichkeit in den Bereichen Beleuchtung, Kühlung, Klimatisierung, Lüftung und Heizung sowie Optimierungsmöglichkeiten in der Betriebsführung vorgestellt. Aufgezeigt wird der reale Weg von der KfW-Initialberatung mit bis zu 80 Prozent Bezuschussung, über die sinnvolle Auswahl der Maßnahmen bis hin zur Finanzierung mit Förderkrediten oder neueren Möglichkeiten wie dem Energiecontracting.
Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten:
Bauzentrum München
Willy-Brandt-Allee 10, 81829 München
Telefon: (089) 54 63 66 - 0, Fax: (089) 54 63 66 - 20
E-Mail: bauzentrum.rgu(at)muenchen.de
www.muenchen.de/bauzentrum
19.09.2011
SONNENENERGIE 5/2011: Jedes Jahr eine neue Ernte
Bioenergie wächst nach, ist aber nicht unendlich verfügbar. Interessenkonflikte und ethische Bedenken begleiten ihre Nutzung. Die Förderung hat entscheidenden Einfluss auf den Einsatz.
Logisch und löblich, dass sich die SONNENENERGIE auch mit der als energiereicher Kohlenstoff gespeicherten Sonnenenergie beschäftigt. Eingebürgert hat sich dafür der Begriff Bioenergie. Nehmen wir das Getreide:
Ob wir es als Nahrung verwenden, es verfüttern, um dann das Fleisch zu genießen oder es energetisch nutzen (in Heiz- oder Biogasanlagen), das Getreide ist gespeicherte Energie und der Getreidepreis hängt zunehmend von der Entwicklung der Energiepreise ab.
Viel wird darüber diskutiert, ob wir das Getreide energetisch nutzen dürfen, wenn anderswo auf der Welt Menschen verhungern. Diesen traurigen Sachverhalt gab es allerdings auch schon, als in der EU noch große Mengen landwirtschaftlicher Überproduktion subventioniert eingelagert und Flächen stillgelegt wurden. Erinnert sei an die einprägsamen Worte „Butterberge“ oder „Milchseen“.
Auch wenn es um die Verhinderung des Raubbaus an Tropenwäldern geht, lohnt ein Blick in unsere Vergangenheit: Europa war einmal fast komplett bewaldet. Heute gehört Deutschland mit 31 Prozent Wald an der Gesamtfläche zu den waldreichsten Ländern. Auf Irland z.B. gibt es praktisch keinen Wald mehr. Die seinerzeit betriebene Übernutzung ist eine Grundlage unseres heutigen Reichtums. Wenn wir nun wissen, welche ökologische Funktion der Wald hat und wollen, dass die Amazonas-Urwälder nicht gerodet werden, dann geht es um mehr als die Zertifizierung unserer Biomasse-Importe. Es geht um die Verhinderung des Raubbaus aus gewissenloser Profitgier. Es geht aber auch darum, den Menschen am Amazonas ein Leben mit etwa so viel Wohlstand wie in der alten Welt zu ermöglichen. Das anzuschieben kostet mehr als die EEG-Umlage in Deutschland!
19.09.2011
SONNENENERGIE 5/2011: Der große Run auf die Biomasse
Lebensmittel - Energieträger - Spekulationsobjekt: Biomasse ist in aller Munde – nicht nur beim Essen. Warum ist Biomasse zum Thema geworden? Warum wird Biomasse, wie Lebensmittel und Maissilage immer teurer? Warum hungern so viele Menschen und gleichzeitig nimmt in Schwellenländern der Fleischverbrauch zu?
Der Artikel soll kaleidoskopartig die vielen Fragestellungen zum Thema Biomasse beleuchten. Aus verschiedenen Blickwinkeln: Biomasse als Lebensmittel, Biomasse als Energieträger oder Biomasse als Spekulationsobjekt. Manche Aspekte erscheinen möglicherweise etwas provokativ, jedoch basieren sie auf Fakten, es sollen damit keine Einzelpersonen oder Gruppen provoziert oder bewertet werden.
Biomasse: gestern – heute
Wir gehen jeden damit Tag um. Wir essen sie. Wir sitzen darauf, wenn es Holzstühle sind. Sie erwärmt uns in Form von Pellets oder Hackschnitzel. Wir verbringen unsere Freizeit mit ihr – mit Pferden, Hunden oder Katzen. Wir sind mit Biomasse verheiratet oder liiert, als Ehemann, Ehefrau, als Freund und Freundin. Uns ist oft nicht bewusst, dass wir so viel mit Biomasse zu tun haben. Biomasse hat viele Ausprägungen. Reduziert auf das chemisch Wesentliche ist Biomasse immer eine Ansammlung von Kohlenstoff in Kohlenstoffketten. Das ist das Stichwort: Kohlenstoff.
Bis vor hundert Jahren war das Leben noch deutlich stärker durch den Umgang mit Biomasse geprägt. Die Menschen haben gegessen, was in ihrer Gegend produziert wurde. Pferde wurden mit Heu, Gras und Hafer gefüttert, damit sie ihre Zugleistungen bringen konnten. Möbel waren überwiegend aus Holz. Die Menschen kleideten sich mit Biomasse ein: Die „Gewänder“ wurden aus Wolle, Baumwolle und Leinen hergestellt. Geheizt wurde mit Holz als auch mit Kohle. Auch Kohle war vor Millionen von Jahren Biomasse. Mit Biomasse wurde sparsam umgegangen, da sie begrenzt zur Verfügung stand, es musste Zeit und Arbeit investiert werden. Somit war Biomasse eine teure Ressource.