09.05.2011
SolarSchule Thüringen unterwegs in Südafrika
Am 5. Mai hatten die ersten 16 schwarzen Jugendlichen aus dem Township Philippi die Möglichkeit einen Workshop zu photovoltaischen Solaranlagen im Gemeindezentrum iThemba Labantu im südafrikanischen Kapstadt zu besuchen. Dr. Matthias Klauß, Landesverband Thüringen der DGS, und Ralf Iwan, maxx solar & energie GmbH, erläuterten den Jugendlichen wie Solarstromanlagen funktionieren.
Um dieses neue Thema greifbar und verständlicher zu machen, wurden Experimenierkoffern eingesetzt, die es den Jugendlichen ermöglichten kleine Solarzellen in Reihe oder parallel zu schalten und so kleine Verbraucher, wie z.B. eine Lampe oder eine Hupe zu betreiben. Dank der Unterstützung der Bosch Solar Energy AG und der maxx solar & energie GmbH produziert das Gemeindezentrum seit 15. März 2011 täglich ca. 25 kWh Strom mit einer eigenen 5 kWp Solarstromanlage.
Wie diese Anlage Strom erzeugt erklärte Dr. Klauß den Jugendlichen im Seminar. "Die Jugendlichen waren sehr interessiert und würden gern mehr über Solarenergie erfahren, da sie ein hohes Potenzial für Ihr Land aber auch für sich selbst in dieser Energieform sehen." Der Workshop war eine von drei Veranstaltungen zum Thema Photovoltaik, die die maxx-academy in der ersten Mai Woche erstmalig in Kapstadt angeboten hat. Der LV Thüringen der DGS und die maxx solar & energie GmbH bauen gemeinsam das Bildungs- und Weiterbildungsinstitut maxx-academy in Südafrika auf.
Unterstützt werden sie dabei durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen des durch die Deutsche Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft (DEG) betreuten Programms develoPPP.de (www.developpp.de).
09.05.2011
SONNENENERGIE 3/2011: Schon wieder blühende Landschaften
Rhetorik allein macht noch keinen Überzeugungstäter: Es ist gar nicht so lange her, da gab es einmal eine Kanzlerin, die reiste ans Ende der Welt und inszenierte sich fortan als Klimakanzlerin. Es war der Sommer 2007, Frau Merkel in grellroter Jacke, im Hintergrund der Eqi-Gletscher in Grönland. Es war die Zeit, als auf dem Klimagipfel in Kopenhagen die Entschlossenheit und Vorreiterrolle deutscher Umweltpolitik deutlich werden sollte. Die ganze Welt verstand offensichtlich, was die Stunde geschlagen hatte. Die acht größten Industrienationen verpflichteten sich auf dem G-8-Gipfel in Heiligendamm zur Emissionsreduzierung. Dann kam die Finanzkrise und der Spuk war wieder vorbei.
Eine wilde Zeit, kaum ein Entscheidungsträger der sich nicht vom Bedenkenträger zum Vordenker wandelte. Der Populismus in Sachen Umweltschutz war plötzlich „en vogue“, man konnte sich gar nicht weit genug aus dem Fenster herauslehnen. Es kam zu den skurrilsten Vorschlägen mit meist geringen Halbwertszeiten. Übrig geblieben ist wenig, das Verbot der Glühbirne zunächst in „Down-Under“ und schließlich auch in der EU ist ein Überbleibsel aus der Zeit. Schon damals gab es zahlreiche Appelle, den Stromtarif auf saubere Energie umzustellen, genutzt hat das nicht viel. Die Finanzkrise änderte alles schnell wieder, zudem gab es durch die Penetranz der Berichterstattung und unendlich vieler Sonntagsreden letztendlich auch eine mediale Übersättigung. Das Thema verschwand von den Titelseiten und fristete sein Dasein fortan wieder in Themenabenden auf Fernsehkanälen.
Nachdem das Geld auf den Märkten wieder sprudelte, das Desaster an den Finanzmärkten wieder abebbte, hatte man längst die zuvor einhellig beschworene Dringlichkeit wieder vergessen. Zwar kämpft noch so manche Volkswirtschaft mit den Auswirkungen der Spielsucht ihrer Finanzfachleute, aber im Großen und Ganzen scheint man wieder bei Null angekommen zu sein. Wirtschaftswachstum beherrscht wieder unser Denken, eine zweite Klimaschutz-Hysterie ist nicht in Sicht.
09.05.2011
SONNENENERGIE 3/2011: Erneuerbarer Strom immer günstiger
Eine Studie des Fraunhofer ISE beleuchtet die Stromgestehungskosten von verschiedenen Erneuerbaren Energien und zeigt die zukünftige Entwicklung auf. Was kostet aktuell der Strom einer PV-Anlage bei uns? Und was in Gegenden mit höherer Sonneneinstrahlung? Wie entwickeln sich die Stromkosten verschiedener Techniken in den kommenden Jahren?
Diese Fragen stellten sich Christoph Kost und Thomas Schlegl vom Fraunhofer ISE in Freiburg und erstellten dazu eine wissenschaftliche Studie. Als Grundlage wurden Anlagenpreise des 3. Quartals 2010 herangezogen. Veröffentlicht wurden die Ergebnisse im Dezember des vergangenen Jahres. Neben der Ist-Analyse werden in der Studie Modellrechnungen zur Fortschreibung der Kostenentwicklung entworfen und damit ein wirtschaftlicher Vergleich der verschiedenen Techniken auch für die Zukunft möglich. Die Stromgestehungskosten werden bis ins Jahr 2030 prognostiziert.
Zur Untersuchung stehen die folgenden Techniken: kleine, mittelgroße und große Photovoltaik-Anlagen (bis 10 kWp – zwischen 10 und 100 kWp – Freilandanlagen >100 kWp), solarthermische Großkraftwerke mit und ohne Speicher (an sonnigen Standorten), und Windkraft Onshore (1–2 MW) und Offshore (3–5 MW).
Die Höhe der Stromgestehungskosten bei Erneuerbaren Energien hängt von folgenden Parametern maßgeblich ab:
- den spezifischen Anschaffungskosten für Bau und Installation,
- den Strahlungs- bzw. Windverhältnissen am Standort,
- den Betriebskosten (fix und variabel),
- der Lebensdauer der Anlage,
- den Finanzierungskosten des Projektes.
Dabei legen die Autoren der Berechnung für Photovoltaik-Anlagen einige Eckdaten zu Grunde, darunter eine Betriebsdauer von 20 Jahren, ein Eigenkapital-Anteil von 30% für die Finanzierung, ein Fremdkapitalzins von 5 % und eine Eigenkapitalrendite von 10%. Zu Beginn der Anlagenlaufzeit werden 1,3% der Investition als jährliche Betriebskosten angesetzt und über die Jahre mit einer Preissteigerung von 2% pro Jahr versehen. Eine Absenkung der jährlichen Stromerzeugung wird mit 0,3% p.a. angenommen.
Ergänzung aus aktuellem Anlass:
Marktversagen bei Erneuerbaren (Artikl in der taz vom 07.05.11)
09.05.2011
Anmeldeschluss 11. Mai: Studienfahrt nach Brüssel
Gutes Klima, schlechter Handel? Klima-, Rohstoff- & Handelspolitik in Europa: Die DGS ist Mitveranstalter einer Studienfahrt für politisch Aktive und MultiplikatorInnen aus Zivilgesellschaft & grüner Wirtschaft nach Brüssel. DGS-Mitglieder haben die Möglichkeit, vom 26. bis 29. Juni daran teilzunehmen, die Eigenbeteiligung beträgt 150 € (plus ggf. Fahrtkosten nach/von Köln Hbf). Eine Anmeldung ist noch bis zum 11. Mai möglich. In begründeten Ausnahmefällen ist ein Preisnachlass möglich.
Es sind Treffen sowohl mit staatlichen Vertretern und Wirtschaftslobbyisten als auch mit zivilgesellschaftlichen Akteuren der Themenfelder Klimaschutz, Erneuerbare Energien, Rohstoff- und Handelspolitik geplant. Ziel: Meinungsaustausch und Informationen aus erster Hand. Es ist allerhöchste Zeit für die Energiewende, um das Klima zu schützen. Doch was bedeutet die Umstellung auf Erneuerbare Energien für unsere Rohstoff- und Handelspolitik? Auch die Erneuerbaren Energien und neue ‚grüne‘ Wirtschaftszweige benötigen Rohstoffe, und steigender Bedarf in der EU bedeutet massiv ansteigende Importe, teilweise aus Regionen mit schwierigen menschenrechtlichen und ökologischen Bedingungen. Kann die EU den Handel mit Energierohstoffen sozial- und umweltverträglich gestalten? Und wie passt die große Steigerung der Importe mit den von der EU selbst formulierten Klimaschutzzielen zusammen?
Anhand des Beispiels der Kohle wollen wir thematisieren, welche Probleme im Handel mit fossilen Energieträgern bestehen und diskutieren, wie diese Probleme im Handel mit erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse vermieden werden können. Wir werden sehen, welche Rolle bilaterale Freihandelsabkommen beim Import von Rohstoffen spielen, aber auch beim Export von Klimaschutzgütern aus der EU in Entwicklungs- und Schwellenländer. Und wir wollen hinsehen, welche Akteure und Institutionen überhaupt die Klima-, Rohstoff- und Handelspolitik auf europäischer Ebene machen. Wie können umwelt- und entwicklungspolitische Akteure hier Einfluss nehmen? Was sind Möglichkeiten und Hindernisse für eine gerechtere und klimafreundlichere EU-Außenwirtschaftspolitik?
- Führung durch das Europäische Parlament und anschließend Gespräche mit EU-Parlamentariern,
- Termin bei der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU,
- konzernkritische ‚Lobbytour‘ mit der NGO Corporate Europe Observatory,
- Besuch des wichtigen EU-Lobbyverbandes BUSINESSEUROPE,
- Termin bei der Europäischen Kommission (Generaldirektion Handel),
- Termin mit einer Entwicklungsländer- Vertretung in Brüssel,
- Treffen mit umwelt- und handelspolitischen NGOs (Friends of the Earth Europe),
- Termin mit Erneuerbare Energie-Branchenvertretern.
09.05.2011
Mitgliederumfrage: die SONNENENERGIE nur noch digital?
Die DGS plant die SONNENENERGIE Mitgliedern künftig auch in digitaler Form anzubieten. Mehrere Mitglieder hatten angefragt, ob es möglich ist, die SONNENENERGIE ausschließlich digital zugestellt zu bekommen. Gerne würde man auf die Lieferung der Druckversion verzichten, damit könnte die DGS zum einen Kosten sparen und zum anderen auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
Abonnenten der digitalen SONNENENERGIE erhielten das Heft im Übrigen schon früher als sonst üblich. Die SONNENENERGIE käme nicht mehr per Post. Für Digital-Leser läge das Heft auf einem öffentlich nicht zugänglichen Server bereit. Zudem könnten DGS-Firmenmitglieder Ihren Mitarbeitern das Heft einfacher zugänglich machen. Diese Idee wurde schon des Öfteren in der DGS diskutiert, jedoch nie umgesetzt. Meist kam man zu dem Ergebnis, dass dies nur sinnvoll sei, würde der Druck der SONNENENERGIE komplett, oder nahezu vollständig eingestellt werden.
Bezüglich der heterogenen Mitgliederstruktur der DGS hielt man dies jedoch für nicht durchführbar, da die SONNENENERGIE und somit die DGS vor allem ihre älteren Mitglieder nicht mehr erreichen würde. Aber die Zeiten ändern sich, Produkte wie das iPad werden vermehrt genutzt, hier bieten sich durchaus interessante Alternativen für manches DGS-Mitglied.
Um abschätzen zu können, wie viele SONNENENERGIE-Leserinnen und Leser tatsächlich auf die gedruckte Version verzichten möchten, starten wir hiermit eine kleine Umfrage.
Frage: Sind Sie daran interessiert, die SONNENENERGIE in Zukunft ausschließlich digital zu lesen?
Dann füllen Sie bitte das Formular auf unserer Website aus: www.dgs.de/2742.0.html oder senden Sie uns eine kurze Mail mit Ihrer Mitgliedsnummer an: se-digital(at)sonnenenergie.de
Das ganze ist selbstverständlich zunächst nur eine unverbindliche Interessensbekundung.