06.12.2010
Die EnergyMap dokumentiert eindeutig die Missachtung des EEG
Die Debatte um die Höhe der zukünftigen EEG-Umlage hat für viel Wirbel gesorgt. Denn viele Energieversorger begründen mit dieser Umlage die geplanten Erhöhungen ihrer Strompreise. Eine der Grundlagen für die Berechnung der Strompreiserhöhung ist der für das Jahr 2011 erwartete Zubau im Bereich der Erneuerbaren Energien. Doch eigentlich kennen wir noch nicht einmal den Zubau für das Jahr 2010, und dass obwohl das Jahr faktisch so gut wie vorbei ist.
Die Vordenker des EEG hatten diese Entwicklung schon vor vielen Jahren erwartet und deshalb großen Wert auf Transparenz gesetzt, zumal die Degression einiger Vergütungssätze nun direkt an den Zubau gekoppelt ist. In EEG § 52 steht zur "Information der Öffentlichkeit" ganz unmissverständlich:
"Netzbetreiber und Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind verpflichtet, auf ihren Internetseiten […] die Angaben [zu der Leistung und dem Standort von EEG-Anlagen] unverzüglich nach ihrer Übermittlung […] zu veröffentlichen"
Die von der DGS erstellte Auswertung des EEG-Anlagenregisters ist seit über einem Jahr im Internet unter www.energymap.info verfügbar. Die aktuelle dort bereitgestellten Statistiken basieren auf der offiziellen Datenbasis der Netzbetreiber von Anfang November 2010 und beinhaltet über 700.000 Anlagen. Die Zubaustatistik (siehe Bild) zeigt wieder ganz deutlich, dass nur ein Bruchteil der tatsächlich gebauten Anlagen von den Netzbetreibern gemeldet wird.
Von der DGS angesprochene Energieversorger rechtfertigen die Missachtung der klaren gesetzlichen Forderung im EEG mit der lapidaren Aussage, dass "die Rechtslage nicht ganz eindeutig sei". Wir bei der DGS fragen uns jedoch, welcher Teil des Wortes "unverzüglich" so viel Interpretationsschwierigkeiten bereitet.
Unsere EnergyMap macht es mit der aktuellen Version den Aktiven der Energiewende noch einfacher den zuständigen Netzbetreibern auf die Finger zu schauen. Die jeweiligen Statistiken und regionalen Anlagenregister können nun auch direkt zu eigenen Auswertungen heruntergeladen werden.
www.energymap.info
DGS- Solarschule Skopje/Mazedonien
Letzter DGS-Kurs in der Solarschule Skopje/Mazedonien erfolgreich durchgeführt: Vom 29. November bis zum 02. Dezember 2010 führten Uwe Hartmann und Günter Ludewig vom Landesverband Berlin der DGS den Weiterbildungskurs „Energieeffizienz im Hochbau“ in der Solarschule Skopje durch. Das gesamte Projekt, von der GTZ im Rahmen eines PPP-Projektes gefördert, umfasste außer diesem Kurs die Kurse Netzgekoppelte Photovoltaikanlagen, Inselanlagen und Solarthermische Anlagen. Offiziell wird das Projekt im März nächsten Jahres abgeschlossen sein.
15 Teilnehmer nahmen an dem letzten Kurs teil, darunter viele Vertreter von Kommunen aus Skopje selbst und aus der Umgebung. Das Interesse an Fragen wie Wärmedämmung von Gebäuden, Reduzierung von Lüftungsverlusten und betriebswirtschaftliche Bewertung von energiesparenden Maßnahmen war groß.
Eine Besonderheit des Kurses war, dass der Einsatz einer Thermographiekamera für Gebäude vorgeführt wurde.
Bei einer Pressekonferenz am Morgen des 30. November begrüßte ein Vertreter der Deutschen Botschaft in Mazedonien das Projekt. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass in den kommenden Jahren in der Solarschule noch viele solcher Kurse von den von der DGS ausgebildeten Trainern durchgeführt werden.
Durch das Projekt wurde auch die Erstellung von 3 Leitfäden finanziert, die auf den DGS-Leitfäden Solarthermische Anlagen und Photovoltaikanlagen beruhen. Ein Leitfaden Energieeffizienz im Hochbau wurde neu erstellt. Die DGS erwartet, dass die Solarschule in Skopje Vorbild sein wird für weitere Schulen dieser Art in angrenzenden Ländern wir z.B. Bulgarien, Albanien und Serbien.
06.12.2010
SONNENENERGIE 6/2010: Die Netzintegration von Elektrofahrzeugen
Teil 7 der Serie: Die drei Bausteine der technischen Netzintegration. In der letzten Ausgabe dieser Serie wurden die unterschiedlichen Szenarien vorgestellt, in denen ein Ladevorgang erfolgreich ablaufen muss. Die beiden identifizierten Extrembeispiele waren der öffentliche Großparkplatz und die Almhütte ohne Anschluss an das Stromnetz. Sind am Großparkplatz umfangreiche Regelwerke der Energiewirtschaft sowie der entsprechenden Gesetzgebung und Regulierung zu beachten, so gibt es auf der Alm eigentlich keine „harten“ gesellschaftlichen Vorgaben. Wenn der Besitzer der Almhütte Strom hat, dann kann man sein E-Auto aufladen und wenn er keinen Strom hat, dann geht es nicht.
Auf der Almhütte wird es vermutlich auch kein Internet und meist auch kein zuverlässiges Mobilfunknetz geben. Digitale Kommunikation zur Aussenwelt darf somit für den eigentlichen Ladevorgang des Fahrzeuges nicht erforderlich sein. Damit ist die Almhütte eigentlich der einfachere Fall, wenn es um die Klärung der zwingend erforderlichen Kommunikationstechnik bzw. der Steuerungssysteme und -verfahren für einen Ladevorgang geht. Technisch entspricht das Inselnetz aber dennoch in sehr vielen Aspekten dem Großparkplatz. Denn im Gegensatz zu den Fragen der Bezahlung des Stroms sind die Gesetze der Physik an beiden Orten identisch. Deshalb werden wir uns gedanklich in diesem Teil unserer Serie erst einmal der Almhütte zuwenden.
Das Stromnetz
Obwohl es uns überall umgibt, ist das Stromnetz und seine Funktionsweise für die meisten Menschen ein Mysterium. Ein relativ gutes Gedankenmodell ist der Vergleich mit einem Wassersystem. Der oft zitierte „Stromsee“ ist als Analogie jedoch weniger hilfreich. Besser ist da das Bild von einem verzweigten Rohrleitungsnetz (Stromnetz) in dem man versucht die Höhe des Wasserstandes (die Stromspannung) auf einem konstanten Niveau zu halten. In diesem Gedankenspiel liegt das Rohrnetz vollkommen waagerecht und ist nie ganz voll. Es gleicht eher einem Kanalisationsnetz als den Trinkwasserleitungen, die immer unter einem Druck stehen.
Ein Stromproduzent erhöht die Spannung (den „Wasserpegel“) und ein Verbraucher reduziert die Spannung. Im Prinzip fließt die Energie (das Wasser) vom „Berg“ ins „Tal“ (siehe Grafik 1). Die Fließgeschwindigkeit entspricht dann der Stromstärke und wenn man diese mit dem Pegelstand multipliziert, erhält man die transportierte Leistung.
Da alle Leitungen miteinander verbunden sind, versucht sich der Pegel immer im gesamten System auf eine einheitliche Höhe einzustellen. Dies erfolgt aufgrund der physikalischen Gesetze und somit ohne jegliches Zutun von Verbraucher oder Produzent.
Doch jedes Leitungsnetz hat einen inneren Widerstand, der immer zu Verlusten führt. Im Wassersystem wäre es die Tatsache, dass je nach Material und Verbindungstechnik die Rohre nie ganz dicht sind und somit immer eine bestimmte Menge an Wasser aus dem System entweichen kann. Im Stromnetz ergibt sich ein Abfallen der Spannung ebenfalls aufgrund eines Widerstandes, doch dieser ist hier abhängig vom gewählten Kabelmaterial und dem Leitungsdurchmesser.
06.12.2010
Vortrag am 15.12. in Weimar zum Thema Solare Mobilität
Am Mittwoch, den 15. Dezember findet im Jugend- und Kulturzentrum mon ami, Goetheplatz 11, in Weimar um 19:00 Uhr ein Vortrag von Tomi Engel statt. Tomi Engel leitet den Fachausschuss Solare Mobiltät bei der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS). Er hat , passend zu dem Beitrag in diesem Newsletter (Die Netzintegration von Elektrofahrzeugen) das Thema: Solare Mobilität: Heute für morgen Umsteuern! Autos mit Wind und Sonne tanken. Wie geht das?
An dem Abend gibt es noch einen zweiten Vortrag. Ramona Ballod, von der Verbraucherzentrale Thüringen e.V. referiert in Ihrem Vortrag zum Thema Ökostromarten und Zertifizierungen. Der Vortragstitel lautet: Wo Öko drauf steht, ist noch lange nicht Öko drin - Welche Farbe hat unser Strom? Informationen zur Stromherkunft, Durchleitung, Kosten und Zertifizierungslabels.
Bei Interesse wenden Sie sich an den Landesverband Thüringen der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e.V., Tel: 036 / 43 - 21 10 27, e-mail: thueringen(at)dgs.de bzw. hier http://www.dgs.de/thueringen.0.html. Veranstalter ist die Agenda21-Arbeitgruppe „Weimarer Forum für Erneuerbare Energien".
06.12.2010
SONNENENERGIE 6/2010: Die DGS-Solarschulen
Zertifizierte Qualität in der Solarberatung: Solarenergie liegt voll im Trend. Das rasante Marktwachstum der Photovoltaik in Deutschland sucht seinesgleichen. Eine umfassende Weiterbildung des klassischen Handwerks ist gefragt. Die Qualität spielt dabei zunehmend eine Rolle. Gerade die DGS-Solarschulen sind für Fachleute, die ihre Kompetenzen in der Solarberatung erweitern wollen, die geeignete Anlaufstelle.
Vertrauen kommt nicht von ungefähr. Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) ist gemeinnützig und Partner im Güteschutz-Solar. Sie steht für ein nachhaltiges Wachstum der Erneuerbaren Energien durch Qualität. Bei der Solartechnik bedeutet dies, dass Solaranlagen dann funktionieren und optimal wirtschaftlich sind, wenn Sie von qualifiziertem Personal nach der guten fachlichen Praxis geplant, ausgeschrieben und aus hochwertigen Komponenten errichtet werden. Die Vermittlung aktueller Erkenntnisse aus der Forschung ist dafür unabdingbar. In bundesweit neun DGS-Solarschulen werden Fachleute unterschiedlicher Gewerke nach einheitlichem Curriculum und nach den Qualitätsmaßstäben der Gütegemeinschaft Solarenergieanlagen (RAL) zu Solarberatern und Solarfachberatern geschult.
Der Elektroinstallateur Thomas Königs, der jüngst bei der DGS-Solarschule Nürnberg den Kurs Solar(fach)berater Photovoltaik absolviert hat, erkennt neue Chancen. Von der viertägigen Schulung berichtet er: „Wir haben sehr viel gelernt. Es ging um Marketing, die komplette Technik, Bauvorschriften, die Regelungen der Berufsgenossenschaft und ökologische Aspekte. Es war einfach alles dabei.“ Dies wird ihm in seiner weiteren beruflichen Zukunft sehr hilfreich sein. Nach straffem Kurs und erfolgreicher Prüfung kann er sich sowohl beim Kunden als auch im Unternehmen als zertifizierter DGS-Solarfachberater ausweisen.
Das anspruchsvolle Schulungsangebot der DGS, die als wissenschaftlich-technischer Verband seit 1975 besteht, hat sich in der Solarbranche fest etabliert. Es richtet sich vorwiegend an Fachleute wie beispielsweise Heizungs- und Elektroinstallateure, Energieberater, Bauingenieure, Architekten, Dachdecker, Schornsteinfeger – eben alle, die Solartechnik vertreiben oder installieren wollen. Angesprochen werden darüber hinaus kaufmännische Angestellte, Verwaltungs- und Betriebsmitarbeiter, die in Solarunternehmen tätig sind, sowie Laien. Ausbildung und Prüfung sind für alle gleich. Ohne berufliche Vorbildung ist der Solarberater, mit Gesellenprüfung ist der Solarfachberater möglich. Die Prüfung wird bundesweit einheitlich und zeitgleich durchgeführt. Als Kurse werden in der Hauptsache der Solar(fach)berater Photovoltaik und der Solar(fach)berater Solarthermie angeboten. Jüngst gibt es in einzelnen DGS-Solarschulen auch den Solar(fach)berater Biomasse. Die Ausbildung dauert in den Schulungsbereichen jeweils 32 Stunden.
Es ist den Verantwortlichen des Projektes gelungen, ein 100 Prozent solarbetriebenes Schulungsschiff im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin zu konzipieren, bei dessen Einsatz „Learning by doing“ nicht neu erfunden, aber auf eine innovative und interessante Weise neu umgesetzt wird.